Banken

Handelspolitik

Sorgenkind China – Nüchterne Antwort von BMW und Volkswagen

Der Streit am Berliner Kabinettstisch über den Einstieg von Chinas Logistikriesen Cosco bei einem von insgesamt vier Containerterminals im Hamburger Hafen mit aktuell geplanten 24,9% ist exemplarisch für die Aufgeregtheit, mit der aktuell nach China geschaut wird. Die mit dem gerade abgeschlossenen KP-Parteitag besiegelte uneingeschränkte Machtfülle von Präsident Xi Jinping und seine zunehmend ideologisch geprägte Politik sind nicht ganz neu. Schon 2017 warnten BDI und Zentralverband der europäischen Wirtschaft vor den verpflichtend einzurichtenden sog.

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Bezahlsysteme

EPI – Genossen wollen auch Gesellschafter werden

Die europäische Bezahlinitiative European Payments Initiative nimmt Gestalt an. Nach Sparkassen und Deutscher Bank haben nach unseren Informationen auch die ursprünglich skeptischen  Genossen ihre Bereitschaft erklärt, sich an EPI nicht nur als Nutzer, sondern auch als Gesellschafter zu beteiligen.

Sparkassen

DSGV – Rennen um Schleweis‘ Posten ist eröffnet

Den Zeitpunkt für ihren Aufschlag hat Liane Buchholz offensichtlich mit Bedacht gewählt. Sie fühle sich sehr wohl in ihrer Aufgabe und in Münster. Alles andere werden die Gremien der Sparkassen-Organisation im kommenden Jahr entscheiden, gab die Präsidentin des westfälischen Sparkassenverbands jüngst in einem Gespräch mit der „FAZ“ zu Protokoll.

Bankensektor

Deutsche Bank finanziert auch in Zukunft „schmutzige“ Industrien

Als Jörg Eigendorf Anfang September zum ersten Chief Sustainability Officer der Deutschen Bank (DB) berufen wurde, war die Verwunderung mancherorts groß. Der ehemalige Journalist (WELT, Die Zeit), zuvor seit 2016 Konzernsprecher, hatte den Bereich Nachhaltigkeit bis dato zwar mitverantwortet, eine akademische Ausbildung auf dem Gebiet genoss er aber nicht. Ebenso ist er kein Banker im klassischen Sinne und anders als z. B. die Nachhaltigkeitschefinnen der Helaba und LBBW nicht aus einer Fachabteilung aufgerückt. Das entmutigt ihn aber nicht, bei der Nachhaltigkeitsstrategie Vollgas zu geben, wie wir hören.

Sportartikel

Adidas – Geknickte Streifen

Dass der Name seiner ersten eigenen Strategie bei Adidas etwas sehr Ironisches haben würde, hatte der in Franken glücklose Kasper Rorsted (verlässt Adidas 2023 vorzeitig) wohl nicht gedacht. Denn von „Own the Game“ ist bei der weltweiten Nr. 2 im Sport-Business nichts zu spüren. Mit den vorläufigen Q3-Zahlen (Umsatz: +4%, Gewinn: 179 Mio. nach 479 Mio. Euro im Vj.) kredenzte Rorsted den Investoren bereits die dritte Prognoseanpassung in diesem Jahr (Umsatz nur noch +5% statt bis zu +9%, Gewinn rd. 500 Mio. statt 1,3 Mrd. Euro) und dass mit dem großen Sportereignis „Fifa Fußball-WM“ im Q4 noch vor der Brust.

Sparkassen

Sparkassen – Bei Frauenförderung besteht noch viel Luft nach oben

Dass Frauen in Vorständen von Sparkassen noch in der klaren Minderheit sind, zeigt ein Blick auf harte Fakten (Anteil weiblicher Sparkassenvorstände zuletzt rd. 6%). Dorothea Stabolewski war eine der wenigen Ausnahmen; bis vor Kurzem stand sie sogar ganz an der Spitze der Sparkasse Radevormwald-Hückeswagen. Im Zuge der Fusionspolitik legte die ehem. Vorstandsvorsitzende ihr Amt zum 30.6. nieder. Vor wenigen Wochen wurde bekannt, dass das kleine Institut nahe Wuppertal mit der Kreissparkasse Köln zusammengehen soll.

Skyline von Frankfurt mit Commerzbank-Turm
Bankensektor

Commerzbank hat Nachfolger für Risikovorstand Chromik gefunden

Commerzbank-Oberaufseher Helmut Gottschalk ist bei der Suche nach einem Nachfolger für Risikovorstand Marcus Chromik offensichtlich fündig geworden. Wie zu hören ist, will Gottschalk seinen Kandidaten auf der AR-Sitzung Mitte November präsentieren. Ein Name ist allerdings noch nicht durchgesickert. Chromik hatte dem Aufsichtsrat im Juli mitgeteilt, dass er seinen noch bis Ende 2023 laufenden Vertrag zwar erfüllen wolle, für eine weitere Amtsperiode aber nicht zur Verfügung steht. Nach dann 14 Jahren bei der Commerzbank, davon acht Jahre im Vorstand, wolle er noch einmal ein neues berufliches Kapitel aufschlagen, ließ Chromik damals verlauten.

