Zentralbanken

Kaffee-Krieg bei der EZB

Mit gemeinsamen Kaffee-Pausen versucht die EZB-Führung gegen die miese Stimmung unter den Mitarbeitern anzukämpfen. Jetzt kontert der Betriebsrat mit einer eigenen Kaffee-Aktion.

Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main bei Nacht
Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main bei Nacht © CCO

Die Stimmung bei den Mitarbeitern im Frankfurter EZB-Tower ist mies. Insbesondere die Beförderungspraxis sorgt bei vielen EZB-Mitarbeitern immer wieder für Frust. Bei Beförderungen komme es weniger auf Fachkompetenz, als vielmehr auf gute Beziehungen an, lauten die Klagen. Die Rede ist von Günstlingswirtschaft und Bevorzugung. Die EZB-Führung um Präsidentin Christine Lagarde hat darauf reagiert und die Mitarbeiter zu Kaffee-Pausen eingeladen. Dabei können die Mitarbeiter direkt mit den Direktoriumsmitgliedern über die Geldpolitik, aber auch ihre Anliegen und Kritikpunkte sprechen. Der nächste Termin ist am 10.7. mit Lagarde, am 16.7. folgt Frank Elderson. Die Kaffee-Offensive der EZB-Spitze hat nun den Betriebsrat auf den Plan gerufen, der die Mitarbeiter in dieser Woche zum „Kaffee gegen Günstlingswirtschaft“ eingeladen hat. Serviert wurde neben Kaffee auch Tee und Limonade sowie Flugblätter mit einer Petition gegen Bevorzugungen bei Beförderungen, die von 746 Mitarbeitern unterschrieben wurde. Zudem konnten Mitarbeiter eine „Glocke gegen Vetternwirtschaft“ läuten.

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