Ex-HSH stampft Stiftungsabteilung ein
Die Hamburg Commercial Bank (ehemals HSH Nordbank) zieht sich komplett aus der Betreuung von Stiftungen und gemeinnützigen Organisationen zurück.
Die Hamburg Commercial Bank (ehemals HSH Nordbank) zieht sich komplett aus der Betreuung von Stiftungen und gemeinnützigen Organisationen zurück.
Nach einem Höllenritt, der nur ganz kurz vor der Pleite endete, kehrt die Hamburg Commercial Bank (ehem. HSH Nordbank) jetzt nach über zehn Jahren erstmal wieder an den Kapitalmarkt zurück. Am Mittwoch platzierten die Hamburger gemeinsam mit den mandatierten Syndikatsbanken BNP Paribas, Commerzbank, Deutsche Bank und Goldman Sachs am Markt eine mehrfach überzeichnete 500 Mio. Euro-Anleihe mit Laufzeit von drei Jahren.
An diesem Mittwoch (3.4.) müssen Nord/LB-Chef Thomas Bürkle und sein Oberaufseher Reinhold Hilbers sowie die Granden der Sparkassen-Organisation um DSGV-Präsident Helmut Schleweis der EZB-Bankenaufsicht ihren Kapitalplan und das neue Geschäftsmodell für die von der Schiffskrise gebeutelte Landesbank präsentieren. Nachdem auch das Land Sachsen-Anhalt seinen Beitrag von 198 Mio. Euro zu der Kapitalspritze in Höhe von insgesamt gut 3,5 Mrd. Euro freigegeben hat, dürfte die Finanzierung des Rettungspaktes für die Nord/LB nun endgültig stehen.
Auch unter der neuen, etwas sperrigen Firmierung Hamburg Commercial Bank (HCOB), muss die frühere HSH Nordbank weiter massiv an der Kostenschraube drehen. Was sich Ende 2018 angedeutet hat, wurde von Vormann Stefan Ermisch auf der BPK in Hamburg gestern bestätigt. Die Zahl der Mitarbeiter wird von 1 700 auf 950 noch einmal fast halbiert.
Cerberus Capital, eine US-Beteiligungsgesellschaft, ist auch in Deutschland sehr aktiv, zunächst im Immobilien-, heute aber zunehmend auch im Bankensektor. Das hat sie seit 2003 auch David Knower zu verdanken, der damals Cerberus Deutschland aus der Taufe hob. Eigentlich kommt Knower aus der Konsum- (Procter & Gamble) und Beratungsindustrie, sitzt heute noch z. B. im Advisory Board von Atreus.
Die Führungsspitze des DSGV befürchtet nach unseren Informationen, dass Niedersachsen und die niedersächsischen Sparkassen die Krise bei der Nord/LB nicht alleine stemmen können. Genaue Zahlen über den Kapitalbedarf bei der Landesbank liegen zwar in Berlin noch nicht vor. Branchengerüchte sprechen aber von bis zu 5 Mrd. Euro. Die größte Verantwortung hätten zwar die Eigentümer.
Die Nord/LB soll bei der internen Risikoüberwachung des DSGV für seine Mitgliedsinstitute nach unseren Informationen schlechter abschneiden als es bei der inzwischen privatisierten HSH Nordbank jemals der Fall gewesen ist. Beide Häuser hatten sich massiv mit Schiffskrediten verhoben.
Nach sechs Jahren an der Spitze der DekaBank will sich Michael Rüdiger (54) künftig verstärkt seinem Privatleben widmen. Aus freien Stücken, wie es glaubhaft heißt, scheidet Rüdiger im Laufe 2019 vorzeitig aus dem DekaBank-Vorstand aus. Ganz ins Private zurückziehen will sich Rüdiger allerdings nicht.
Nur wenige Tage nach dem Vollzug der Privatisierung hat die HSH Nordbank die Kündigung diverser Hybridinstrumente angekündigt. Was sich zunächst recht technisch anhört, hat jedoch folgenschwere Auswirkungen für das Institut sowie die Gläubiger der Hybridinstrumente.
Dass sich mit der Commerzbank nach der Helaba auch die letzte Bank aus dem Bietgefecht um die Nord/LB verabschiedet hat, ist für die Niedersachsen eine herbe Enttäuschung, wenn auch nicht ganz überraschend (s. PLATOW v. 23.11.). Mit Cerberus, Apollo, Advent und Christofferson, Robb & Co sind nur noch PE-Investoren dabei. Da den letzten beiden der Track Record in Deutschland fehlt und Apollo in letzter Zeit kaum zum Zuge gekommen ist, gilt Cerberus als erste Wahl.
Ende November soll, wie zu hören ist, das Closing für den im Februar unterzeichneten Verkauf der HSH Nordbank an Cerberus, J.C. Flowers und weitere PE-Investoren stattfinden. Kurz danach wird sich der neue Aufsichtsrat konstituieren. Als eine der ersten Entscheidungen steht ein weiteres Sparprogramm auf der Agenda. Wie vorab berichtet (s. PLATOW v. 2.11.), wird Vormann Stefan Ermisch vor allem im Back Office das Messer ansetzen, um seine im Branchenvergleich gar nicht mal so ehrgeizigen Ziele zu erreichen.