Zentralbanken

EZB – Ein bisschen Bilanzschmelze

Er werde sich im EZB-Rat dafür einsetzen, den Abbau der angehäuften Wertpapierbestände rechtzeitig zu adressieren, kündigte Bundesbank-Präsident Joachim Nagel am Rande der IWF-Tagung in Washington an. Denn eine geldpolitische Normalisierung sei mehr als nur eine Erhöhung der Leitzinsen. Während die US-Notenbank Fed bereits seit Monaten im Sauseschritt ihre Wertpapierbestände reduziert, war der Bilanzabbau bei der EZB bislang noch kein Thema. Tatsächlich tun sich EZB-Präsidentin Christine Lagarde und die meisten ihrer Ratskollegen mit der Bilanzschmelze schwerer als die Fed. Denn für die EZB ist die Wiederanlage ihrer Anleihebestände derzeit das wichtigste Instrument, um ein zu starkes Auseinanderlaufen der Eurozone-Renditen zu verhindern.

Stiftungen

Stiftungen – PLATOW erörtert Zeitenwende

Trotz Pandemie und Krieg in der Ukraine werden so viele Stiftungen gegründet wie noch nie. Dieses Jahr dürfte bei der Gesamtzahl in Deutschland die Marke von 25 000 überschritten werden, rechneten die beiden Oppenhoff-Partner, Gregor Seikel und Axel Wenzel, auf dem PLATOW EURO FINANCE Stiftungsforum vor. Darunter zahllose kleine, kaum überlebensfähige, was von Experten wie Michael Beier (Heinz Sielmann) durchaus kritisch gesehen wurde.

Konsumgüter

Douglas – Müller geht

Als CEO hat Tina Müller bei der Düsseldorfer Parfümkette Douglas eine klare Duftmarke hinterlassen. Von Opel gekommen (davor Henkel), nahm die Digitalisierung der Beauty-Größe mit ihr am Steuer richtig Fahrt auf (E-Commerce-Umsatz verdreifacht), während im Filialnetz kräftig aussortiert wurde (500 Standorte geschlossen).

Mittelstand

Mittelstand im Sparmodus

Die Anekdote, die Fritzi Köhler-Geib eingangs der Pressekonferenz erzählte, nahm schon viel vom Umfrageergebnis vorweg. Die deutschen KMUs fühlen sich derzeit wohl so ähnlich wie die KfW-Chefvolkswirtin beim Bad im Atlantik im letzten Urlaub: von einer Woge umgerissen, nach dem Schleudergang gerade wieder Tritt gefasst, doch schon kommt die nächste Welle. Die Corona-Krise hat der Mittelstand lt. KfW-Repräsentativumfrage inzwischen gut weggesteckt, auch die Eigenkapitalquoten haben fast wieder Vor-Corona-Niveau erreicht. Wie es nun weitergeht, ist dagegen so unsicher wie nie zuvor.

Bankensektor

UBS – Heimatmarkt und schwache CS machen Q3 erträglich

Für die UBS war das Q3 offenbar besser als es das Umfeld erwarten lässt. Wie zuletzt oft soll zwar das Investmentbanking analog zu den US-Häusern im Advisory, etwas weniger auch beim Trading, wegen steigender Zinsen und Rezessionssorgen unter die Räder gekommen sein. Die Eidgenossen schaffen es aber immer wieder, auch in stürmischen Zeiten zu performen.

Finanzpolitik

Bundesbank – Wirbel um Beermann und Balz

Die Zeit drängt. Ende des Jahres läuft die Amtszeit von Bundesbank-Vorstand Johannes Beermann ab. Das Vorschlagsrecht für die Nachfolge liegt beim Land Hessen. Doch die schwarz-grüne Koalition in Wiesbaden unter dem neuen Ministerpräsidenten Boris Rhein (CDU) konnte sich bislang nicht auf einen gemeinsamen Kandidaten einigen.

DZ Bank Frankfurt
Bankensektor

Banken – Mitarbeiter können auf Inflationsausgleich hoffen

Nachdem die Direktbank ING mit der Einmalzahlung als Inflationsausgleich für ihre deutschen Beschäftigten vorgeprescht ist (1 500 Euro für Vollzeitmitarbeiter, 1 000 für Teilzeitkräfte, Auszubildende und duale Studenten), ließ auch die Reisebank wissen, dass sie ihren Vollzeitmitarbeitern 1 800 Euro und den Auszubildenden 900 Euro zahlt. Bei deren Konzernmutter DZ Bank ist derzeit noch unklar, ob eine solche Zahlung kommt. Das Institut will zunächst die Geschäftszahlen 2022 abwarten und eine Entscheidung Anfang des kommenden Jahres fällen.

