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Zurichs Digitalkinder – DA Direkt und Getolo erobern Spitzenplätze

Zurichs DA Direkt und Getolo feiern Wachstum und Spitzenpositionen. Mit innovativem Ansatz greifen sie führende Direktversicherer an, sogar den derzeitigen Champion.

Maximilian Volz,
Zurich Versicherung Headquarter in Schaumburg, Illinois, USA
Zurich Versicherung Headquarter in Schaumburg, Illinois, USA © AdobeStock

Die Zurich Deutschland ist in Hochstimmung. Der Umbau beim Direktversicherer DA Direkt, zu dem auch das Insurtech Getolo gehört, führt zu Wachstum und Spitzenpositionen in Rankings. „Die DA Direkt hat sich seit 2019 grundlegend neu ausgerichtet – weg vom reinen Kfz-Versicherer hin zu einem digitalen Anbieter mit neuen Geschäftsfeldern“, erklärt Peter Stockhorst, Vorstand Digital Business & Partnerships Zurich und CEO von DA Direkt.

Ein zentraler Schritt war der Kauf und die Umfirmierung von „Dentolo Deutschland“ zu Getolo. Unter verschiedenen Untermarken bietet Getolo Leistungen in den Bereichen Gesundheit und Tierkrankenversicherung an.

Beide Unternehmen treten eigenständig am Markt auf: Getolo als digitale Plattform mit vollständig digitalen Prozessen – DA Direkt fungiert sowohl als eigenständiger (Direkt-) Versicherer als auch als Risikoträger bei Getolo.

Das trägt Früchte: DA Direkt erzielte 2024 beim Prämienvolumen ein Wachstum von 11% und erreichte 343 Mio. Euro. Das katapultiert sie nach Prämien-einnahmen unter die Top drei der deutschen Direktversicherer, wie eine Auswertung aktueller Solvabilitäts- und Finanzlageberichte (SFCR) zeigt. Mit dem Anstieg verdrängte DA Direkt die zur Generali Deutschland gehörende Cosmos (334 Mio. Euro, +5,2%) vom dritten Platz. Die nimmt es auf Anfrage sportlich und verweist auf 90.000 Neukunden in 2024 sowie einen „positiven Vertriebstrend“.

Ebenfalls interessant: Im Ranking der Direktversicherer fiel die R+V Direkt von Platz neun auf zehn, die Sparkassen DirektVersicherung kletterte von Position acht auf sieben – beide Unternehmen wollten das nicht kommentieren. Gesprächiger war Zurich-Vorstand Stockhorst, der den Erfolg von DA Direkt in direkte Verbindung zum Insurtech Getolo setzt. Mit Beitragseinnahmen von 76,4 Mio. Euro ist Getolo zum Umsatz-Spitzenreiter unter den deutschen Insurtechs aufgestiegen – dahinter folgen Neodigital und Ottonova. Allerdings verschwanden die bisherigen Top-Insurtechs Wefox und Element wegen Umfimierung beziehungsweise Insolvenz vom deutschen Markt, PLATOW berichtete.

Stockhorst sieht im Konstrukt DA Direkt/Getolo noch Wachstumspotenzial – insbesondere in der Tier- und der zuletzt branchenweit defizitären Kfz-Versicherung. „Wir haben in Deutschland bewusst auf Marktanteile verzichtet. Aber jetzt kann, gerade als digitaler Kfz-Versicherer, wieder profitabel Geschäft gemacht werden, weil der Markt in eine neue Phase eintritt.“ Auch vor dem viereinhalb Mal größeren Kfz-Champion HUK24 schreckt man nicht zurück: „Unser Erfolgsrezept ist das Dynamic Pricing. Wir fokussieren uns gezielt auf Segmente, in denen wir günstiger sind – auch günstiger als HUK24.“

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