DWS

Bietgefecht

Bahn – Arriva-Verkauf von Berater-Skandal überschattet

Eigentlich klangen die Worte von Alexander Doll noch vor wenigen Wochen hochentspannt. Um die Nahverkehrstochter Arriva zu verkaufen, wolle die Deutsche Bahn den Prozess anstoßen und dann mal abwarten, so der Finanzchef. Nach der Sommerpause, voraussichtlich auf der AR-Sitzung am 18.9., soll der Bieterpool ein Thema sein. Parallel zur Suche nach einem Käufer wird ein Börsengang sondiert. Für Doll aber nur die zweite Wahl. Nun könnte sein Wunsch, Arriva als Ganzes zu verkaufen, in greifbare Nähe rücken. Und zwar schon bald.

deutsche-bank-blick-tuerme-und-neuer-eingang-c-deutsche-bank-ag
Merger

Deutsche Bank und UBS feilschen um Fonds-Fusion

Dass der Zusammenschluss von DWS mit dem Asset Management der UBS sinnvoll wäre, wird von keiner Seite bestritten. Die UBS ist stark bei institutionellen Kunden, die Deutsche Bank-Tochter bei Retail. Eine Zusammenlegung beider Gesellschaften würde spürbare Skaleneffekte bringen. So weit die Gemeinsamkeiten.

Merger

Amundi lässt Fusionsfieber unter Vermögensverwaltern steigen

Europas größter Vermögensverwalter Amundi bläst zur Attacke. In Deutschland will die französische Crédit Agricole-Tochter ihr verwaltetes Vermögen in den nächsten drei Jahren auf 80 Mrd. Euro verdoppeln. Diese Marschroute gab Fannie Wurtz, Leiterin des globalen ETF-Geschäfts von Amundi, am Mittwoch in Frankfurt vor. Priorität habe dabei die Expansion aus eigener Kraft.

Banken

Deutsche Bank – Investoren erhöhen Druck auf Strauß

Frank Strauß, im Vorstand der Deutschen Bank für Privat- und Firmenkunden (PBC) verantwortlich, hat es bisher geschickt verstanden, trotz der schwachen operativen Leistung seines Bereichs nicht am Pranger zu stehen. Während die mit Compliance-Versäumnissen kämpfende Sylvie Matherat und der für das riskante und teure Investmentbanking verantwortliche Garth Ritchie öffentlich angezählt werden, wofür es nach unseren Informationen allerdings noch etwas zu früh ist, hält sich die Kritik an Strauß in Grenzen.

deutsche-bank-blick-tuerme-und-neuer-eingang-c-deutsche-bank-ag
Finanzsektor

Deutsche Bank – Letzte Gnadenfrist für Achleitner?

Die wichtigste Schlacht hat AR-Chef Paul Achleitner schon vor Beginn der Deutsche Bank-Hauptversammlung für sich entschieden. Die maßgeblichen Großaktionäre ließen durchblicken, dass sie dem umstrittenen Oberaufseher noch einmal die Stange halten und Vorstand sowie Aufsichtsrat entlasten würden. Bei einer Präsenz von knapp 35% garantierten die Stimmrechte der Großaktionäre Katar, Blackrock, Cerberus und der chinesischen HNA von zusammen fast 19% eine sichere HV-Mehrheit für die Entlastung Achleitners. Tatsächlich haben die Großaktionäre derzeit kaum ein Interesse an einer weiteren Beschädigung oder gar einem Sturz des langjährigen Aufsichtsratschefs. Das würde nur neue Unruhe in die Bank tragen und den von Vorstandschef Christian Sewing eingeleiteten Konzernumbau verzögern.

Kolumne

Hauptversammlungen – Leiter mit zu viel Macht

Auf HVs wie von Bayer, Daimler oder VW war der frühere DWS-Chef Christian Strenger auch dieses Jahr als Vertreter privaten Aktienbesitzes ein scharfzüngiger Redner. Bei Bayer machte Strenger mit seinem Antrag auf Nichtentlastung des Vorstands um Werner Baumann, dem sensationelle 55,52% der Aktionäre folgten, sogar über Grenzen hinweg Furore. Doch Strenger wird es von den HV-Leitern, das sind zumeist die AR-Chefs, selten leicht gemacht. Teilweise grenze die Behandlung an Schikane, indem der von der Unternehmensleitung gefürchtete Wortbeitrag nach hinten geschoben werde, klagt uns Strenger aus eigenem Erleben.

