Überalterungsrisiko von Europas Büroimmobilien nimmt weiter zu
ESG-Regulierungen, veränderte Arbeitsplatzstrategien, ein geringerer Büroflächenbedarf der Nutzer und gesamtwirtschaftliche Herausforderungen mit vielfältigen Dynamiken führen dazu, dass Büroflächen in Europa zunehmend von Überalterung bedroht sind und Gefahr laufen zu stranden. Eine aktuelle Analyse von Cushman & Wakefield (C&W) zeigt, dass allein in 16 europäischen Schlüsselstädten bis 2030 mehr als 170 Mio. qm durch Überalterung gefährdet sind. Das entspricht mehr als dem Sechsfachen des gesamten Bürobestands in Zentral-London.
Während westeuropäische Märkte wie Mailand mit 86% gefährdetem Bürobestand, Barcelona (81%) oder Paris (80%) aufgrund ihrer insgesamt älteren Immobilienbestände größere Risiken aufweisen, ist der Anteil gefährdeter Bestände in osteuropäischen Märkten wie Warschau (40%) oder Budapest (43%), wo ein Großteil der Büroimmobilien erst in den vergangenen zwei Jahrzehnten errichtet wurde, deutlich niedriger. In Deutschland haben regelmäßige Investitionen und Sanierungen dazu beigetragen, dass der Anteil gefährdeter Bestände moderat ausfällt. Dennoch zeigen Städte wie Berlin mit einem gefährdeten Bürobestand von 65%, Frankfurt (70%) und München (60%) ein signifikantes Risiko für die Vermietbarkeit, insbesondere da viele dieser Immobilien nicht den erforderlichen ESG-Standards entsprechen.
Tina Reuter, Deutschland-CEO von C&W, hält eine Neuausrichtung vieler Immobilien für unumgänglich. Die Anforderungen an Energieeffizienz und Annehmlichkeiten machen innovative Lösungen wie flexible Arbeitsbereiche und Mixed-Use-Konzepte essenziell.