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KfW gefangen im Nachfrageloch

Ein Ende üppiger Förderhilfen, die Zinswende und EU-Beihilferegeln haben das Neugeschäft der KfW im Klimaschutz gebremst. Die genossenschaftliche Finanzgruppe fordert eine Reform.

von Jan Schrader,
Logo der KFW an der Zentrale in Frankfurt am Main
Logo der KFW an der Zentrale in Frankfurt am Main © AdobeStock

Die KfW präsentiert sich gerne als Klimaschutzbank. Förderkredite und Zuschüsse für energieeffiziente Gebäude und erneuerbare Energien sind in dieser Erzählung zentral. Problem: Die Zusagen in den Programmgruppen verharren seit mehr als zwei Jahren auf niedrigem Niveau. Kommenden Mittwoch zieht die Bank für das Förderjahr 2024 Bilanz.

Pech, aber auch Fehlsteuerung gehen seit einigen Jahren Hand in Hand: Erst beendete die KfW Anfang 2022 auf Geheiß der damals neuen Ampel-Koalition ein verbreitetes, aber bis dahin allzu üppiges Förderprogramm für energieeffiziente Neubauten. Getrieben von Torschlusspanik, sicherten sich viele Menschen kurz vorher die auslaufende Förderung, ehe das Geschäft einbrach. Daraufhin stellte die KfW das Förderangebot neu auf.

Hinzu kommt seit Mitte 2022 die Zinswende, die in der gesamten Branche zu einem Einbruch der Wohnkreditnachfrage führte. Und dann kollabierte im vergangenen Jahr das Neugeschäft mit Darlehen für erneuerbare Energien, weil die Förderzinsen unattraktiv hoch ausfielen – das ist eine Folge aus EU-Beihilferegeln und Lage an den Zinsmärkten.

Banken und Sparkassen flankieren ihr Angebot mit staatlichen Hilfen. Die Förderpolitik betrifft also ihr Geschäft. Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) fordert „Planungssicherheit und ausfinanzierte Fördertöpfe“. Nicht bloß der Effizienzstandard sei entscheidend, sondern der tatsächlich erreichte Effekt. Wenn ein bislang schlecht gedämmtes Gebäude durch eine Sanierung zwar keinen perfekten, wohl aber einen passablen Standard erreiche, verdiene auch das eine Förderung. Deutschland brauche einen „Sanierungsboost“ für Wohngebäude, erklärt BVR-Präsidentin Marija Kolak. Es klingt beinahe, als stünde sie bei der Bundestagswahl selbst zur Wahl.

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