PKV-Boom – Hallesche vor historischem Neugeschäftsjahr
Die Prognose für das Neugeschäft 2023 liegt bei plus 44% ggü. dem Vj. und 47% beim Wachstum in der Vollversicherung. Es ist nicht so, als käme die Hallesche aus einem schlechten Vorjahr, schließlich legten die Beitragseinnahmen schon 2022 um 4,4% auf 1,43 Mrd. Euro zu.
Das Neugeschäft des Unternehmens stieg 2022 inkl. des gesetzlichen Zuschlags um 50% auf 5,2 Mio. Euro (2021: 3,4 Mio. Euro). Das war das zweitbeste Neugeschäftsergebnis der Firmengeschichte, an dem die Vollversicherung mit plus 75,4% den größten Anteil hatte. Nun ist die Hallesche auf dem Weg zu einem neuen Rekord, was den ALH-Vorstandsvorsitzenden Christoph Bohn sichtlich freut. Er führt die Entwicklung auf zwei Faktoren zurück: einerseits auf den Erfolg des neu aufgestellten Tarifs „NK Select“ und andererseits auf einen allgemeinen Nachfrageschub in der PKV.
Letzterer basiert, so Bohn, vor allem auf dem Frust vieler gesetzlich Versicherter, die insb. während der Corona-Pandemie nicht die gewünschten Leistungen bekommen hätten. Der Zulauf in der Vollversicherung käme daher vor allem aus dem Bereich der freiwillig Versicherten, also der Personen, die bisher in der GKV blieben, obwohl sie in die PKV wechseln könnten. Der von Bohn angesprochene Sturm auf die PKV ist kein singuläres Phänomen, bestätigen die vier größten PKV-Häuser ggü. PLATOW.
Die Allianz spricht für 2023 von einem „sehr guten“ Wachstum, Axa und der Branchenführer Debeka von stetigem und solidem Anstieg seit Jahren. Die DKV (Teil der Ergo) sieht eine „deutliche Steigerung des Neugeschäfts über alle Vertriebswege in der Vollversicherung“. Es sieht so aus, als werde 2023 das Jahr der großen PKV-Häuser. mv