Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin)

Banken

Euro Finance Week – Schattenboxen zwischen Bankern und Aufsehern

Zur 25. Jubiläumsausgebe der „Euro Finance Week“ in Frankfurt hatten die Veranstalter vom Deutschen Fachverlag die Bühne für einen Showdown zwischen den Spitzen der Aufsichtsbehörden, Andrea Enria (EZB), Mark Branson (BaFin) und Joachim Wuermeling (Bundesbank), und den versammelten Top-Bankern bereitet. Doch offensichtlich waren beide Seiten sichtlich bemüht, den zuletzt hochgekochten Streit um Dividendenausschüttungen und die Aktivierung zusätzlicher Kapitalpuffer nicht auf die Spitze zu treiben, um dem Finanzplatz keinen unnötigen Schaden zuzufügen. Dazu trug sicher auch bei, dass die Kontrahenten nicht direkt aufeinander trafen, sondern säuberlich getrennt auftraten.

Bezahlvorgang
Zahlungsdienstleister

Unzer macht Nägel mit Köpfen

Der aus Heidelberg stammende Zahlungsdienstleister Unzer, der bis zu seiner Umfirmierung 2020 nach seiner Heimat benannt war („Heidelpay“), ist zuletzt eher negativ in die Schlagzeilen geraten. Die BaFin hatte Mängel bei der Geldwäscheprävention beanstandet und dem Unternehmen in der Folge einen Sonderbeauftragten ins Haus geschickt sowie ein Neukundenverbot ausgesprochen. Das wird auch dem Private-Equity-Schwergewicht KKR als Mehrheitseigentümer nicht geschmeckt haben, der 2019 eingestiegen war und seither eine Buy-and-Build-Strategie fährt. So wurde 2021 das dänische Fintech Clearhaus eingekauft – und Unzer somit zum Acquirer.

Finanzmarktregulierung

Regulierung – Lindner macht Banken neue Hoffnung

Seit Monaten läuft die Bankenlobby Sturm gegen die geplante Erhöhung der Kapitalpuffer. Bislang stoßen die kreditwirtschaftlichen Verbände bei Bundesbank und BaFin mit ihren Klagen allerdings auf wenig Gehör. Allein bei den Sparkassen würden die neuen Kapitalpuffer den Kreditspielraum um rund 200 Mrd. Euro einengen, rechnete DSGV-Vorstandsmitglied Karolin Schriever kürzlich vor.

Immobilien

Geschlossene Fonds – Sparen an der ESG-Umsetzung

2022 ist die Zahl der neuen Fonds gesunken. Auch am Zweitmarkt sinkt das Angebot, wenn auch bei steigenden Preisen für Immobilienfonds. Viele Initiatoren bewerten die (Zins-)Situation neu. Zwar entstehen Chancen für liquide Käufer, die höhere Verzinsung von Alternativanlagen sorgt aber für neue Konkurrenz. Um noch attraktive Renditen dastellen zu können, wird u. a. an „ESG“ gespart.

Top Thema

Whistleblower-Schutz – Richten müssen es die Gerichte

Schwarze Konten bei Schweizer Banken, Absprachen beim Libor-Zinssatz, die Greenwashing-Affäre bei der DWS – die Liste der unsauberen Praktiken im Finanzsektor, die in den vergangenen Jahren durch Whistleblower aufflogen, ist lang. Seit 2019 gilt die EU-Richtlinie zum umfassenden Schutz interner Hinweisgeber, mit der Umsetzung sollten die Mitgliedsstaaten bis 2021 fertig sein.

Immobilien

Adler Group – Welches Spiel treiben die Aktionärskläger?

Die Lage bei dem Wohnungskonzern Adler Group ist mehr als prekär. Das hoch verschuldete Unternehmen steht unter verschärfter Beobachtung durch die BaFin. Ein neuer Wirtschaftsprüfer, der die ausstehenden Bilanz-Testate erteilt, ist noch immer nicht gefunden und im April nächsten Jahres wird eine erste Anleihe der Tochter Adler Real Estate im Volumen von 500 Mio. Euro fällig.

