Privatbanken

Deal-Ticker

Kurz und kompakt – Spannende Mandate im Dezember 2022

Millionenschwere Sanierungspläne für Adler und Corestate, eine Premiere im digitalen Anleihemarkt und die Gründung eines neuen Wertpapierinstituts – auch zum Jahresende vermeldeten die Kanzleien wieder spannende Deals. Die aus unserer Sicht interessantesten Mandate hier kurz und bündig zusammengestellt.

Bankensektor

Fusionsfieber bei Sparkassen und Genossen dürfte anhalten

Bei hiesigen Kreditinstituten lief es schon schlechter. Allerdings müssen sich die Banken auf den durch hohe Inflation, Konjunktureinbruch, geopolitische Spannungen und weiterhin gestörte Lieferketten bedingten „Sturm“ einstellen. Gelingt ihnen das nicht, werden sie das Potenzial einer EK-Rendite von durchschnittlich 7 bis 9% (bis 2026) nicht erreichen, konstatieren die Unternehmensberater von Bain & Company in ihrer neuesten Studie.

Bankensektor

Berenberg – Aus die Maus

Anfang des Jahres tönte die Hamburger Privatbank Berenberg noch von ihren Expansionsplänen im Investmentbanking, bis zu 100 Stellen wollte sie insgesamt im In- und Ausland aufbauen. Davon ist nichts mehr übrig.

Konjunktur

Rezession bremst die Inflation dramatisch aus

Zu einer Abkühlung der Weltwirtschaft, deren Wachstum sich 2023 von derzeit 3,1% (jüngster OECD-Forecast für 2022) fast halbieren könnte, passt kein dauerhafter Preisanstieg. Diese Erkenntnis aus der soeben vorgelegten PLATOW Prognose 2023 mit ihrem „Rezflations-Szenario“ findet immer mehr Befürworter. Am bisher drastischsten fällt der Ausblick der Analysten von Pictet aus. Die für treffsicheren Forecast bekannte Schweizer Privatbank erwartet bis Ende 2023 einen Rückgang der Inflation auf nur noch 3,5%. Die zuvor dramatisch schnell und bis in den zweistelligen Bereich gestiegene Geldentwertung könnte im neuen Jahr also so schnell verschwinden, wie sie gekommen war.

Sport

WM-Aus – Schade, aber egal

Das frühe Aus der deutschen Fußballnationalmannschaft ist bitter. Nicht nur für die Elf von Bundestrainer Hansi Flick, die mit viel Häme und Kritik aus dem Turnier in Katar ausscheidet, sondern auch für jene, die mit ihrem Erfolg Geld verdienen wollten. Gemeint sind weniger Sponsoren wie Ausstatter Adidas, der das Trikot der Mannschaft traditionell stellt und nach dem teuren Kanye West-Debakel sicher einen Ansturm auf Fanartikel gut gefunden hätte. Mit Top-Teams wie Spanien und Argentinien sowie Deutschland-Bezwinger Japan haben die Franken allerdings noch heiße Eisen im WM-Feuer (400 Mio. Euro Umsatz bleibt das Ziel). Es geht also mehr um die inflationsgeplagten deutschen Händler und Gastronomen, für die die Fußball-Party jetzt ebenfalls vorbei ist. Doch macht das in dieser von schlechtem Timing und starker Politisierung begleiteten Fifa-WM wirklich einen Unterschied?

Weltwirtschaft

Risiken 2023 – Was uns erwartet

Geopolitische Beben wie der russische Überfall auf die Ukraine gehören zu einer ganz besonderen, kaum berechenbaren Kategorie von Risiken. So gab Ulrich Leuchtmann (Commerzbank) gleich zu Beginn der von Markus Brinkmann (BDO-Partner für Forensic, Risk und Compliance) professionell moderierten PLATOW-Tagung „Risiken 2023“ zu, dass sein Hauptrevier, die sonst immer als effizient geltenden Finanzmärkte, regelmäßig überfordert sind, wenn ein neues, bisher nicht eingepreistes Phänomen auftritt.

Versicherungen und Finanzdienstleistungen

Signal Iduna – Leitermanns lange Liste

Anfang 2023, nach Rücksprache mit der Familie und AR-Chef Reinhold Schulte (74), will Ulrich Leitermann (63) verraten, wie lange er noch an der Spitze der Signal Iduna stehen wird. Ein entscheidender Aspekt dabei ist das von ihm angeschobene Programm „Vision 2023“. Darin sind für Ende 2023 vier Ziele festgelegt, von denen drei ganz bzw. beinahe erreicht sind: Über 50% des Neugeschäfts stammen heute aus den Zielgruppen Handel, Handwerk und öffentlicher Dienst.