Beim jüngsten Banken-Stresstest war die Nord/LB das Schlusslicht unter den beteiligten deutschen Instituten. Das war allerdings keine Überraschung. Die Eigenkapital-Schwäche der Hannoveraner ist schon lange bekannt. Der Stresstest hat dem Haupteigentümer Niedersachsen sowie dem Vorstand um Nord/LB-Chef Thomas Bürkle jedoch drastisch vor Augen geführt, dass die zarten Hoffnungen, das Eigenkapital-Problem irgendwie aus eigener Kraft zu lösen, endgültig geplatzt sind.
Am Montag wird der Vorstand des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) abschließend über den Fahrplan für die Aufnahme der HSH Nordbank in das private Einlagensicherungssystem entscheiden. Die bisher der öffentlich-rechtlichen Institutssicherung unterliegenden Nordlichter sollen bis Januar 2022 fit für den Wechsel sein. Wie berichtet (s. PLATOW v. 12.10.), erreichen sie die nötigen BdB-Mindestratings bisher nicht.
Schon bei seinem Amtsantritt wirkte Helmut Schleweis auffallend unbekümmert, wenn die Rede auf die zahllosen Mienenfelder in der Sparkassen-Organisation kam, die schon so manchem DSGV-Präsidenten zum Verhängnis geworden sind. Gerade bei der Konsolidierung der Landesbanken-Landschaft haben sich bereits mehrere seiner Vorgänger die Finger verbrannt. Doch das scheint Schleweis keineswegs abzuschrecken. Schnell hat der DSGV-Chef erkannt, dass die Suche der von der Schiffskrise schwer gebeutelten Nord/LB nach einem externen Investor für die Sparkassen-Organisation auch eine große Chance ist, fast den gesamten Landesbanken-Sektor zu fusionieren.
Nach harten Verhandlungen haben sich BdB, DSGV, HSH Nordbank und deren neue Eigentümer in dieser Woche geeinigt über den Übertritt der HSH von der öffentlich-rechtlichen Instituts- in die private Einlagensicherung. BdB-Präsident Hans-Walter Peters durfte den Durchbruch öffentlich kommunizieren, hat dabei aber nicht alle Details preisgegeben.
Einen regen Rücklauf qualitativ hochwertiger Angebote verzeichnete die Nord/LB eigenen Angaben zufolge zum Ablauf der ersten Bieterrunde am vergangenen Montag.
Zugeknöpft bis zur Halskrause zeigte sich Helaba-Chef Herbert Hans Grüntker vor zwei Wochen beim traditionellen Presse-Empfang mit Blick auf jüngste Spekulationen über eine mögliche Beteiligung seines Hauses an dem Bieterverfahren für die Nord/LB. Ein hartes Dementi hätte anders ausgesehen. Am kommenden Montag (8.10.) läuft die Frist für die Abgabe unverbindlicher Angebote ab.
Das Bieterverfahren um die Beteiligung privater Investoren an der Nord/LB ist eröffnet. Potenzielle Interessenten können demnach noch bis zum 8.10. unverbindliche Angebote abgeben. Neben den Finanzinvestoren Cerberus und Apollo sollen angeblich auch die Landesbanken Helaba und LBBW ihren Hut in den Ring geworfen haben.
Niedrigzinsen, Regulierung und ständige Konzernumbauten. An der Börse sind deutsche Bank-Aktien schon lange ungeliebte Stiefkinder der Investoren. Dem DAX-Gründungsmitglied Commerzbank droht im September sogar der Abstieg aus dem deutschen Leitindex und die Deutsche Bank-Aktie wurde von den jüngsten Turbulenzen um die Türkei-Krise erneut unter die 10 Euro-Marke gedrückt. Ganz anders scheinen hingegen Private Equity-Investoren die Perspektiven der deutschen Banken einzuschätzen.
Das Closing des Verkaufs der HSH Nordbank durch Hamburg und Schleswig-Holstein an Cerberus, Flowers und weitere Finanzinvestoren verzögert sich. Ursprünglich wollten die Länder im zweiten, spätestens dritten Quartal den Vollzug nach Brüssel melden. Daraus wird nichts. Die HSH muss für den Verkauf aus der öffentlich-rechtlichen Institutssicherung in die private Einlagensicherung des BdB wechseln. Die privaten Banken lassen sich aber nicht unter Druck setzen, auch wenn dies das vom früheren Hamburger Bürgermeister Olaf Scholz geführte Finanzministerium gerade versucht (s. PLATOW v. 15.6.). Erst auf seiner Sitzung am 5.11. will der BdB-Vorstand über die Aufnahme der HSH in das private Einlagensicherungssystem entscheiden. Das wurde vor drei Wochen auf einem von der Politik initiierten Informationstreffen allen Beteiligten (Verkäufer, Käufer, DSGV) auch so vermittelt.
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