Feuerversicherung – Kapazitäten sinken, weiter Streit um Ursachen

Deutschlands Versicherer bieten kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) nicht ausreichend Feuerschutz, schrieb PLATOW im Oktober. Vermittler und Maklerverbände wie der BVK und BDVM warnten vor einer existenziellen Bedrohung für Unternehmen aus der Akkumulator- oder Recycling-Industrie sowie der Holz- und Fleischverarbeitung. Versicherer wie Allianz, Zurich, Gothaer und HDI betonen hingegen, ihr Angebot nicht eingeschränkt zu haben und jede Makleranfrage individuell zu prüfen. Nach der Erneuerungsrunde im Januar, in der Gewerbe- und Industrieverträge üblicherweise für ein Jahr abgeschlossen werden, ist nun klar: Die Situation hat sich nicht entspannt.
„Einige Versicherer haben bereits angekündigt, in der nächsten Verlängerungsrunde weitere Reduzierungen vorzunehmen“, erklärt die Vorständin eines großen Maklerbetriebs gegenüber PLATOW. Besonders betroffen seien kritische Bereiche wie Holz, oder Galvanik sowie generell „schlecht geschützte Risiken“. Andere Makler teilen diese Einschätzung und erwarten eine weiter angespannte Marktlage.
„Insgesamt ist die Marktkapazität im Bereich Feuerversicherung zurückgegangen und Deckung wird gesucht“, bestätigt auch Philipp Horsch, Leiter Firmen und Freie Berufe bei HDI Deutschland. An HDI liege das aber nicht: „Wir zeichnen weiterhin Feuerrisiken – allein oder im Konsortium – und haben den Bestand 2024/25 vergrößert.“ Den Einfluss des Klimawandels auf die Schadenzahlen betont Stefan Brandt, Head of Underwriting Property bei HDI Global SE. Zudem verlängerten sich Haftzeiten, und eine „Verhärtung im Rückversicherungsmarkt“ erschwere das Geschäft zusätzlich. Die Rückversicherer wiederum wehren sich gegen diese Darstellung – den schwarzen Peter als Schuldigen der Misere wollen sie sich nicht zuschieben lassen.Eine Lösung des Problems ist nicht absehbar.