Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA)

Finanzlobbyismus

AFME – Einflussnahme aus dem Hinterstübchen

Lobbyorganisationen halten sich gern im Hintergrund, was von Vereinen wie der Finanzwende regelmäßig kritisiert wird. Die Finanzbranche ist dafür bekannt, durch ein dichtes Netz an Verflechtungen und Akteuren ihre Einflussnahme auf Politik und staatliche Institutionen zu sichern, etwa mit Interessensvereinigungen (z. B. Deutsche Kreditwirtschaft) und Verbänden. Auch auf europäischer Ebene tummeln sich viele, die mitmischen wollen.

Verbriefungen

Verbriefungen – Simple Debatte, schwierige Materie

Politische Sympathiepunkte sammelt man mit einem Thema wie Verbriefungen nicht so leicht, wie Christian Lindner dieser Tage erfahren musste. Die Gegenwindmaschine, die die NGO Finanzwende und der „Spiegel“ nach seinem Plädoyer für effizientere Regularien kürzlich anwarfen, erreichte schnell beachtliche Drehzahlen. Dabei treibt die Verbriefungs-Regulatorik längst auch die EU um, die ihre teils arg filigran ausziselierte Verordnung im Sommer 2022 auf den Prüfstand stellte, aber davor zurückschreckte, das Paket noch einmal ganz aufzuschnüren. 

Finanzaufsicht

BaFin gräbt DLT-Burggraben

Wer eine DLT-Sandburg (Distributed-Ledger-Technologie) baut, braucht natürlich auch einen regulatorischen Burggraben. Die Blaupause hierfür wendet die BaFin jetzt nach Richtlinie der Esma-Oberaufseher „vollumfänglich in ihrer Aufsichtspraxis an“.

EU-Institutionen

AMLA – Ist Frankfurt als Standort längst ausmanövriert?

Vom Himmel herab fällt der Blick durch leichte Sommerwolken auf die Frankfurter Bankentürme, auf dem Bild darunter lächelt der Finanzminister. Einen „starken, glaubwürdigen und nachhaltigen Standort“ brauche die neue europäische Anti-Geldwäschebehörde AMLA, erklärt Christian Lindner auf der Website, nämlich den „wichtigsten Finanzplatz Kontinentaleuropas“. Stärkster Gegenkandidat ist allerdings Paris, und manche sind sich sicher, dass die Franzosen, die bereits EBA und ESMA beherbergen, auch diesmal bereits vorne liegen.

EZB
Zentralbanken

Bundesbank-Vize Buch will für Enria-Nachfolge kandidieren

Bundesbank-Vizepräsidentin Claudia Buch zieht es zur EZB. Wie wir hören, will sich Buch als Deutschlands Kandidatin für den Chef-Posten der EZB-Bankenaufsicht bewerben. Die fünfjährige Amtszeit des Italieners Andrea Enria an der Spitze der EZB-Bankenaufsicht läuft Ende des Jahres aus. Eine Verlängerung ist nicht möglich.

US-Politik

US-Börsenaufsicht geht Streitpunkt Payment for Orderflow an

Ob Gary Gensler wirklich jedes einzelne Problem im US-amerikanischen Finanzsektor lösen kann? Mit dieser Frage betitelte der „Economist“ im Oktober ein langes Porträt des Chefs der US-Börsenaufsicht SEC, und anders als man vielleicht erwartet hätte, war die Antwort beileibe kein eindeutiges „Nein“.

Das Marktumfeld hat sich gedreht.
Fonds

ELTIF-Reform – Damit endlich die Kleinanleger-Milliarden fließen

Im zweiten Anlauf wird vielleicht nicht alles gut, aber vieles besser. Die 2015 eingeführten Regeln für European Long Term Investment Funds (ELTIF) können eine solche Reform wohl gebrauchen, denn die an diesen Fonds-Typus geknüpften Hoffnungen haben sich bisher kaum erfüllt. EU-weit sind derzeit rd. 7,5 Mrd. Euro in ELTIFs angelegt. Die ESMA listet aktuell etwas über 80 solcher Produkte auf. Am bekanntesten dürfte in Deutschland der Commerz Real-Fonds Klimavest sein, der Großteil der anderen Produkte wird aber gar nicht in Deutschland vertrieben. Union Investment brachte ihren im Frühjahr als Kooperation mit Blackrock angekündigten Privatmarkt-Fonds erst gar nicht an den Markt, sondern machte ein paar Monate später einen Rückzieher.