Deutsche Hypo

Das Immobilienklima verdüstert sich zusehends

Lt. den Eindrücken von Frank Schrader, Head of Real Estate Finance bei Deutsche Hypo – NORD/LB, waren die Gespräche auf der Expo Real 2022 stark von der aktuellen Krise geprägt. Die negative Stimmung der rund 1 200 befragten Experten vom Vormonat setzte sich auch in der 178. Stimmungsanalyse von Bulwiengesa weiter fort.

Immobilien

Großdeals stützen Investmentmarkt im 3. Quartal

Der Blick auf den deutschen Investmentmarkt ist aus Sicht von PLATOW ein Blick in die Zeitung von gestern. Die Transparenz der Expo Real und der Austausch der Matadore untereinander versetzte Überlegungen einer schnellen Erholung der Preise den Todesstoß. Verkäufer dürften jetzt erst einmal ihre Wunden lecken, um dann wieder ins Rennen zu gehen.

Bankensektor

IWF-Empfänge – Commerzbank wieder salonfähig

Seit fast 40 Jahren zählt die von der Commerzbank organisierte Bootstour auf dem Potomac mit dem morbiden Charme ausstrahlenden Schaufelraddampfer „Cherry Blossom“ zu den gesellschaftlichen Top-Events am Rande der IWF-Jahrestagung in Washington. Zuletzt war allerdings ausgerechnet die Berliner Politik auffallend unterrepräsentiert gewesen. Offensichtlich wollten Minister und Abgeordnete nicht zu viel Nähe zu dem krisengeplagten Institut zeigen, an dem der Bund noch immer mit 15,6% als größter Einzelaktionär beteiligt ist. Doch diesmal konnte Commerzbank-Chef Manfred Knof, der das Institut wieder auf Gewinnkurs gebracht hat, neben mehreren Bundestagsabgeordneten auch Entwicklungshilfe-Ministerin Svenja Schulze und Finanzstaatssekretär Carsten Pillath an Bord begrüßen.

Bankensektor

Bankenlobby wird weiblicher

Die Zeit der reinen Männerbünde in den Lobbyverbänden der Kreditwirtschaft ist endgültig vorbei. Zur Jahreswende übernimmt mit Santander-Chefin Ana Botin erstmals eine Frau das Kommando beim internationalen Bankenverband Institute of International Finance (IIF). Botin tritt dann die Nachfolge von Ex-Bundesbank-Präsident Axel Weber an, der sich nach seinem Abschied aus dem UBS-Verwaltungsrat im vergangenen Frühjahr nun auch von dem Top-Posten beim IIF zurückzieht. Spätestens mit dem Regierungswechsel in Berlin im vergangenen Jahr haben auch der Bankenverband und der DSGV den dringenden Nachholbedarf in Sachen Frauen in wichtigen Führungspositionen erkannt, um bei der Ampel zu reüssieren.

Bankensektor

Kapitalpuffer – Noch bleibt die Bundesbank unnachgiebig

Einen „Selbstreflexionsprozess“ bei den Regulatoren will Marija Kolak mit Blick auf die Anfang nächsten Jahres geplante Einführung von gleich zwei Kapitalpuffern ausgemacht haben, wie uns die BVR-Präsidentin am Rande der IWF-Tagung sagte. Kolaks Hoffnung, dass der Ausschuss für Finanzstabilität die Aktivierung der Kapitalpuffer doch noch verschiebt, könnte sich jedoch als trügerisch erweisen. Wie uns Teilnehmer des Bundesbank-Briefings in Washington reportierten, soll Vize-Präsidentin Claudia Buch vor den dort versammelten Bankenvertretern klargestellt haben, dass die Regulierungsbehörden bislang keinen Anlass sehen, ihre Pufferpläne zu verschieben. Die Bundesbank-Modelle zeigten bei der Kreditnachfrage keine Auffälligkeiten. Die Finanzstabilitätswächter werden aber die weitere Entwicklung scharf im Auge behalten, sicherte die Bundesbank-Vizin immerhin zu. Vielleicht geht da bis zum Jahreswechsel doch noch etwas.

Bankensektor

Goldman Sachs kommt im Privatkundengeschäft nicht zurande

Bei „Marcus“ handelt es sich nicht nur um einen gängigen Männernamen, sondern auch um das gescheiterte Projekt von Goldman Sachs (GS), im margenarmen Retailgeschäft der letzten Jahre mit einer digitalen Plattform Fuß zu fassen. Ende 2020 hatte der Ex-Chef der Einheit, Harit Talwar, große Töne von wachsenden Kundengeldern (über 100 Mrd. US-Dollar), Erreichen der Profitabilität bis 2022 und der Angebotsausweitung auf vermögende Kunden geschwungen. Ein Jahr später machte er die Biege (offiziell aus Altersgründen), zudem gingen zwei Produktchefs.

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