Empirica

Preise für neugebaute Wohnungen erreichen Rekord

Der Markt für Wohnimmobilien teilt sich zunehmend auf: Die Angebotspreise für Neubauten erholen sich schneller als für Bestandsobjekte. Neue Wohnungen erreichen sogar ein Allzeithoch.

Werner Rohmert,
Schön und teuer.
Schön und teuer. © Deutsche Wohnen

Der Markt für neugebaute Wohnimmobilien hat nach Auswertung des Forschungsinstituts Empirica im Bundesdurchschnitt ein Allzeithoch erreicht: So liegen die Preise für neue Eigentumswohnungen im ersten Quartal im Durchschnitt bei 4.906 Euro pro qm und damit höher als zum Höhepunkt im dritten Quartal 2022, als 4.767 qm erreicht worden waren, wie das auf Wohnungsmärkte spezialisierte Haus vorrechnet. Gebrauchte Eigentumswohnungen werden hingegen im Durchschnitt für 3.085 Euro je Quadratmeter angeboten, womit das bisherige Rekordniveau von 3.411 Euro im zweiten Quartal 2022 noch fern ist. Die Analysten werteten inserierte Preise aus.

Neubau schlägt Bestand

Damit verfestigt sich eine Teilung des Marktes: Während die Angebotspreise für Neubauten lediglich um zeitweilig 1% nachgaben und im Vergleich zum vorherigen Hochpunkt um 3% stiegen, verbilligten sich gebrauchte Eigentumswohnungen um bis zu 10% und erholten sich in den Inseraten bis zuletzt kaum.

Allerdings nimmt der Anteil der Kreise mit steigenden Preisen auch hier wieder zu. Von 2015 bis zur ersten Hälfte 2022 stiegen die Quartalswerte gebrauchter Eigentumswohnungen in drei Viertel aller Kreise (75%), ehe der Wert bis Ende 2023 auf 30% nachgab. Im Startquartal 2025 steigen die Preise in zwei von drei Kreisen (66%).

Wohnung schlägt Haus

Der Markt für Ein- und Zweifamilienhäuser steht derweil stärker unter Druck als für Eigentumswohnungen. Auch hier schlagen sich Neubauten allerdings besser als Objekte im Bestand. So fielen die Preise für Neubauten seit dem Höhepunkt im zweiten Quartal 2022 bis zum Startquartal 2025 von 4.364 Euro je qm auf 4.110 Euro (minus 6%). Gebrauchte Objekte verbilligten sich hingegen von damals 3.796 Euro je qm auf nun mehr 3.337 Euro je qm (minus 12%). Auch hier zeigte sich zuletzt jedoch eine leichte Erholung.

Ein Preistreiber sind Mieten, die im Bundesdurchschnitt unbeeindruckt von der Krise durchgehend stiegen. Im bundesweiten Durchschnitt lag das Niveau der inserierten Mieten im Neubau im zweiten Quartal 2022 bei 10,99 Euro je qm. Dieser Wert stieg bis zum Startquartal 2025 auf 12,64 Euro (plus 15%). Nur wenig besser ist die Lage bei Mieten für gebrauchte Wohnungen. Hier stieg das Mietniveau im selben Zeitraum von 8,82 Euro auf 9,98 Euro je qm (plus 13%). Bundesweit nehmen die inserierten Mieten für Neubauwohnungen in vier von fünf Kreisen zu (80%). Für gebrauchte Objekte liegt der Wert sogar bei 84%.

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