Factoring glänzt in Krisenzeiten
Die finanzielle Unbeständigkeit u. a. durch Corona-Pandemie und Lieferengpässe löste 2021 beim Factoring einen wahren Boom aus – und das trotz leichter konjunktureller Erholung in Deutschland (BIP +2,7%).
Die finanzielle Unbeständigkeit u. a. durch Corona-Pandemie und Lieferengpässe löste 2021 beim Factoring einen wahren Boom aus – und das trotz leichter konjunktureller Erholung in Deutschland (BIP +2,7%).
Das für die Finanzindustrie magische Datum rückt näher. Ab August müssen Anlage- und Versicherungsexperten lt. EU-Verordnung in ihren Beratungsprozessen auch ESG-Qualitätskriterien einbauen. Die sogenannte Nachhaltigkeitspräferenzabfrage wird Pflicht.
Nur selten erfuhr die Öffentlichkeit in der Vergangenheit davon, wenn die BaFin ein Institut wegen zweifelhafter Geschäftspraktiken rügte oder einer Bank mit besonders hohem Risikoappetit verschärfte Eigenkapitalanforderungen aufbrummte. Seit Jahresanfang hat sich das jedoch radikal verändert.
Schwere Anschuldigungen des Wirecard-Jägers Fraser Perring, das verweigerte Bilanz-Testat des Wirtschaftsprüfers KPMG, Massen-Rücktritt im Verwaltungsrat, der brutale Absturz des Aktienkurses, eine Sonderprüfung der BaFin und ein Milliarden-Verlust im vergangenen Jahr. Die Parallelen zum Wirecard-Skandal sind zumindest auf den ersten Blick frappierend.
Dass zur selben Zeit Staatsanwälte, BKA- und BaFin-Ermittler wegen Geldwäscheverdachts die Doppeltürme durchsuchten, war Deutsche Bank-Rechtsvorstand Stefan Simon nicht anzumerken.
Über sieben Stunden lang durfte das Publikum die RWE-Hauptversammlung am Bildschirm verfolgen, und wer im langen Mittelteil öfter mal ein Gähnen unterdrücken musste, war sicher nicht allein.
Betrüger, Kleptokraten und Bond-Bösewichte seien im Management versammelt, nicht damit beschäftigt, einen soliden Immobilienkonzern zu führen, sondern sich und ihr zwielichtiges Umfeld auf Unternehmenskosten zu bereichern – so hatte der Leerverkäufer Fraser Perring im Oktober 2021 seinen Angriff auf die Adler Group begründet.
Lautes Seufzen dürfte in der RWE-Konzernzentrale im Essener Norden zu hören sein, wenn Aufsichtsratschef Werner Brandt wieder einmal einen Brief von Benedikt Kormaier auf den Tisch bekommt. Der Mann hinter der Beteiligungsgesellschaft Enkraft, die deutlich unter 0,1% der Aktien an dem Energieversorger hält, fordert seit geraumer Zeit die Abspaltung des Geschäfts mit Kohle- und Atomstrom und lässt nicht locker, auch wenn die großen Anteilseigner bislang wenig von solchen Vorschlägen halten.
Betrüger, Kleptokraten und Bond-Bösewichte seien im Management versammelt, nicht damit beschäftigt, einen soliden Immobilienkonzern zu führen, sondern sich und ihr zwielichtiges Umfeld auf Unternehmenskosten zu bereichern – so hatte der Leerverkäufer Fraser Perring im Oktober 2021 seinen Angriff auf die Adler Group begründet.
Manchmal sollte man sich wohl fragen, warum überhaupt noch jemand bei einer klassischen Bank Kunde ist. Der aktuelle World Retail Banking Report, den Branchen-Thinktank EFMA und die Berater von Capgemini herausgegeben haben, klingt streckenweise niederschmetternd.
Im Rennen um die Nachfolge von Elke König, deren Amtszeit an der Spitze der europäischen Bankenabwicklungsbehörde (Single Resolution Board) kurz vor Weihnachten endet, sickern so langsam die Namen aus der Kandidatenliste durch. Die Bewerberfrist lief bereits am 25.2. ab. Dabei zeichnet sich auch eine Favoritin ab.
