Europäische Zentralbank (EZB)

Geldpolitik

EU beschleunigt Einführung eines einheitlichen Zahlungssystems

Der EU-Kommission geht es zu langsam bei der Einführung eines gemeinsamen europäischen Zahlungssystems. Jetzt wirft sich EU-Vizepräsident Valdis Dombrovskis für die so genannte „TIPS“-Technologie (Target Instant Payment Settlement) in die Bresche. Die Kommission will überprüfen, ob möglicherweise neue Regeln erforderlich seien, um die Markteinführung zu beschleunigen, hieß es am Dienstag aus Brüssel. Die von der EZB entwickelte Infrastruktur war im vergangenen November an den Start gegangen. Bislang haben sich noch nicht viele europäische Banken dem neuen System angeschlossen.

Geldpolitik

EZB – Neue Langfristkredite für Banken rücken näher

Die EZB arbeitet an einer Neuauflage der demnächst auslaufenden Langfrist-Geldspritzen für Banken (TLTRO). Wie aus dem Protokoll der Januar-Sitzung hervorgeht, machten sich die EZB-Ratsmitglieder dafür stark, die notwendigen technischen Analysen zur Vorbereitung eines solchen Schritts rasch voranzutreiben.

Geldpolitik

Deutsche Bank/Commerzbank – Warum Sewing noch zaudert

Auf der Burda-Party in Davos waren Deutsche Bank-Chef Christian Sewing und Finanzstaatssekretär Jörg Kukies in intensiven Gesprächen zu beobachten. Angesichts der vielen anwesenden Medienvertreter mag das unklug gewesen sein, womöglich wollte Kukies aber auch ein Zeichen setzen. Die kochenden Gerüchte über eine mögliche Fusion der Deutschen Bank mit der Commerzbank haben ihren Ursprung in Berlin. Dort und in der deutschen Industrie breitet sich angesichts der prekären Lage der Deutschen Bank die Sorge aus, international bald vollständig von immer mächtigeren US-Banken abhängig zu sein. Allein JP Morgan kommt heute bereits auf ein tägliches Clearing-Volumen von 6 Billionen Dollar. Anfang des Jahres ist auch die EZB aufgewacht. Da die Bilanzen der meisten Banken trotz Niedrigzins robust sind, stehen die Aufseher europäischen Konsolidierungen jetzt offen gegenüber.

Geldpolitik

Konjunktur – Frostiger Jahresstart kann DAX nicht stoppen

Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einem Abschwung, kommentiert ifo-Präsident Clemens Fuest den unerwartet starken Rückgang des Geschäftsklimaindex. Das viel beachtete ifo-Konjunkturbarometer fiel im Januar auf 99,1 Punkte nach 101 Zählern im November. Das ist der niedrigste Wert seit Februar 2016 und bereits der fünfte Rückgang in Folge.

Geldpolitik

Nord/LB – Auffanglösung auf der Zielgeraden

Die Ansage der EZB-Bankenaufsicht, der Sparkassen-Organisation im Falle einer Abwicklung der unter Eigenkapitalnöten leidenden Nord/LB das Verbundprivileg zu entziehen, hat offensichtlich Eindruck gemacht. Zeichnet sich doch mittlerweile ab, dass DSGV-Präsident Helmut Schleweis auf eine breite Unterstützung der Sparkassen-Organisation für die von ihm ausgetüftelte Auffanglösung für die Nord/LB bauen kann. Tatsächlich blieb den Sparkassen nur die bittere Wahl, viel oder noch mehr Geld für die Nord/LB zu berappen. Auf einer eilig einberufenden Sonder-Mitgliederversammlung des DSGV am kommenden Donnerstag (31.1.) soll die Kapitalspritze offiziell abgesegnet werden. Am Freitag (1.2.), also wieder einmal auf den allerletzten Drücker, wollen die Spitzen der Sparkassen-Organisation zusammen mit den Nord/LB-Trägern die Kapitalpläne dann in Frankfurt der EZB-Bankenaufsicht sowie der BaFin präsentieren.

Geldpolitik

Draghi stimmt Märkte auf Verschiebung der Zinswende ein

Hartnäckiger als erwartet erweist sich die Wachstumsschwäche in der Euro-Zone. Grund genug für EZB-Präsident Mario Draghi, auf der Ratssitzung die aktuelle Wirtschaftslage noch intensiver als üblich unter die Lupe zu nehmen. Angesichts einer weiterhin schwachen Exportnachfrage im Gefolge des grassierenden Protektionismus, der wachsenden geopolitischen Unsicherheiten und der hohen Volatilität an den Kapitalmärk-ten haben die Abwärtsrisiken für die Konjunktur mittlerweile die Oberhand gewonnen, lautete Draghis Kernbotschaft. Die jüngsten Konjunkturdaten seien abermals schlechter als erwartet ausgefallen und die im Dezember auf 1,6% gesunkene Inflationsrate werde vor allem auf Grund des niedrigen Ölpreises auch in den kommenden Monaten weiter zurückgehen.  Die Gefahr eines Abgleitens der Euro-Zone in eine Rezession schätzt Draghi allerdings als gering ein.

