Merck Finck

Die Milliardenstrafen, denen sich die internationalen Großbanken ausgesetzt sehen, bestimmen die Schlagzeilen. Sie erschweren ihnen die Rückkehr zur Normalität. Im Windschatten der von Skandalen und immer neuen Hiobsbotschaften heimgesuchten Häuser hat sich auch der Markt der so genannten Privatbanken massiv verändert.

Von verschiedener Seite erreichten uns jüngst Hinweise, wonach einige Eigentümer von Hauck & Aufhäuser im Hintergrund Kaufinteressenten für ihren Anteil an der Traditionsbank suchen. So wurde jüngst offenbar ein deutscher Allfinanzkonzern angesprochen. Die Anteile der Privatbank sind auf mehrere wohlhabende Familien verteilt, von denen jede auf rd. 10% kommt. Dazu gehören Solar-Unternehmer Frank Asbeck, Jürgen Heraeus, die Familie Mast-Jägermeister, der Bankier Rudolf Brinckmann und Ex-Merck-Chef Hans Joachim Langmann. Hauck & Aufhäuser selbst weiß indes nichts von einem möglichen Verkaufsinteresse auf Seiten der Eigentümer.

Die sich immer stärker öffnende Schere zwischen Arm und Reich wird oft beklagt und ist zunehmend auch auf Länderebene ein Thema. Seit die US-Fed Tapering betreibt, hat eine Kapitalflucht aus den Schwellenländern eingesetzt. Die zig Milliarden, die auf dem Höhepunkt der Finanzkrise dorthin geflossen sind, werden nun massiv abgezogen und lösen an den Börsen Turbulenzen aus.

Das zum Verkauf stehende deutsche Private Banking der Großbank Credit Suisse, die zu den führenden Vermögensverwaltern der Welt zählt, hat zwar viele Interessenten angelockt, ernsthafte Gebote sind bisher aber offenbar Mangelware.

Im ersten Halbjahr musste die schwer angeschlagene IVG zusätzlich zu ihren operativen Problemen mehrere Ausfälle im Aufsichtsrat verkraften. Nach nur 11 Monaten verabschiedete sich im April der ehemalige Postbank-Chef Stefan Jütte ohne Angabe von Gründen. Der damals in die Bresche gesprungene Stellvertretende AR-Chef Frank Beelitz will, nachdem im Juni Michael Keppel als neuer Aufsichtsratschef bestellt worden ist, ebenfalls aus dem Kontrollgremium ausscheiden.

Am Donnerstag wird der Bayerische Landtag das neue BayernLB-Gesetz erörtern. Wichtiger Bestandteil ist die von der EU-Kommission im Gegenzug für die Genehmigung der 10 Mrd.-Euro-Kapitalspritze vom Freistaat geforderte Entpolitisierung der Gremien der Bank. Mit der jetzt ausgehandelten Personalie dürfte EU-Wettbewerbshüter Joaquín Almunia allerdings nicht ganz glücklich sein.

Im Aufsichtsrat der BayernLB sollen nach dem Willen der EU und der bayerischen Landesregierung in Zukunft keine Politiker mehr vertreten sein. Das sieht das neue Landesbankgesetz vor, dessen Entwurf seit kurzem veröffentlicht ist. Bevor der Landtag das Gesetz wie geplant am 1.7. verabschiedet, müssen aber noch einige wichtige Personalien geklärt werden.

Stiftungen sind im Vermögensmanagement derzeit gefordert, denn die Zinsen sind niedrig und die Märkte volatil. Auf dem 3. StiftungsFORUM am 28.11. in Frankfurt (Haus am Dom) bringt PLATOW die Manager renommierter Stiftungen mit den besten Vermögensverwaltern zusammen. Dabei treten auch die Repräsentanten von Banken auf, die für die Qualität ihrer Vermögensverwaltung schon mehrfach ausgezeichnet wurden.

In einer Zeit, in der Kostensenkung bei allen Banken groß geschrieben wird und in der selbst der BdB um seine Bedeutung jeden Tag aufs Neue kämpfen muss, ist die Mitgliederversammlung des Bayerischen Bankenverbands fast so etwas wie ein Anachronismus. Neben HypoVereinsbank, Deutscher Pfandbriefbank und den Niederlassungen von Deutscher Bank und Commerzbank zieren aber immer noch viele namhafte Häuser, insbesondere aus dem Segment der Privatbanken, die Mitgliederliste des Landesverbands.

Die wie jedes Jahr Ende November erscheinende PLATOW Prognose dreht sich diesmal ganz um Ihr Geld und wie Sie es angesichts der Euro- und Schuldenkrise besser schützen. Was auch immer passiert, ob die Zinsen etwas steigen oder so niedrig bleiben wie jetzt und sich Inflation heranschleicht – mit Aktien liegen Sie immer gut.

Sie als Stifter sind momentan doppelt gefordert: Die von Ihnen zur Verfügung gestellten Gelder werden in Zeiten leerer Staatskassen für den guten Zweck dringend gebraucht – und das auf Dauer. Aber reicht das Geld für die wachsenden Aufgaben und verzinst es sich noch ausreichend?

Auch wenn es etwas abenteuerlich klingt, was sich gestandene Privatbankiers aktuell zuflüstern, wollen wir Ihnen das folgende Gerücht nicht vorenthalten: Demnach soll die im Frühjahr von der luxemburgischen Finanzaufsicht CSSF abgewiesene Hinduja-Familie nun durch die Hintertür doch noch bei der gerade verkauften KBL zum Zuge kommen.

Die sich gerne verschwiegen gebenden deutschen Privatbanken stehen derzeit wieder einmal mehr im Rampenlicht als ihnen lieb ist.

Banken sind derzeit schwer zu verkaufen. Das zeigt das lange Gezerre um die BHF-Bank, Merck Finck oder die deutsche LGT. Wenn es wider Erwarten doch zum Zuschlag kommt, ist meist Asien mit im Spiel.