Horst Fürpaß
Personalien des Monats

Falkensteg baut Debt Advisory mit neuem Praxisleiter aus

Zum 1. November hat Horst Fürpaß die Leitung des Debt Advisory-Teams der Unternehmensberatung Falkensteg am Standort Frankfurt übernommen. Der 48-jährige Finanzexperte, der vom Finanzberater Herter & Co. kommt, wird gleichzeitig Partner bei Falkensteg und soll das dortige Debt Advisory nun weiter ausbauen.

Finanzierung

Private Debt – ELF, Oddo, Tikehau wittern Geschäft in Deutschland

Mit Basel III und IV, dem Ende der staatlich abgesicherten KfW-Coronahilfen und Rezession vor Augen, sinkt die Lust vieler Banken, Unternehmen mit neuen Finanzierungen auszustatten. Betroffen ist vor allem der Mittelstand, dessen Bedarf oft unter dem Radar von PE-Riesen wie Blackrock, Permira oder Alcentra liegt, für die ein Engagement erst ab 100 Mio. Euro lohnt. Bis 15 Mio. Euro springen meist noch Sparkassen und Volksbanken vor Ort ein.

Stefan Meine, Mitglied der Geschäftsleitung der Bethmann Bank
Bankensektor

Bethmann Bank will bei digitalem Banking kein „First Mover“ sein

Die 1712 gegründete Bethmann Bank ist im Umbruch. Das Urgestein des Wealth Managements will nun auch im Markt für Unternehmenskunden angreifen, speziell im hart umkämpften Mittelstandssegment. Dafür wurde im vergangenen Jahr die „Enterprise & Entrepreneur“-Initiative ausgerollt, bei der es um die Betreuung von Unternehmern abseits des Privatvermögens geht. In Frankfurt, Hamburg und München sitzt jeweils ein Team von fünf Mitarbeitern, das eng mit den WM-Kollegen zusammenarbeitet, sagte uns Chief Commercial Officer Stefan Meine, der Ende 2021 von seiner Rolle als Head of Corporate Banking bei ABN Amro Deutschland in den damaligen Bethmann-Vorstand wechselte.

Marktsentiment

Metzler-Analysten sehen „Strukturbruch“ der Weltwirtschaft

Wie ein Rosengarten sah es definitiv nicht aus, was die Experten von Metzler Private Banking den versammelten Journalisten beim traditionell spätherbstlichen Ausblick auf die Investment-Strategie des kommenden Jahres skizzierten. Einen bevorstehenden „Strukturbruch“ leitete Carolin Schulze Palstring, oberste Kapitalmarktanalystin im Private Banking, aus demographischen, energie- und geopolitischen Faktoren her; mit der Folge, dass die Arbeitskräfte zunehmend knapp, die Energiepreise noch geraume Zeit hoch und die Lieferketten dauerhaft umständlicher und ineffizienter gestaltet sein werden, als die globalisierte Wirtschaft das bis vor Kurzem noch gewohnt war.

Bankensektor

BNP angeblich auf Käufersuche für Hauck Aufhäuser Lampe

Wie wir hören, spricht BNP Paribas angeblich potenzielle Käufer für Hauck Aufhäuser Lampe (HAL) in Deutschland an. Dabei handelt es sich nicht nur um Banken, sondern auch um Versicherungen. Zum Verkauf stehen demnach entweder Teile von HAL oder auch ein Minderheitsanteil an der gesamten Bank, eventuell sogar die Mehrheit. Dass BNP ein offizielles Mandat von Fosun hat, wird bei HAL indes bezweifelt. Ein solches Vorgehen selbst mandatierter M&A-Berater wäre aber nicht ungewöhnlich. Es gibt Gerüchte, wonach der chinesische HAL-Eigentümer Fosun bereits einen Financial Advisor beauftragt hat, um auszuloten, wie ein drohender Liquiditätsengpass durch Beteiligungsverkäufe abgewendet werden kann. Dessen Name ist aber bisher nicht bekannt.

Konjunktur

Privater Konsum rettet deutsches Wirtschaftswachstum

Konsterniert und fast ein wenig beleidigt reagierten Deutschlands führende Chefvolkswirte auf die vom Statistischen Bundesamt publizierten BIP-Zahlen für das dritte Quartal. Statt der von den Ökonomen unisono erwarteten Schrumpfung der Wirtschaftsleistung, wuchs das Bruttoinlandsprodukt im Vergleich zum Vorquartal überraschend um 0,3%. Nach mageren +0,1% im zweiten Quartal beschleunigte sich damit das Wachstum im dritten Vierteljahr sogar noch etwas. Dass dabei ausgerechnet die privaten Konsumausgaben der Hauptwachstumstreiber gewesen sind, sei „kaum zu glauben“, gab Hauck Aufhäuser Lampe-Analyst Alexander Krüger erstaunt zu Protokoll.