Versicherung

Restschuldversicherungen – Eiopa will bald durchgreifen

Uneinheitliche Absicherung und Beratung, aber durchgehend saftige Prämien und teils „außerordentlich hohe“ Provisionen, die von den Versicherern an die Kreditinstitute fließen: Die Defizite, die die BaFin 2020 bei ihrer letzten Marktuntersuchung zu Restschuldversicherungen feststellte, sahen nicht unbedingt nach „Weiter so“ aus.

Banken

Volksbank BraWo – Brinkmann bastelt an neuer Erfolgsstory

Wie wir vorab hören, geht der auf die Logistikbranche spezialisierte Zahlungsdienstleister JITpay eine Kooperation mit Eurowag ein. Die in London notierte Mobilitätsplattform beteiligt sich mit einem hohen einstelligen Prozentanteil an JITpay. Spannend ist das vor allem für Jürgen Brinkmann.

Genossenschaftsbank

apoBank – Eine Ertragsperle wird „kaputt beraten“

Was ist bloß los mit der apoBank? Die größte deutsche Genossenschaftsbank gilt als grundsolide und verdient mit Ärzten und Apothekern seit Jahren gutes Geld, kommt aber nicht aus den Schlagzeilen. Heerscharen von BCG-Beratern, die Vorstand und AR gerufen haben, bevölkerten schon unter dem Ende 2021 geschassten Ulrich Sommer die Flure in der Düsseldorfer Zentrale und sind auch mit dessen Nachfolger Matthias Schellenberg nicht verschwunden. Sie kosten viel Geld, von 35 Mio. bis 40 Mio. Euro allein unter Sommer ist die Rede. Nichts wird besser, nur die Mannschaft verunsichert.

Finanzaufsicht

BaFin-Verhaltensregeln – Vom Nachzügler zum Musterschüler

Dass unter BaFin-Chef Mark Branson ein anderer Wind weht als unter seinem Vorgänger Felix Hufeld, dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben. Mit der Ansage an seine Mitarbeiter, private Wertpapiergeschäfte seien ab sofort großteils verboten, setzte Branson nun sein bisher deutlichstes Signal ins Innere des Apparats.

Wirtschaftsprüfer

Wirtschaftsprüfer freuen sich auf einträgliche Zeiten

Wie sehr man auf bestimmte Dinge angewiesen ist, merkt man erst so richtig, wenn sie plötzlich nicht mehr verfügbar sind – ob es um Mikrochips geht, um Brennholz oder um Abschlussprüfer. Gerade macht die Notlage des Immobilienkonzerns Adler Schlagzeilen: Nachdem KPMG die Brocken hingeschmissen hat und diverse andere WP-Gesellschaften aus unterschiedlichen Gründen nicht in Frage kommen oder nicht wollen, steht das SDAX-Unternehmen weiterhin ohne Prüfer da.

Banken

WhatsApp – Unterschätztes Risiko

Nach Deutscher Bank, Barclays, Citi und anderen, auf die in den USA je 200 Mio. Dollar Strafe für die Nutzung privater Messengerdienste für geschäftliche Kommunikation zukommen, nehmen SEC und US-Derivateaufsicht CFTC weitere Häuser ins Visier. So hat u. a. auch die UBS im Q2 bereits rd. 150 Mio. Dollar für drohende Strafen zurückgestellt.

Die Bitcoin-Minen arbeiten weiter
Banken

Krypto ist nicht totzukriegen

Wenn ein BaFin-Exekutivdirektor öffentlich warnt, dann sollte man wohl zuhören. Eine „fatale Signalwirkung“ könne es entfalten, wenn so bodenständige Institute wie deutsche Sparkassen Krypto-Anlagen anböten, sagte Raimund Röseler vor ein paar Tagen dem „Handelsblatt“.