EU-Politik

ESM und König-Nachfolge – Blockade zur Unzeit

Nicht noch einmal sollte sich eine Hängepartie wiederholen wie 2021 bei der Neubesetzung der Spitze der EU-Wertpapieraufsichtsbehörde ESMA. Erst nach langem Tauziehen konnte sich die Deutsche Verena Ross als Nachfolgerin des Niederländers Steven Maijoor durchsetzen.

Kreditinstitute

ESG-Beratung – Wie sich Sparkassen und Volksbanken vorbereiten

Nachhaltige Geldanlagen sind längst in der Finanzwirtschaft angekommen. Jetzt kommt die Regulierung dazu. Ab 2.8. müssen Banken in der Anlage- und Finanzberatung die Nachhaltigkeitspräferenzen ihrer Kunden abfragen und den Vertrieb der Finanzprodukte darauf abstellen.

Geldanlage

Nachhaltigkeit fordert Fondsberater heraus

Das für die Finanzindustrie magische Datum rückt näher. Ab August müssen Anlage- und Versicherungsexperten lt. EU-Verordnung in ihren Beratungsprozessen auch ESG-Qualitätskriterien einbauen. Die sogenannte Nachhaltigkeitspräferenzabfrage wird Pflicht.

ESG

SEC macht bei Greenwashing ernst

Während die BNY Mellon-Fondssparte von der SEC wegen Greenwashing bestraft wird, sind fossile Energie-Assets bei Finanzinvestoren beliebt wie seit Jahren nicht mehr – so hatten sich wohl die wenigsten die Energiewende vorgestellt. Dass die US-Bank nun das erste Bußgeld überhaupt für die irreführende Kennzeichnung angeblich ESG-konformer Fondsprodukte kassiert, lässt sich trotzdem als Fortschritt deuten.

Banken

Bankenabwicklung – Ringen um Thronfolge von Elke König

Kurz vor Weihnachten endet die Amtszeit von Elke König, die seit der Gründung des Single Resolution Board (SRB) 2014 der europäischen Bankenabwicklungsbehörde vorsteht. Eine weitere Amtszeit der 68-Jährigen ist nicht möglich. Nach ihrem Abschied aus Brüssel soll es die ehemalige BaFin-Präsidentin zu einem kirchlichen Vermögensverwalter ziehen, ist zu hören.

BaFin-Liegenschaft in Frankfurt am Main
Finanzaufsicht

BaFin – Roegele-Nachfolge erst nach der Bundestagswahl

Am 1.8. tritt der ehemalige Finma-Chef Mark Branson seinen neuen Posten als BaFin-Präsident an, ausgestattet mit einer deutlich größeren Machtfülle als seine Vorgänger. Weiterhin offen ist indes die Nachfolge von Elisabeth Roegele, die als Exekutivdirektorin für die Wertpapieraufsicht über das von ihr verhängte Wirecard-Leerverkaufsverbot gestürzt ist.

Detmar Loff und Tobias Bauerfeind
Gastbeitrag

ESG in der Praxis – „Scorecards“ und viele Worte

Mit der seit März 2021 geltenden Offenlegungs-VO hat der europäische Gesetzgeber eine Grundlage für die Steuerung von Finanzentscheidungen hin zu einer nachhaltigen Investition gelegt. Noch haben die Finanzmarktteilnehmer weitgehende Freiheiten in der Umsetzung, denn aktuell fehlen konkret formulierte Maßnahmen von Seiten der EU. Welche Strukturen sich bereits herausgebildet haben und welche weiteren Schritte zu erwarten sind, erläutern Detmar Loff (Partner) und Tobias Bauerfeind (Associate) von Ashurst.