Nur zwei Monate, nachdem das erste Übernahmeangebot für die Aareal Bank am Widerstand von Petrus und Teleios gescheitert ist, legen Advent und Centerbridge mit einem neuen Angebot nach. Mit 33 Euro liegt es nach Abzug der Dividende netto zwar nur 0,40 Euro über dem alten. Dennoch haben Advent und Centerbridge die Aareal-Rebellen, zu denen neben Petrus und Teleios auch Daniel Kretinsky und Talomon gehören (Aareal-Anteil zusammen 37%), jetzt für sich gewinnen können. Im Gespräch mit PLATOW erläutert Petrus-Partner Till Hufnagel den Grund für den Sinneswandel. Neben dem besseren Preis ist das vor allem das wirtschaftliche Umfeld seit dem russischen Einmarsch in der Ukraine.
BörseGo, ein Anbieter von Finanzmarktanalyse- und Tradingplattformen, hat den Sprung aufs Parkett der Börse München geschafft.
Zum Mai wird Caroline Schlienkamp bei Talanx Vorständin für Compliance, Recht, Datenschutz, Einkauf und Innere Dienste, die noch ausstehende Zustimmung der BaFin vorausgesetzt. Ab Juli übernimmt sie auch den Posten der Arbeitsdirektorin und wird parallel Vorstandssprecherin von HDI. Damit bündelt der Versicherungskonzern Aufgaben neu, die bisher auf verschiedene Ressorts verteilt sind. Schon zum April holt die Kanzlei Addleshaw Goddard den Ex-General Counsel von HUK Coburg an Bord – unter anderem.
Den europäischen Kapitalmarkt attraktiver und insbesondere für kleinere und mittlere Unternehmen leichter zugänglich zu machen – das ist das zentrale Ziel des EU Listing Acts, mit dem die EU-Kommission das europäische Kapitalmarktrecht reformieren will. Der genauen Ausgestaltung des neuen Regelwerk ging eine Praxiskonsultation voraus, die Ende Februar ausgelaufen ist. Nun geht es an den Feinschliff, bevor die Kommission bereits im zweiten oder dritten Quartal 2022 einen entsprechenden Gesetzesvorschlag vorlegen will.
Die deutsche Industrie ist maximal alarmiert. Hohe Energie- und Rohstoffpreise sowie das weiter über den Betrieben schwebende Damoklesschwert „Energie-Embargo“ gegen russisches Öl und Gas treibt die Arbeitsplatzsorgen in den Schlüsselbranchen. BASF-CEO Martin Brudermüller stellte diese Woche noch einmal klar:
Kurz vor Weihnachten endet die Amtszeit von Elke König, die seit der Gründung des Single Resolution Board (SRB) 2014 der europäischen Bankenabwicklungsbehörde vorsteht. Eine weitere Amtszeit der 68-Jährigen ist nicht möglich. Nach ihrem Abschied aus Brüssel soll es die ehemalige BaFin-Präsidentin zu einem kirchlichen Vermögensverwalter ziehen, ist zu hören.
Auf dem falschen Fuß erwischt wurden wir von der Kür der KPMG-Partnerin Karolin Schriever zur Nachfolgerin von DSGV-Vorstand Karl-Peter Schackmann-Fallis. Allerdings waren wir nicht die Einzigen, die von der Personalie überrascht wurden. Auch die meisten Mitglieder des DSGV-Gesamtvorstands, der Schriever einstimmig wählte, waren nicht vorab eingeweiht.
Die Minuszinsen der EZB sind BVR-Präsidentin Marija Kolak schon lange ein Dorn im Auge. Das verwundert nicht. Mit einem Anteil von 73% ist das Zinsergebnis weiterhin mit riesigem Abstand die wichtigste Ertragsquelle der Genossenschaftsbanken, die seit Jahren unter dem Dauerzinstief leidet. Darüber kann auch der Anstieg des Zinsüberschusses im vergangenen Jahr um 3% auf 16,5 Mrd. Euro nicht hinwegtäuschen. Profitierten die Volks- und Raiffeisenbanken 2021 doch von der nachträglichen Ausschüttung der DZ Bank-Dividende für das Geschäftsjahr 2019, die auf Geheiß der EZB-Bankenaufsicht im ersten Corona-Jahr zunächst zurückgehalten werden musste.
Für den 29.4. lädt die apoBank zur Vertreterversammlung ins Düsseldorfer Maritim Hotel. Spannendstes Thema ist die Besetzung des Aufsichtsrats und die Frage nach dem künftigen Vorsitz des Gremiums. Ulrich Montgomery kämpft dem Vernehmen nach zwar um seinen Verbleib als AR-Chef. Der Weltärztepräsident hat durch sein von vielen als eitel empfundenes Gebaren in der Corona-Krise aber den Rückhalt in der Ärzteschaft verloren, auf deren Ticket er einst in das Gremium entsandt wurde (s. PLATOW v. 5.11.).
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