US-Banken

UBS – Asset Management hat mehr Optionen als die Deutsche Bank

Während es Credit Suisse-Chef Tidjane Thiam dank seines scharfen Sparkurses gelungen ist, im schwierigen Q1 den Gewinn um 8% auf 750 Mio. CHF zu steigern, musste die UBS als einer der größten Wealth Manager der Welt der Kundenzurückhaltung nach den Börsenturbulenzen im Q4 Tribut zollen. Nach einem starken Vorjahr rasselte der Gewinn um 22% in den Keller, macht die Konkurrenz in Europa mit 1,1 Mrd. Dollar aber immer noch neidisch. Auch die Entwicklung der Neugelder in der Vermögensverwaltung kann sich mit 22 Mrd. Dollar (Credit Suisse: 9,6 Mrd. CHF) sehen lassen. Für das restliche Jahr ist Vormann Sergio Ermotti trotz eines nicht schlecht angelaufenen Q2 aber zurückhaltend. Die ursprünglich angepeilte EK-Rendite von 15% (aktuell 13,3%) dürfte nur schwer erreichbar sein. Zufrieden ist er schon, wenn der Vorjahreswert von 13,1% getoppt wird. Damit hätte die UBS bei Europas Großbanken aber wohl immer noch die Nase vorn.

Cybersicherheit

Fondsmanager bemängeln IT von DAX-Unternehmen

Auch in der bevorstehenden HV-Saison werden viele Aktionärsvertreter ihren Finger in die Wunde der DAX-Unternehmen legen. Dort gewinnt Cybersicherheit immer mehr an Relevanz, wie eine von uns durchgeführte Befragung unter drei großen deutschen Fondshäusern ergeben hat. So hat etwa Union Investment das Thema auf der HV der Deutschen Telekom am 28.3. explizit an die Konzern-Führung adressiert.

Skyline von Frankfurt mit Commerzbank-Turm
Merger

Deutsche/Commerzbank – Was die Fusionsgespräche so antreibt . . .

Schon im August 2016 loteten die Vorstände von Deutscher Bank (noch mit John Cryan) und Commerzbank (mit gerade gekürtem Martin Zielke) die Chancen einer Fusion aus. Der Plan wurde schnell verworfen. Diesmal, das beteuern uns gegenüber beide Seiten, wird so ernsthaft wie nie gesprochen „mit dem klaren Ziel, es möglich zu machen“. Am kommenden Dienstag (9.4.) tagen die Vorstände beider Häuser. Wesentlicher Treiber hinter der Initiative ist der Bund als Sachwalter des Sondervermögens Finanzmarktstabilisierungsfonds (FMS bzw. SoFFin). Zweitgrößter Brocken dort (nach HRE) ist der heute noch 15,6%-ige Anteil des Bundes an der Commerzbank.

Vermögenberatung

DVAG – Wie der Vater, so der Sohn

Nach MLP und OVB kommt jetzt auch der größte Finanzvertrieb, die Deutsche Vermögensberatung AG (DVAG), mit Zahlen für 2018. Verstecken muss sich das Haus der verstorbenen grauen Eminenz der Branche, Reinfried Pohl, wahrlich nicht.

Asset Management

Panikmache im Abwehrkampf gegen China ist übertrieben

Spätestens seit die chinesische Regierung im Jahr 2015 ihre Strategie „Made in China 2025“ vorgestellt hat, wächst im Westen die Abwehrhaltung gegenüber der Volksrepublik. Jüngster Fall sind die Spionagevorwürfe gegenüber dem führenden chinesischen Technologiekonzern Huawei (s. PLATOW v. 4.3.). Auch in Deutschland scheint die Stimmung zu kippen.

Asset Management

DWS – Befreiungsschlag zeigt Wirkung

Gleich in mehrfacher Hinsicht ist die DWS Group gut ins neue Jahr gestartet. Auf dem Parkett legte der Vermögensverwalter der Deutschen Bank, für den es nach holprigem Börsengang im vergangenen Jahr stetig bergab ging, endlich wieder zu.

Asset Management

Städel – Holleins langer Schatten

Max Hollein (Metropolitan Museum of Art) vereinte beim Frankfurter Städel (2006-16) Können mit Fortüne. Zugkräftige Ausstellungen und findige Ideen, um die Wirtschaft als Sponsor zu gewinnen, waren von ihm hart erarbeitet.

Asset Management

ThyssenKrupp – Cevian will Lehner und Hiesinger nicht entlasten

Der Frust der ThyssenKrupp-Aktionäre sitzt tief. Das werden auf der HV am heutigen Freitag (1.2.) im Bochumer RuhrCongress auch Vorstandschef Guido Kerkhoff und Oberaufseher Bernhard Pellens zu spüren bekommen. Der Aktienkurs und der Konzerngewinn sind im vergangenen Jahr massiv eingebrochen, die Umsetzung des Stahl-Gemeinschaftsunternehmens mit Tata Steel stockt und die geplante Aufspaltung des Traditionsunternehmens geht vielen Investoren nicht schnell genug. Zu dem Aktionärstreffen haben sich denn auch sämtliche bekannten HV-Berufsredner angesagt. Doch nicht alle sind gleichermaßen auf Krawall gebürstet. So will der ehemalige DWS-Chef und Corporate Governance-Papst Christian Strenger in seiner Rede dafür werben, dass der Vorstand nach den Turbulenzen des vergangenen Jahres nun die nötige Zeit und Ruhe erhält, um seine angekündigte Strategie umsetzen zu können.

