Covid-Folgen – Sterben der Allianz die US-Kunden weg?
Vier Jahre nach dem Höhepunkt der COVID-19-Pandemie ist in manchen hochentwickelten Ländern noch eine erhöhte Übersterblichkeit festzustellen.
Vier Jahre nach dem Höhepunkt der COVID-19-Pandemie ist in manchen hochentwickelten Ländern noch eine erhöhte Übersterblichkeit festzustellen.
Todgeweihte leben länger: Die Lebensversicherung (LV) ist zurück und die Versicherer beschwören zugleich die Wichtigkeit des Asset-Managements in den eigenen vier Wänden. Das sind die Botschaften der Halbjahreszahlen der vier großen europäischen Versicherer Allianz, Axa, Generali und Zurich. Bei den Vier gab es in der LV durchgängig Zuwächse, die Zurich konnte hier beim Betriebsgewinn mit 1,0 Mrd. US-Dollar sogar einen Rekordwert erzielen; das verwaltete Vermögen stieg ebenfalls.
Konzentration auf das Kerngeschäft oder Diversifikation? Diese Frage beantworten die Top-Versicherer unterschiedlich.
Trotz rund 300 Kilometern Distanz zwischen Zürich und München klangen die CEOs Mario Greco (Zurich) und Joachim Wenning (Munich Re) heute ähnlich fröhlich. Die Gründe sind die guten Halbjahresergebnisse der Unternehmen.
Die Generali Group ist ebenso erfolgreich wie unkonventionell. Während es bei vergleichbaren Größen wie Zurich eher bräsig zugeht, ist im Sitz der Generali in Triest meist Feuer unterm Dach.
Die Töchter von Zurich Deutschland, DA Direkt und Dentolo, haben ihr Prämienvolumen im Digital-Health-Business (Zahn- und Tierversicherung) 2022 um 106% auf rd. 44 Mio. gesteigert; 2 Mio. Euro Betriebsgewinn.
Es ist gerade mal knapp drei Jahre her, da wollte der Rückversicherer Swiss Re (nach Prämien die Nr. 2 der Welt) bei ESG-Themen ganz vorne mit dabei sein.
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Jetzt anmeldenAthora wird das stillgelegte DBV-Winterthur Lebensversicherungs-Portfolio der AXA nicht übernehmen und fortführen.
Das Umweltbewusstsein ist bei einigen (schweizer) Versicherern mehr Schein als Sein, sagt Andreas von Angerer, Head of Impact beim Schweizer Vermögensverwalter Inyova (AuM von „mehreren hundert Mio. Schweizer Franken“, 12.500 Kunden). „Zurich hinkt der Allianz in Sachen Richtlinien recht deutlich hinterher“, sagt von Angerer.
Allianz ist mit Abstand die Nr. 1 und will es bleiben. Gestern legten Axa und insbesondere Zurich gute Zahlenwerke vor und meinten es zudem gut mit ihren Investoren (s. PLATOW v. 23.2.).
„Unlock the future“ heißt die brandneue Strategie der Axa Group. Nachdem „alle Vorhaben des alten Plans erreicht wurden“, so CEO Thomas Buberl, wende sich der Versicherer nun neuen Zielmarken zu. Neben den üblichen Standardzielsetzungen aus dem Handbuch der Floskeln – „bessere Techniknutzung, Effizienz- und Produktivitätssteigerung sowie Stärkung der Kerngeschäfte“ – gibt es Aspekte, die speziell das Deutschlandgeschäft betreffen.
Trotz aggressiver Werbekampagnen von Direktbanken führen die allermeisten Deutschen ihr Girokonto bei einer Sparkasse oder Filialbank. Nur Institute, die ihre Flächenpräsenz drastisch reduzierten, verloren Marktanteile. Die Sparkassen, als der bei weitem größte Anbieter, haben sogar selbstbewusst die Rückeroberung der deutschlandweiten 50-Prozentmarke als Ziel ausgerufen.
Mario Greco versteht sein Handwerk. Die von ihm als CEO verantwortete Zurich Group steht seit Jahren an der Spitze der europäischen Top-Versicherer und hat auch 2023 Rekordrenditen erzielt. Dazu gehören ein Anstieg des Betriebsgewinns um 21% auf den Rekordwert von 7,4 Mrd. US-Dollar sowie die höchste je erzielte Eigenkapitalrendite von 23,1%.
Embedded Insurance ist ein Trend in der (deutschen) Versicherungswelt. Dabei wird der Versicherungsschutz in ein Produkt oder eine Dienstleistung integriert, meist direkt beim Kauf.
Der Verkauf eines 700.000 Verträge umfassenden Lebensversicherungs-Portfolios mit Deckungsrückstellung von rd. 20 Mrd. Euro der Zurich Deutschland an die Viridium Gruppe ist gescheitert. Die wohl eine halbe Mrd. Euro umfassende Akquisition „kann im Hinblick auf unsere derzeitige Eigentümerstruktur nicht wie geplant durchgeführt werden“, schreibt Viridium. Das Scheitern habe nichts mit der finanziellen Stabilität zu tun, hört PLATOW. Es wäre „irre viel Kapital“ vorhanden und bis „noch letzte Woche“ habe man mit einem erfolgreichen Abschluss gerechnet.
Der deutsche Vermittlermarkt wandelt sich und damit unaufhaltbar auch der gesamte Versicherungsmarkt. Die Zahl der Versicherungsvermittler schrumpft immer weiter, der Versicherungsmakler- und Finanzanlagevermittler-Bestand bleibt hingegen gleich.
Kürzlich warnte die Zurich Group vor Fallstricken in der Unternehmens- und Gewerbeversicherung. Insbesondere die kommende „New Product Liability Directive” erleichtert den Verbrauchern Produktklagen. Es würden US-Verhältnisse drohen, bei denen auf Verbraucherklagen spezialisierte Kanzleien zu einer Gefahr für Unternehmen werden (s. PLATOW v. 5.12.).
Gelassen blickt Renko Dirksen, Arag-Vorstandssprecher, auf die von der Zurich Group prophezeite Gefahr im Bereich Commercial-Insurance (Unternehmensschutz).
Mit einem hochkarätigen Großaufgebot hat die ZurichGroup beim „Annual Commercial Round Table“ ihre zentrale Botschaft an den Mann gebracht. Neben Elementar, Cyber und politische Risiken sind es vor allem rechtliche Gefahren, die den europäischen Markt für Commercial-Insurance (Unternehmensschutz) künftig prägen werden. Der Grund für den Wandel sieht Sierra Signorelli, CEO Commercial Insurance Zurich, in der europäischen Rechtsprechung.
Der BGH hat kürzlich eine Klausel zu Abschluss- und Vermittlungskosten in einem Riester-Altersvorsorgemodell der Sparkasse Günzburg-Krumbach (SpkGK) für ungültig erklärt.
Weniger wird es nicht: An die Zurich-Aktionäre sollen künftig rd. 75% des Nettogewinns ausgegeben werden, wobei die zuletzt gezahlte Dividende von 24 Franken je Aktie als Untergrenze gilt.
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