Sind die deutschen Goldreserven bei Trump sicher?
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US-Präsident Donald Trump hat ein neues Thema entdeckt. Er will prüfen, ob die US-Goldreserven in der legendären Bunkeranlage Fort Knox existieren. Zuvor hatte Trump-Berater Elon Musk Zweifel daran geschürt. „Wenn das Gold nicht da ist, sind wir sehr verärgert“, sagte Trump.
Während der US-Präsident nach dem amerikanischen Gold sucht, wächst in Deutschland die Sorge – denn ein erheblicher Teil der deutschen Goldreserven liegt in den USA. Zuletzt hatte der dort lagernde Schatz einen Wert von etwa 104 Mrd. Dollar. Angesichts einer aggressiven Rhetorik des US-Präsidenten stellt sich die Frage, wie sicher die Reserven dort sind.
Früher lagerten deutlich mehr deutsche Goldbarren in den USA. Das hat sich durch ein neues Lagerkonzept der Bundesbank geändert, das die Notenbank im Jahr 2013 beschlossen hat. Damit reagierte sie auf Kritik des Bundesrechnungshofs. Der hatte eine Bestandsaufnahme des Goldschatzes gefordert und Kontrollen angemahnt.
Nach dem neuen Konzept lagert mehr als die Hälfte der Goldreserven in heimischen Tresoren. Um das zu erreichen, ließ die Bundesbank zwischen 2013 und 2017 Goldbarren aus London, Paris und New York nach Frankfurt bringen. Aus New York wurden die Barren per Flugzeug gebracht, heißt es. Der Goldkeller unter der historischen Bundesbank-Zentrale im Frankfurter Stadtteil Bockenheim füllte sich.
Obwohl heute weniger deutsches Gold in den USA lagert als früher, hat sich der Wert der dortigen Reserven durch den Anstieg des Goldpreises stark erhöht. Die US-Bestände der Bundesbank lagern nicht in Fort Knox, sondern bei der regionalen Fed von New York. Während Trump die Existenz des amerikanischen Goldes in Frage stellt, hat die Bundesbank ihre Reserven sehr akribisch dokumentiert. Liebhaber der Materie können sich auf ihrer Webseite durch genau 2.374 PDF-Seiten arbeiten, auf denen jeder einzelne Goldbarren mit Bruttogewicht und Feinheitsgrad aufgelistet ist.