Solaris – Rettung auf Zeit?
Die Investoren der Neobank Solaris haben sich gegen eine Abwicklung entschieden. Damit ist Solaris vorerst gerettet. Doch die Zukunft des Fintechs bleibt ungewiss.
Die Investoren der Neobank Solaris haben sich gegen eine Abwicklung entschieden. Damit ist Solaris vorerst gerettet. Doch die Zukunft des Fintechs bleibt ungewiss.
Die Regulatoren in den USA und der EU haben die Payment-Riesen Visa und Mastercard auf dem Kieker. Ihnen wird vorgeworfen, zu hohe Gebühren zu verlangen. Was ihnen jetzt droht.
Apple und Goldman Sachs (GS): Da sollten allein schon die Namen die Kunden in Scharen anziehen, dachten sich die Verantwortlichen wohl, als sie 2019 die AppleCard in den USA auf den Markt schmissen. Apple wollte mit dem Angebot das Bezahlen für seine eigenen Produkte einfacher machen, GS seine Retail-Ambitionen weiter ausbauen, die 2016 mit dem Start der Online-Bank „Marcus” begonnen hatten. Doch das gemeinsame Projekt wurde ein Flop, nicht genug Kunden, nicht genug Rendite. Anfang 2023 musste GS einen Verlust von einer Mrd. Dollar im Bereich „Plattform Solutions” verbuchen, deren Hauptprodukt die AppleCard war.
Mit einem Appell an die EZB und die Politik hat DSGV-Vorstandsmitglied Joachim Schmalzl für Aufsehen gesorgt. Auf einer Konferenz der Bundesbank forderte der Sparkassen-Vertreter mehr Hilfe im Wettbewerb mit US-Zahlungsanbietern wie Visa, Mastercard und Paypal. Konkret schlug Schmalzl europäische Akzeptanzstandards für Zahlverfahren vor. Damit könnte die Position europäischer Zahlverfahren wie Wero, des spanischen Zahlungsdienstes Bizum und des belgischen Zahlungsdienstes Bancontact gestärkt werden.
Es war eine scheinbar unspektakuläre Presseerklärung, die die Schweizer Bankiervereinigung (SBVg) kürzlich herausgab: Drei Schweizer Banken – PostFinance, Sygnum und UBS – sollen unter dem Dach des Verbands erproben, ob es möglich ist, das Giralgeld der Häuser in einen Token zu übertragen und so z. B. Transaktionen zukünftig über die Blockchain anstatt über die eigenen IT-Systeme abzuwickeln. Der Proof of Concept soll im Jahr 2025 erbracht werden.
Das Rennen um die Bezahlkarte für Flüchtlinge in 14 von 16 Bundesländern ist entschieden. Gewonnen hat Secupay, Anbieter der sogenannten „Socialcard”, die heute schon in einzelnen Landkreisen in Deutschland und Österreich zum Einsatz kommt. Dieses Angebot hat sich damit u.a. gegen die süddeutschen Unternehmen Givvee und Paycenter durchgesetzt.
Letzte Woche mussten Kunden an jedem vierten Terminal feststellen, dass Zahlungen per Kredit-, Debit- oder Girokarte nicht funktionierten. Betroffen waren Bankautomaten und Einzelhändler wie Aldi Nord, Edeka und sogar Ämter. Der Fehler lag bei der technischen Abwicklung durch den Zahlungsdienstleister First Data, der zum US-Konzern Fiserv gehört. Einen Angriff durch Hacker schloss das Unternehmen zunächst aus. Aber was sind die Gründe für solche sich häufenden Ausfälle?
Das Finanzplatz-Briefing liefert Ihnen jeden Montag, Mittwoch und Freitag eine Auswahl exklusiver Recherchen aus der Finanzwelt vom PLATOW-Team. Wir informieren Sie über wichtige Personalien, Trends und Branchengeflüster. Analytisch, exklusiv, auf den Punkt.
Jetzt anmeldenNoch ist die ur-deutsche Girocard der Banken und Sparkassen das mit Abstand verbreitetste Kartenzahlungsmittel in Deutschland: mit ca. 100 Mio. Karten, über 1,1 Mio. Bezahlpunkten, rd. 7,5 Mrd. Transaktionen jährlich.
