Exklusiv

Brawo erweitert Vorstand und Geschäftsgebiet

Die geschäftstüchtige Volksbank Braunschweig Wolfsburg (Brawo) zieht mit ihrer Privatbank-Tochter an den bayerischen Tegernsee. Außerdem soll der Vorstand erweitert werden.

Mirko Reipka,
Volksbank-Filiale
Volksbank-Filiale © AdobeStock

Nachdem letzten September Lars Berkefeld in den Vorstand der Volksbank Brawo eingezogen ist, wird das aktuell nur zweiköpfige Führungsgremium der in Braunschweig und Wolfsburg ansässigen Genossen, die mit 6,4 Mrd. Euro Bilanzsumme Platz 32 im Geno-Ranking belegen, nach unseren Informationen in absehbarer Zeit erneut vergrößert. Eine weitere Bestellung habe man bereits im Fokus, hören wir. Möglicherweise fällt die Wahl dabei auf Carsten Ueberschär, der im Frühjahr 2024 zum Generalbevollmächtigten ernannt wurde. Eine Bestätigung dafür haben wir allerdings nicht. Jürgen Brinkmann, der kommenden Mittwoch 63 Jahre alt wird, denkt indes noch nicht ans Aufhören. Nach dem tragischen Tod seines Kollegen Mark Uhde Anfang 2024 hat der mit einem unbefristeten Vertrag ausgestattete Brawo-Chef dem Aufsichtsrat nach unseren Informationen zugesichert, seine persönliche Lebensplanung zurückzustellen und bis auf Weiteres an Bord zu bleiben.

Zu tun gibt es genug. Zuletzt musste die Risikovorsorge deutlich angehoben werden. Schuld daran ist nicht das große Immobiliengeschäft, mit dem Brinkmann trotz Risikoabschirmung und erfolgreich überstandener BaFin-Prüfung im Finanzverbund immer wieder auf Vorbehalte stößt, sondern Volkswagen. Beim größten Arbeitgeber im Geschäftsgebiet droht Personalabbau. Dennoch ist der Überschuss 2024 wohl gut über den 25,9 Mio. Euro aus dem Vorjahr gelandet.

Auf der Vertreterversammlung im Juni dürften auch noch andere Themen auf der Agenda stehen. So hat sich zuletzt die Private Banking-Tochter Braunschweiger Privatbank gut entwickelt. Insbesondere in München, wo Anfang 2025 der top vernetzte Reza Montassér unter Vertrag genommen wurde (zuvor u.a. Geschäftsführer bei Reimann Vermögensbetreuung und Caspara Capital), hat die Brawo-Tochter große Pläne. Am millionärsträchtigen Tegernsee soll ein Standort angemietet worden sein. Brinkmann wollte im letzten Jahr uns gegenüber nicht ausschließen, dass in München eines Tages dann auch eine Niederlassung eröffnet wird. Auch in Hamburg hat die 2013 gegründete Privatbank mit ihren rd. 2 Mrd. Euro AuM zuletzt Gas gegeben. Das genossenschaftliche Regionalprinzip werde dadurch nicht verletzt, da man nicht als Volksbank vor Ort sei, heißt es von der Brawo.

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