BVR führt 14 Banken auf roter Liste
In einer BVR-Liste tauchen 14 Volks- und Raiffeisenbanken auf, die die Sicherungseinrichtung als „Banken mit Reputationsrisiko“ einstuft. Um welche Institute es sich handelt.

In einer Präsentation für den BVR-Verwaltungsrat vom 22.1., von der wir Kenntnis haben, sind die Namen von 14 Volks- und Raiffeisenbanken aufgeführt, die die Sicherungseinrichtung (SE) der Genossen als „Banken mit Reputationsrisiko“ bezeichnet. Es ist ein detaillierter Blick hinter die Kulissen. So heißt es bei der RB Obermain Nord, diese sei aus Sicht der SE nachhaltig nicht erfolgreich. Beim Aufsichtsrat ist von Vertrauensverlust die Rede. Die Bank, die ihrem umstrittenen Vormann Thomas Siebenaller im Dezember zum 30.6.26 gekündigt und ihn gleich freigestellt hat, hat Fusionsgespräche gestartet. Die SE empfiehlt indes, diese vorerst ruhen zu lassen. Grund könnte sein, dass ein Gesprächspartner ausgerechnet die RB Thurnauer Land ist.
Dort hat die BaFin am Dienstag zusätzliche Eigenmittel angeordnet. Das Urteil der SE zur RB Thurnauer Land, die ebenfalls auf ihrer Liste steht, ist hart: Die Bank habe keine eigenständige Zukunftsfähigkeit und sollte ursprünglich zum 15.1. einen Fusionspartner benennen. Das ist nicht geschehen. SE und Genoverband Bayern machen jetzt Druck. Es laufen Gespräche mit Nachbar-Genossen. Die Vorstände Norbert Knorr und Sven Zink wollen auf Anfrage die Spekulationen nicht kommentieren. Laut BVR-Präsentation wurde vorsorglich aber schon mal ein Termin für die technische Fusion beim IT-Dienstleister Atruvia angemeldet.
Auf der Liste der BVR-SE tauchen auch Banken auf, bei denen zwar Schwierigkeiten bekannt waren, nicht aber, dass die SE sie bereits im Präventions- bzw. Sanierungsstatus führt. Beispiel RB Bad Schussenried-Aulendorf. Dort hat man sich mit Immobiliengeschäften verhoben, die Dividende fiel aus. Jetzt steht eine Fusion mit der VR-Bank Donau-Oberschwaben im Raum.
Weitere Namen auf der roten Liste des BVR sind u.a. RB Hochtaunus, VR-Bank Magstadt-Weissach, VR-Bank Schmalkalden, Volksbank Dortmund Nordwest und die dem Freien Genossenschaftsverband angehörende RB Niederbayern Oberpfalz. Evt. ist die Liste noch länger. Von bis zu 18 Häusern ist die Rede. Das Thema ist hoch brisant. Der BVR wirbt gerade auf einer Roadshow für eine Reform seiner SE. Wenig überraschend will man sich auf unsere Anfrage nicht äußern: Man sei aus statuarischen Gründen zur Verschwiegenheit verpflichtet (§37 Statut der Sicherungseinrichtung), so der BVR.