Geldpolitik

Nord/LB – Schleweis muss noch Überzeugungsarbeit leisten

Antreten zum Rapport bei der EZB-Bankenaufsicht in Frankfurt hieß es am Dienstag (22.1.) für Nord/LB-Chef Thomas Bürkle und die Spitzen der Sparkassen-Organisation um DSGV-Präsident Helmut Schleweis. Bei dem Treffen, an dem auch BaFin-Chef Felix Hufeld und Bundesbank-Präsident Jens Weidmann teilgenommen haben sollen, führten die Aufseher den Vertretern der Sparkassen-Organisation noch einmal eindrucksvoll die Konsequenzen einer möglichen Abwicklung der Nord/LB vor Augen.

Geldpolitik

EZB – Bangen um die Zinswende

Deutschlands Banken lechzen geradezu nach höheren Zinsen, von denen sie sich einen Schub für ihre darbenden Erträge erwarten. Doch angesichts der seit dem Sommer herrschenden Wachstumsflaute in der Euro-Zone und der zuletzt deutlich unter den EZB-Zielwert gefallenen Inflationsrate haben sich die Hoffnungen auf eine baldige Zinswende weitgehend verflüchtigt.

Geldpolitik

Rekordergebnisse der US-Banken machen Berlin nachdenklich

Wieder einmal ein Rekordjahr der US-Banken: Mit 7 Mrd. Dollar Gewinn im Q4 schießt JP Morgan einmal mehr den Vogel ab. Aber sogar die von Skandalen gebeutelte Wells Fargo kommt auf 6 Mrd., Citi auf 4 Mrd. Dollar. Die Aktien profitieren von den Rekorden zwar nicht (s. PLATOW Börse). Von Europas Banken haben sich die wieder zahlreichen „too big to fail“ US-Institute aber längst abgesetzt. Die USA haben wegen des großen Heimatmarktes, aber auch dank des Umgangs der Politik mit der Finanzkrise heute nationale Champions, die auch global führend sind. Im Fall einer Wirtschaftskrise kann das für einheimische Unternehmen überlebenswichtig sein.

Geldpolitik

Bauzinsen – Brexit, EZB und Italien geben die Richtung vor

Die Zinsen für Immobilienkredite sind im abgelaufenen Jahr gestiegen. Dies gilt vor allem für kurze und mittlere Laufzeiten. Für längere Zinsbindungen wurden dagegen teilweise niedrigere Zinssätze als im Vj. gezahlt. Dass die Bauzinsen 2019 steigen, scheint möglich, ist aber längst nicht ausgemacht, wie unterschiedliche Expertenaussagen verdeutlichen.

Immobilien

Boom bei Immobilien – Wie lange Noch?

Ulrich Höller kennt die Frankfurter Immobilien-Szene aus dem Effeff. Zunächst führte er mit der DIC Asset AG (s. PLATOW Depot) einen aufstrebenden Manager von Gewerbeimmobilien. Seit Höller an der Spitze der bisher noch ungelisteten GEG German Estate Group steht, hat er das Unternehmen, das der börsennotierten TTL (75%) und der Beteiligungsgesellschaft KKR (25%) gehört, zu einem der größten Hochhaus-Investoren Frankfurts gemacht, während sich DIC Asset, der Höller über den AR weiter verbunden ist und bei der TTL ebenfalls das Sagen hat, mit Sonja Wärntges auf die Verwaltung weniger riskanter Bestandsimmobilien konzentriert.

Geldpolitik

DZ Bank – Fröhlich und Riese bauen um

Eine Doppelspitze ist selten eine ideale Konstellation, wenn es um Unternehmensführung geht. Seit dem 1.1. hat auch die DZ Bank mit Uwe Fröhlich und Cornelius Riese eine. Die Hoffnungen der Genossen sind allerdings groß und auch nicht unberechtigt, dass dieses Führungsduo ausnahmsweise gut funktioniert. Das hat damit zu tun, dass zwischen den beiden neuen Chefs schon altersbedingt keine Konkurrenz ausbrechen dürfte. Ex-BVR-Präsident Fröhlich ist 59. Der bisherige DZ-CFO Riese wird im Februar 44 und hat beste Chancen, nach dem auf volle fünf Jahre angelegten Doppelpack alleiniger Chef der DZ Bank zu werden.

Geldpolitik

Nord/LB – Schlimmer als die HSH in ihrer dunkelsten Stunde

Die Nord/LB soll bei der internen Risikoüberwachung des DSGV für seine Mitgliedsinstitute nach unseren Informationen schlechter abschneiden als es bei der inzwischen privatisierten HSH Nordbank jemals der Fall gewesen ist. Beide Häuser hatten sich massiv mit Schiffskrediten verhoben.