BaFin-Liegenschaft in Frankfurt am Main
Finanzaufsicht

BaFin – Der Weg ist frei für Sabine Lautenschläger

Das überschaubare Kandidatenfeld für die Nachfolge des geschassten BaFin-Präsidenten Felix Hufeld lichtet sich. Mit dem jüngst verkündeten Aufstieg von Andreas Dombret bei der Investmentbank Houlihan Lokey zum Independent Chairman für Deutschland, Österreich und die Schweiz hat sich der ehemalige Bundesbank-Vorstand faktisch aus dem Rennen um den Spitzenposten bei der BaFin genommen.

Behörden

Postenschacher bei europäischen Aufsichtsbehörden

Mitten in der Pandemie müssen die Chefposten von gleich zwei wichtigen EU-Aufsichtsbehörden neu besetzt werden. Ende des Monats läuft die Amtszeit von EIOPA-Chairman Gabriel Bernardino aus. Der Portugiese steht der europäischen Versicherungsaufsicht, die ihren Sitz in Frankfurt hat, seit ihrer Gründung vor zehn Jahren vor.

Finanzaufsicht

Wirecard-Skandal – Scholz lächelt ESMA-Ohrfeige weg

Die Aufarbeitung des Wirecard-Skandals wird Finanzminister Olaf Scholz noch das gesamte Wahljahr 2021 wie Pech an der Schuhsohle kleben. Führt Scholz die SPD doch als Kanzlerkandidat in den bevorstehenden Bundestagswahlkampf.

Banken

BaFin unter Beschuss – Hufeld muss Ruf und Kopf retten

Die Aufsicht war bisher ein weltweit angesehenes Qualitätsmerkmal des deutschen Finanzmarkts. US-Banken berichten hinter der Hand, dass ein BaFin-Plazet viele Prüfprozesse auch im Ausland leichter gemacht habe. Andere Aufsichtsbehörden in Frankreich oder Luxemburg hätten längst nicht diesen Ruf genossen. Mit der Wirecard-Pleite ist das passé.

Mirko Sickinger und Lena Pfeufer
Gastbeitrag

EU geht nächsten Schritt zur Kapitalmarktunion

Die europarechtliche Regulierung der Kapitalmärkte hat einen weiteren wesentlichen Meilenstein erreicht. Am 21.7.19 ist die neue EU-Prospektverordnung in Kraft getreten, die unmittelbar auch in Deutschland gilt und somit keiner Umsetzung in nationales Recht mehr bedarf. Sie wird jedoch weite Teile des deutschen Wertpapierprospektgesetzes ersetzen. Zudem sind auch in weiteren Gesetzen des deutschen Kapitalmarktrechts Anpassungen erfolgt. Für Emittenten bieten sich nun vielfältige Möglichkeiten, Wertpapiere auch prospektfrei anzubieten, wie Mirko Sickinger und Lena Pfeufer von Heuking Kühn Lüer Wojtek erläutern.

Christian Storck und Julia Bhatti
Gastbeitrag

EU-Benchmark-Verordnung sorgt für Wirbel im Markt

Als Konsequenz auf die Manipulation der Referenzzinssätze EURIBOR und LIBOR hat der EU-Gesetzgeber das Regelwerk der Benchmark-Verordnung (BMR) geschaffen, die seit dem 1.1.18 anwendbar ist. Es erlegt Administratoren von Benchmarks (insbes. von Referenzzinssätzen) sowie deren Nutzern einen ausführlichen Pflichtenkatalog auf. Stark verbreitete Zinssätze wie der LIBOR, EURIBOR oder EONIA werden besonders reguliert. Christian Storck und Julia Bhatti, Partner bzw. Managing Associate bei Linklaters, geben einen Überblick.

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