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Zurich – CEO Greco drängt auf Wachstum und Rekorde

Mit einem mutigen Dreijahresplan will die Zurich Group neue Rekorde brechen. Treiber sollen die gewerbliche Versicherung sein, doch es droht eine große Gefahr.

Maximilian Volz,
Logo der Zürich Versicherung auf einer Fassade in Frankfurt am Main
Logo der Zürich Versicherung auf einer Fassade in Frankfurt am Main © AdobeStock

„Die Zurich Group ist überaus erfolgreich“, jubelte CEO Mario Greco kürzlich am Investors Day. Der Betriebsgewinn war von 4,5 Mrd. US-Dollar (2016) auf 7,4 Mrd. Dollar im vergangenen Jahr gestiegen. Auf diesen Lorbeeren will sich Greco keinesfalls ausruhen. Er präsentierte einen Dreijahresplan mit den ambitioniertesten Zielen der Unternehmensgeschichte (u.a. Core Return on Equity von über 23% und eine durchschnittliche Wachstumsrate des Kerngewinns je Aktie von plus 9%). Getragen werden soll dies u.a. von einer verbesserten Profitabilität im Privatkundengeschäft und einer weiteren Stärkung bei den gewerblichen Versicherungen.

Das ist bemerkenswert, da Zurich in diesem Bereich nach Chubb bereits der zweitgrößte Versicherer ist, noch vor AIG, Axa und Allianz. Aktuell hat Zurich den Reiseversicherer von AIG übernommen, das Geschäft umfasst damit 20 Mio. Kunden und 200 Vertriebspartner weltweit. Die Botschaft Grecos ist angekommen. „Wir werden unseren Business Operating Profit gegenüber 2023 (3,6 Mrd. Dollar) um 18% auf 4,2 Mrd. steigern“, ergänzte Sierra Signorelli, CEO Commercial Insurance Zurich, heute in London. Die Bruttoprämien im Bereich Middle Market (Unternehmen mit einem Umsatz zw. 25-500 Mio. Dollar) sollen „um 33% auf auf 10 Mrd. erhöht werden“. Dabei setzt sie vor allem auf KI: „Wir positionieren uns dort, um unsere Effizienz zu steigern und bessere Erkenntnisse zu gewinnen, denn das wird der entscheidende Wettbewerbsfaktor sein.“ Das koste Geld und sei für kleinere Häuser kaum zu stemmen, räumte sie auf PLATOW-Nachfrage ein. Was ein kleinerer Markt langfristig für die Prämien der Kunden bedeutet, ließ sie unbeantwortet.

Nicht geringer geworden sind die Haftungsrisiken vor denen Zurich letztes Jahr warnte (s. PLATOW v. 5.12.23), bspw. Klagen wegen Produktmängeln oder Vertragsbrüchen. Vor allem in den Niederlanden und Deutschland würden Investoren vermehrt in Unternehmen investieren, die von solchen Klagen profitieren wollen. In Deutschland sei das Risiko besonders hoch, so Signorelli, da aufgrund der wirtschaftlichen Rezession ein Anstieg der Insolvenzen drohe, der solche Klagen begünstige.

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