Mit Investments in EM und ESG gleich in zwei Megatrends partiziperen
Erdölfördergesellschaft

ESG – Ist die Exklusion von Aktien ökonomisch sinnvoll?

Deutschland will bis 2045 klimaneutral sein. Saudi-Arabien, mit dem Erdölförderer Aramco einer der größten Umweltverschmutzer der Welt, hat immerhin bis 2050 ähnlich ambitionierte Ziele. Ohne das Kapital von Investoren wäre dieser Weg zum Scheitern verurteilt. Mit schwerwiegenden Folgen. Das 2015 von der UN beschlossene Ziel einer Begrenzung des menschengemachten Temperaturanstiegs bis zum Jahr 2100 auf 1,5 Grad wäre unerfüllbar. Die Meeresspiegel würden steigen und Millionen von Menschen ihren Lebensraum verlieren.

PLATOW Forum

Am 24.11. – Neues PLATOW Forum für Sie

Risiken, mit denen Sie als Unternehmer oder privater Investor tagtäglich zu kämpfen haben, sind vielfältig. Ganz gleich, ob das die Geopolitik ist mit den fatalen wirtschaftlichen Folgen des russischen Überfalls auf die Ukraine, die wachsende Gefahr im Netz durch Cyberkriminelle, die Auswirkungen von Währungsschwankungen auf Ihr Geschäft oder die Nachhaltigkeitsoffensive mit ihren hohen ESG-Standards. PLATOW lädt Sie ein zu „Risiken 2023“, dem neuen Forum für Unternehmer und Entscheider.

Bankensektor

Bankhaus Seeliger – Unscheinbar, aber mit reicher Tradition

Traditionsreiche Privatbanken berufen sich gern auf ihre lange Historie, um sich von der Konkurrenz abzuheben. So auch das Bankhaus C.L. Seeliger, das seit über 225 Jahren im niedersächsischen Wolfenbüttel beheimatet ist und in der 1570 erbauten ehemaligen Hofapotheke sitzt. Neben der sicher noch ausbaufähigen Vermögensverwaltung macht das Kreditgeschäft mit Firmenkunden aus der Region den Großteil der Einkünfte aus. Entsprechend überwiegen die Zins- die Provisionserträge (70:30) deutlich.

PLATOW Konferenzen

Am 24.11. – Neues PLATOW Forum für Sie

Risiken, mit denen Unternehmer oder private Investoren tagtäglich zu kämpfen haben, lauern in vielen Bereichen. Ganz gleich, ob das die Geopolitik ist mit den fatalen Folgen des russischen Überfalls auf die Ukraine, die wachsende Gefahr im Netz durch Cyberkriminelle, die Auswirkungen hoher Währungsschwankungen auf das Geschäft oder die Nachhaltigkeitsoffensive mit hohen ESG-Standards, die auf der Produktseite zu erfüllen sind. PLATOW EURO FINANCE lädt Sie deshalb ein zu „Risiken 2023“, dem neuen Konferenzformat für Unternehmer und Entscheider.

Automobilhersteller

Unsichere Zukunft für Auto- und Maschinenbauer

Dass Stagnation mal eine positive Überraschung sein kann, hätte sich vor einem Jahr wohl kein Auto- oder Maschinenbauer träumen lassen. Die Seitwärtsentwicklung ggü. 2021 beim Auftragseingang im August, erklärte nun stolz Ralph Wiechers, Chefvolkswirt beim Maschinen- und Anlagenbau-Verband VDMA, könne sich angesichts aller Widrigkeiten „mehr als sehen lassen“. Im zurückliegenden Drei-Monats-Zeitraum seit Juni waren die Neuaufträge zwar insgesamt rückläufig (minus 6% ggü. Vj.). Die Maschinenbauer schauen aber dennoch zuversichtlich auf die Zukunft, wie der VDMA per Blitzumfrage Ende September herausfand.

Deals des Monats

Kurz und Kompakt – Spannende Mandate im September 2022

Der größte deutsche IPO seit einem Vierteljahrhundert, ein neuer Eigentümer für die Degussa Bank und eine ESG-konforme Software-Lösung zur Minimierung von Haftungsrisiken bei der Finanzanlageberatung – auch der September hielt wieder spannende Mandate bereit.

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