M&A-Banker setzen für 2024 auf Ende der Zinsrally
Manchmal merkt man erst hinterher, wie gut man es hatte. So dürfte es den Investmentbankern ergehen, das offenbart ein Blick auf die geschätzten Einnahmen im Laufe der Jahre.
Manchmal merkt man erst hinterher, wie gut man es hatte. So dürfte es den Investmentbankern ergehen, das offenbart ein Blick auf die geschätzten Einnahmen im Laufe der Jahre.
Dass auch die einst als „Masters of the Universe“ gefeierten Private-Equity-Gesellschaften nicht über Wasser gehen können, zeigen die jüngsten Quartalszahlen einiger zentraler Player deutlich. Nach EQT meldete auch Carlyle einen Einbruch bei den ausschüttungsfähigen Erträgen, CVC blies den eigentlich für Herbst angepeilten Börsengang wegen des wenig erfreulichen Umfelds wieder ab.
Das aktuelle Fundingvolumen im Markt für Tech-Startups in der DACH-Region bewegt sich nach der Hochphase 2021 weiter auf 2019er-Niveau. Das liege an der generellen Änderung in der Risikohaltung vieler Investoren, erklärt Nikolas Westphal, Partner bei der französischen Investmentbank Clipperton, im Gespräch mit PLATOW. Sie müssen heute im Schnitt weniger Risiko eingehen, um ihre gewünschten Renditen zu erzielen.
Begehrte Investitionsobjekte, ein nicht ganz so begehrter Börsenneuling, eine neue Partnerschaft im Venture Capital Markt – auch im Oktober hielt der Transaktionsmarkt wieder spannende Mandate bereit. Wir stellen die aus unserer Sicht interessantesten Deals und ihre Berater vor.
Zum 1. Oktober begrüßte GSK Stockmann eine neue Partnerin im Luxemburger Büro.
Dass es für M&A-Spezialisten schon mal bessere Zeiten gab, hat sich inzwischen herumgesprochen. Zwar flossen 2023 immer wieder Milliardensummen, auch mit deutschen Beteiligten wie Viessmann (Spartenverkauf an Carrier Global), SAP (Verkauf von Qualtrics an Silver Lake) oder Deutsche Börse (Übernahme von Simcorp). Der Schwerpunkt des Transaktionsgeschehens hat sich allerdings mehr denn je in Richtung kleiner bis mittelgroßer Deals verschoben, und auch hier hat die Zinswende die Bewertungen teils kräftig unter Druck gebracht.
Als Politik und Aufsichtsbehörden nach der Finanzkrise 2008ff. daran gingen, effektivere Regeln für den Sektor zu schreiben, warnten manche vor einer neuen Form der Regulierungs-Arbitrage: Wenn man die Banken immer strenger an die Kandare nähme, ohne andere Marktteilnehmer ähnlich hart anzufassen, würden die riskanteren Geschäfte einfach weiter gemacht, nur eben von Hedgefonds und anderen Schattenbanken. Zwar haben BaFin, ESMA & Co. diese Akteure durchaus im Blick, die Regulierungsdichte ist trotzdem nicht vergleichbar.
Die österreichische Addiko Bank hat eine bewegte Historie hinter sich. Das Institut entstand aus der „Good Bank“ der notverstaatlichten Skandalnudel Hypo Alpe Adria. Nach der Übernahme durch Advent International trimmte der Finanzinvestor die Addiko Bank auf Effizienz und digitale Geschäftsprozesse.
Die Sozietät Reed Smith vermeldet einen weiteren Neuzugang für die Finance Industrie Group am Standort Frankfurt.
Mayer Brown baut die deutsche Corporate-Praxis mit einem Neuzugang auf Partnerebene weiter aus.
Seit Mitte September verstärkt ein neuer Partner die M&A-Praxis bei Gleiss Lutz. Stefan Widder wechselte von Latham & Watkins und wird künftig vom Standort Hamburg aus beraten.
Da Private-Equity-Fonds, groß oder klein, schon weitaus bessere Zeiten hatten, müssen sie für die Erfüllung ihrer Renditeversprechen kreativ werden und weitere Geschäftsfelder in Betracht ziehen. Schwergewichte wie Blackstone oder Apollo haben etwa Private Credit für sich entdeckt.
Zwiespältige Signale sendet das Private Markets-Geschäft. Einerseits drängt immer noch reichlich Geld in Private Equity-, Venture Capital- und andere Fonds (s. PLATOW v. 21.9.). Andererseits fragen sich viele, wie groß die bisher unbekannten Löcher in den Portfolio-Bilanzen sind.
Etwas überraschend wirkten die Zahlen schon, die die Marktanalysten des Datenanbieters Preqin bei einem Update-Call diese Woche ausbreiteten.
Unerwartet schnell schicken sich die Finanzinvestoren Advent und Centerbridge an, die vollständige Kontrolle über den Immobilienfinanzierer Aareal Bank zu übernehmen. Allzu viel Geld wollen sie dabei aber nicht in die Hand nehmen. Offensichtlich wähnen sich Advent und Centerbridge, die bereits knapp 90% der Aareal-Aktien halten, am längeren Hebel.
Dass die deutschen Banken bei Leveraged-Finanzierungen für Private Equity-geführte Buy-outs schon mal aktiver waren, ist bekannt. Wo sich einst Commerzbank, BayernLB, LBBW, IKB u. a. mit den Deutschland-Töchtern von SEB und HSBC um Teams und Marktanteile rauften, ist heute weitgehend Ruhe.
Die Investmentbanker von Morgan Stanley berichten von „Momentum“ seit Anfang des zweiten Quartals bei globalen M&A-Transaktionen. Gemäß Daten von LSEG (früher Refinitiv) verdoppelte sich das Dealvolumen in der EMEA-Region auf 260 Mrd. US-Dollar im Q2. Auch die durchschnittliche Transaktionsgröße hat in der ersten Jahreshälfte angezogen (+22% z. Vj. auf 760 Mio. Dollar).
Seit der Zinswende sitzt auch bei den Venture Capital-Investoren das Geld nicht mehr so locker wie noch vor zwei Jahren. Viele Startups aus der Fintech- und Proptech-Szene müssen deshalb um ihre Anschlussfinanzierung kämpfen.
Die jetzt schon klaffende Finanzierungslücke bei Immobilieninvestments sehen Experten 2024 noch weiter aufgehen. Dürften doch die klassischen Kreditgeber, wo sie nicht ohnehin durch regulatorische Vorgaben gebremst werden, Vorsicht walten lassen.
Als deutsche Private Equity-Hauptstadt ist München bisher ziemlich unangefochten, auch wenn einige Schwergewichte der Branche, Cinven oder Triton etwa, ihr Deutschlandgeschäft lieber von Frankfurt aus betreiben. Gerade im Midcap-Segment sitzen zahlenmäßig die meisten PE-Häuser in der bayerischen Haupstadt, wo man sich mittags im OskarMaria oder im Brenner an der Maximilianstraße trifft, wo Seen und Berge nicht weit sind und dahinter gleich Italien liegt.
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