Privatbank

Hauck Aufhäuser Lampe sucht händeringend Mitarbeiter

Um  teilweise mehr als 50% sind Anleihen von Fosun in den vergangenen  Wochen eingebrochen, nachdem Moody‘s eine mögliche Ratingabstufung angekündigt hat. Die Folgen der chinesischen Immobilienkrise für Fosuns Immobilien-Töchter und eine wachsende Risikoaversion bei Bond-Investoren könne die bereits angespannte Liquiditätslage des hoch verschuldeten Mischkonzerns weiter beeinträchtigen, so die Ratingagentur. Konkurrent S&P war kurz zuvor nicht ganz so pessimistisch und verwies u.a. auf Fosuns beträchtliche globalen Vermögenswerte (u.a. Club Med), die den Chinesen die Flexibilität geben könnten, ihre Kasse durch Verkäufe wieder aufzufüllen. Seither brodelt die Gerüchteküche. 

Kryptowährungen

Solaris und Nuri – Punkt für Branson

Nach dem Wirecard-Debakel, bei dem zigtausende Anleger zu Schaden kamen, wurde die BaFin ob ihrer Blauäugigkeit gescholten. Am Ende war ihr Präsident Felix Hufeld nicht mehr zu halten. Unter Mark Branson, einem Briten mit Schweizer Pass, sollte, so die Erwartung, alles anders und vor allem besser werden. Branson legte vom ersten Tag an los.

Wohnungsmarkt

Immobilienkonzerne füllen ihre Schaufenster

Wenn im Halbjahresbericht der Deutsche Wohnen von einem „hochkomplexen Umfeld für die Unternehmensführung“ die Rede ist, wird wohl niemand aus dem Sektor widersprechen. Der inzwischen zu rd. 87% in Vonovia-Besitz befindliche Branchenzweite kam immerhin noch ganz ordentlich durch das 1. Hj., mit leicht rückläufigem EBITDA (343,1 Mio. Euro, minus 1,8%) und operativem Ergebnis (FFO I minus 6,2%), jeweils bereinigt um Bewertungsaufschläge und den größten Sondereffekt: den schon im Vorjahr vereinbarten, aber erst 2022 vollzogenen Verkauf von 11 000 Berliner Wohnungen an das Land. 1,45 Mrd. der 1,66 Mrd. Euro, die Deutsche Wohnen damit einnahm, wurden gleich bei Vonovia geparkt.

Deals des Monats

Kurz und kompakt – Spannende Mandate im Juli 2022

Milliardendeal im Infrastruktursektor, ein Asset Manager mit neuer BaFin-Lizenz, ein Berliner Startup in französischer Hand – Die spannendsten Deals des Monats hier übersichtlich zusammengestellt.

Top-Thema

Übernahmerecht – Kleine Änderung, große Wirkung

Stada steckte fest, Linde und Osram ebenso, zuletzt auch Deutsche Wohnen. Wenn öffentliche Übernahmeangebote an der Mindestannahmeschwelle hängenbleiben, die die Bieter vorab festlegen, ist erst einmal Schluss, denn ändern oder ganz streichen lassen sich diese Bedingungen nur bis kurz vor Ablauf der Angebotsfrist.

Finanzdienstleister

Warburg – Neuer Ton, alter Ärger

Lange hat  M.M. Warburg gezögert, in Sachen Cum-Ex eigene Fehler einzugestehen. Auch wenn längst andere Häuser, auch Landesbanken in den Fokus geraten, hat mit dem neuen AR-Chef und Ex-Vormann der Volksbank Hamburg Reiner Brüggestrat ein neuer Ton Einzug gehalten.

Bankenaufsicht

BdB-Prüfungsverband – Charmeoffensive vom neuen Chef

Andreas Hähndel ist auf Werbetour. Am Mittwoch stellte sich der neue Chef des Prüfungsverbands deutscher Banken den Fragen von rd. 30 Häusern aus Süddeutschland und präsentierte seine Strategie für die kommenden Monate. Es war bereits die zweite regionale Veranstaltung dieser Art.

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