Mittlerweile lässt sich eine IT-Störung pro Halbjahr bei Kartenzahlungen fast schon antizipieren.
Wenige Monate ist es her, dass der E-Commerce-Riese Amazon seine Zusammenarbeit mit der Landesbank Berlin einstellte. Mit der hatte Amazon in Deutschland eine eigene Visa-Kreditkarte angeboten. Zunächst wurde kein Nachfolgeprogramm benannt und die Frage stand im Raum: Spart sich Amazon das Nebengeschäft zukünftig etwa? Aber nun gibt es doch eine neue Amazon-Kreditkarte. Wie das Unternehmen verkündete, wird diese ab sofort von Santander ausgegeben.
Der US-Payment-Riese Mastercard hat große Pläne im Kryptomarkt – und hat dafür gleich ein ganzes Programm aufgesetzt. Das sogenannte „Crypto Card Programm” soll das Bezahlen mit Kryptowährungen auch im Alltag endlich massentauglich machen.
Deutsche gelten als Bargeldliebhaber. Auch sie zahlen Einkäufe aber immer häufiger per Karte oder Smartphone. Die europäischen Nachbarn sind bei der Entwicklung jedoch weit voraus, wie die neue Zahlungsstatistik der EZB für das 2. Halbjahr 2023 untermauert.
Die Volksbanken und Raiffeisenbanken gelten in Deutschland nicht unbedingt als Innovationsführer. Doch wenn es darum geht, Konkurrenz zu ApplePay aufzubauen, sind die Genossen ganz vorne mit dabei. Bereits im Sommer 2025 wollen sie es Kunden ermöglichen, mit der Hausbank-App auf dem iPhone zu bezahlen, ganz ohne ApplePay. Damit zählen sie neben dem hippen Fintech Curve zu den wenigen Banken, die diesen Vorstoß wagen. Doch warum eigentlich?
Was man sonst nur aus Hollywood-Filmen kannte und bei der IT-Umstellung zur Jahrtausendwende (Y2K) befürchtete, wurde jetzt bittere Realität. Am Freitag legte die bislang wohl größte IT-Störung in weiten Teilen des Globus Flughäfen, Krankenhäuser, TV-Sender und Geldautomaten zeitweise lahm.
Anfang Juli startete das neue europäische Zahlsystem Wero. Die 14 Banken und zwei Zahlungsfirmen aus dem Betreiberkonsortium EPI wollen den US-Zahlungsgiganten Visa und Paypal etwas entgegensetzen. Aus Deutschland sind die Geno-Banken, Sparkassen und die Deutsche Bank dabei.
Das Projekt ist mehr als ambitioniert. Mit einem eigenen paneuropäischen Bezahlsystem wollen die hinter der European Payments Initiative (EPI) stehenden Banken die Vorherrschaft der amerikanischen Payment-Riesen um Paypal, Apple Pay, Visa und Mastercard brechen.
Matthias Neth, neuer Sparkassenpräsident in Baden-Württemberg, hat auf dem Sparkassentag in Freiburg die Geduld der teilnehmenden Partner am europäischen Bezahlverfahren wero beschworen.
Das Versprechen der European Payment Initiative (EPI) ist simpel: Mit nur wenigen Klicks sollen Millionen von Bankkunden in Sekunden Zahlungen durch ganz Europa schicken können. Möglich machen soll das Wero, die digitale Geldbörse von EPI, einer pan-europäischen Initiative aus 14 Banken und zwei Acquirern, darunter die Sparkassen, die Volksbanken und die Deutsche Bank.
Egal ob im Supermarkt, an der Tankstelle oder im Baumarkt: Wann immer Kunden in Deutschland mit der Girocard bezahlen, gilt in aller Regel: Ist der Einkauf teurer als 50 Euro, muss der Kunde seine vierstellige PIN ins Terminal eingeben oder eine Unterschrift leisten.
Der „digitale Euro“ sorgt immer wieder für Zoff zwischen Banken und EZB. In der Finanzbranche sind viele sauer, weil sie durch das Projekt Konkurrenz in ihrem Kerngeschäft fürchten. In der Notenbank wiederum heißt es zumindest hinter vorgehaltener Hand: Banken und Zahlungsdienstleister hätten jahrelang Zeit gehabt, europäische Lösungen im Zahlungsverkehr zu entwickeln, aber man könne nicht ewig warten.
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