Immobilien

Frankfurt verabschiedet sich mit Investmentböllern aus 2018

Die Investment-flaute als Folge problembehafteter Banken ist für Frankfurt endgültig vorbei. Auf das Gesamtzahlenwerk 2018 kommen wir in Kürze zurück. Im Endspurt des Jahres gingen indes noch 3 Investmentkracher los. Gebäude, die PLATOW z. T. noch als langjährige Sorgenkinder kannte:

Immobilien

Immobilienfinanzierungsindex – Es macht sich Pessimismus breit

Der Deutsche Immobilienfinanzierungsindex (DIFI) von JLL und dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) ist im vierten Quartal 2018 tiefer in den negativen Bereich gerutscht. Mit minus 10,8 Punkten (nach minus 4,5 im Vorquartal) verzeichnet er den niedrigsten Stand seit fast zwei Jahren.

Asset Management

Fondsanlagen – Deutschland ist Europameister

Mit deutlichem Abstand zu Frankreich und England (je 1,7 Bio. Euro oder 14% Anteil) sind deutsche Sparer mit 2,6 Billionen Euro bzw. 22% die größten Fondsanleger in der EU. Private und institutionelle Anleger waren lt. EZB zur Jahresmitte mit einem Vermögen von insgesamt 11,8 Billionen Euro in Investmentfonds investiert. Beim Wachstum der fünf größten Fondsmärkte, dazu gehören auch die Niederlande (9%), liegt überraschenderweise das krisengeplagte Italien (9%) vorne. Seit Ende Juni 2013 ist das Vermögen dort im Schnitt um 13,7% pro Jahr gestiegen. Deutschland liegt mit einem jährlichen Wachstum von über 10% auf dem zweiten Platz. Die EZB-Statistik berücksichtigt ausschließlich das von Anlegern in der EU gehaltene Fondsvermögen. Sie basiert auf Meldungen der depotführenden Stellen und Notenbanken. Zwar verwalten die in Europa aufgelegten Fonds ein Vermögen von insgesamt 16 Billionen Euro. Davon entfallen aber allein drei Billionen Euro auf insbesondere in Luxemburg oder in Irland aufgelegte Fonds, die außerhalb der EU verkauft werden.

Geldpolitik

Frankreich – Späte Rache

Die EZB, namentlich ihr belgischer Chefvolkswirt Peter Praet, der zugleich im Direktorium der Notenbank Sitz und Stimme hat, sorgt sich um Frankreich (s. PLATOW v. 28.11.18). Die Ereignisse seither, die die Volkswirtschaft des Nachbarlandes lähmenden Proteste der Gelbwesten, aber auch die Terrormorde von Straßburg, sind traurige Bestätigung für die warnenden Stimmen aus dem Frankfurter Tower. So verschieden die Frankreich unter Starkstrom setzenden beiden Ereignisse auf den ersten Blick anmuten, lässt sich doch ein gemeinsamer Ursprung erkennen: Frankreich hat die Integration von Millionen seit den 1960er-Jahren aus den ehemaligen Kolonien ins Land strömenden Menschen ebenso sträflich vernachlässigt wie das Wohlergehen und die Aufstiegschancen der unteren Mittelschicht. Beide Versäumnisse haben in diesen Bevölkerungsgruppen zur Radikalisierung beigetragen.

Geldpolitik

EZB – „Dicke Bertha“ reloaded

Wie erwartet, hat der EZB-Rat das Ende der Netto-Anleihekäufe zum Jahresende beschlossen. Bis dahin dürfte die EZB Wertpapiere im Volumen von bis zu 2,6 Billionen Euro angehäuft haben. Diesen gewaltigen Bestand will EZB-Präsident Mario Draghi durch Ersatzkäufe auslaufender Anleihen noch geraume Zeit nach dem Beginn der Zinswende konstant halten.

Geldpolitik

Fintechs – Finanzmetropole Frankfurt verliert an Reiz

Frankfurt ist die Hochburg des traditionellen Bankensektors. Diverse Urgesteine und Schwergewichte der Finanzindustrie nennen die Mainmetropole ihre Heimat – darunter Deutsche Bundesbank, Deutsche Bank, Commerzbank, KfW, DZ Bank, Bafin und EZB, um nur die großen zu nennen.

Geldpolitik

EZB – Brexit-Votum überschattet Ratssitzung

Das Timing ist purer Zufall. Nur zwei Tage nach der entscheidenden Abstimmung im britischen Parlament über den Brexit-Vertrag trifft sich am kommenden Donnerstag (13.12.) der EZB-Rat zu seiner letzten geldpolitischen Sitzung in diesem Jahr. Ein Scheitern des von Premierministerin Theresa May mit Brüssel mühsam ausgehandelten Brexit-Deals gilt als durchaus möglich und könnte die ohnehin sehr nervösen Kapitalmärkte in schwere Turbulenzen stürzen. Gut möglich, dass EZB-Präsident Mario Draghi auf der PK im Anschluss an die Ratssitzung gefordert sein könnte, zumindest verbal beruhigend auf die Märkte einzuwirken. Als sicher gilt indes, dass der EZB-Rat das zu Jahresschluss angekündigte Ende der Netto-Anleihekäufe beschließen wird.

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