Asset Management

Fondsanlagen – Deutschland ist Europameister

Mit deutlichem Abstand zu Frankreich und England (je 1,7 Bio. Euro oder 14% Anteil) sind deutsche Sparer mit 2,6 Billionen Euro bzw. 22% die größten Fondsanleger in der EU. Private und institutionelle Anleger waren lt. EZB zur Jahresmitte mit einem Vermögen von insgesamt 11,8 Billionen Euro in Investmentfonds investiert. Beim Wachstum der fünf größten Fondsmärkte, dazu gehören auch die Niederlande (9%), liegt überraschenderweise das krisengeplagte Italien (9%) vorne. Seit Ende Juni 2013 ist das Vermögen dort im Schnitt um 13,7% pro Jahr gestiegen. Deutschland liegt mit einem jährlichen Wachstum von über 10% auf dem zweiten Platz. Die EZB-Statistik berücksichtigt ausschließlich das von Anlegern in der EU gehaltene Fondsvermögen. Sie basiert auf Meldungen der depotführenden Stellen und Notenbanken. Zwar verwalten die in Europa aufgelegten Fonds ein Vermögen von insgesamt 16 Billionen Euro. Davon entfallen aber allein drei Billionen Euro auf insbesondere in Luxemburg oder in Irland aufgelegte Fonds, die außerhalb der EU verkauft werden.

Asset Management

Deutsche Bank – Rat eines Konkurrenten

Als der Chef der französischen Großbank BNP Paribas, Jean-Laurent Bonnafé, vor gut vier Wochen Frankfurt besuchte, wartete er im Rahmen eines Abendessens in Bezug auf die Deutsche Bank mit einer Empfehlung auf: Die Deutsche Bank möge sich ganz aufs Geschäft mit Firmenkunden und die Vermögensverwaltung fokussieren und das besonders in Deutschland mühselige und margenschwache Retailbanking anderen überlassen. Dieser Vorschlag deckt sich mit den oft kolportierten Wünschen deutscher Unternehmer, die vor allem eine professionell agierende starke deutsche Bank wollen, die ihnen bei ihren immer komplexer werdenden Geschäften im In- und Ausland nicht von der Seite weicht.

Asset Management

Berenberg – Nicht nur im Aktiengeschäft fallen stellen Weg

Keine andere deutsche Bank hat in den vergangenen Jahren derart massiv neue Stellen aufgebaut wie die von Hans-Walter Peters und Hendrik Riehmer geführte Berenberg Bank. Allein in den fünf Jahren von Ende 2012 bis Ende 2017 wuchs die Berenberg-Belegschaft im Konzern um 460 Stellen auf 1 576 Mitarbeiter. Das entspricht einem Personalzuwachs von mehr als 40%.

Immobilien

Hire & Fire bei der Deutschen Bank

DWS-Chef Nicolas Moreau, im Vorstand der Deutschen Bank zugleich für das Asset Management verantwortlich, verlässt die Bank zum Jahresende. Nachfolger wird an der Spitze der DWS Asoka Wöhrmann, der aber nicht mehr in den Bank-Vorstand einziehen wird. Der Wechsel hat sich abgezeichnet.

Asset Management

VL-Sparen – Müde gewordener Evergreen braucht neue Anreize

In den vergangenen Jahren ist im Rahmen der Altersvorsorge-Diskussion viel über Renten- und Lebensversicherungen, Betriebsrenten und Riester-Sparen gesprochen worden. Vieles davon ist bereits reformiert oder steht kurz davor (s. PLATOW v. 3.8.). Doch über das Sparen mit Hilfe Vermögenswirksamer Leistungen (VL) wird relativ wenig gesprochen. Seine Geschichte reicht über fünf „Vermögensbildungsgesetze“ bis in die 1970er-Jahre zurück. Warum macht dann aber rd. ein Drittel der Deutschen (ca. 7 Mio.), die VL abschließen könnten, von dieser Möglichkeit keinen Gebrauch, wie das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) unlängst erklärte?

Asset Management

DWS – Vom Hoffnungsträger zum Sorgenkind der Deutschen Bank

Für DWS-Chef Nicolas Moreau lief es zuletzt nicht eben rund. Seit dem Hoch nach dem Börsengang im März verlor die Aktie der Deutsche Bank-Tochter mehr als ein Viertel ihres Werts. Zudem hatte die Fondsgesellschaft im ersten Halbjahr mit Netto-Mittelabflüssen von 12,6 Mrd. Euro zu kämpfen. Dann wanderte jüngst auch noch Star-Investor Tim Albrecht zur quirligen Berenberg Bank ab, die zuvor schon den ehemaligen DWS-Anlagestrategen Henning Gebhardt anheuerte und auch bei der Allianz-Fondstochter AGI kräftig wilderte. Albrecht war fast 20 Jahre bei der DWS aktiv und verantwortete dort zuletzt wichtige Fonds-Flaggschiffe wie den DWS Deutschland, DWS Aktien Strategie Deutschland und DWS Investa.

Abonnieren Anmelden
Zur PLATOW Börse