Fiducia GAD baut Aufsichtsrat um
Die HV der genossenschaftlichen Fiducia GAD am vergangenen Donnerstag in der fast leeren Münsterlandhalle blieb nicht nur wegen des coronabedingt fehlenden Publikums eine ruhige Veranstaltung.
Die HV der genossenschaftlichen Fiducia GAD am vergangenen Donnerstag in der fast leeren Münsterlandhalle blieb nicht nur wegen des coronabedingt fehlenden Publikums eine ruhige Veranstaltung.
Die Aufsicht war bisher ein weltweit angesehenes Qualitätsmerkmal des deutschen Finanzmarkts. US-Banken berichten hinter der Hand, dass ein BaFin-Plazet viele Prüfprozesse auch im Ausland leichter gemacht habe. Andere Aufsichtsbehörden in Frankreich oder Luxemburg hätten längst nicht diesen Ruf genossen. Mit der Wirecard-Pleite ist das passé.
Noch am Mittwochabend haben Houlihan Lokey für Wirecard und FTI sowie Allen Overy auf Bankenseite über ein Restrukturierungskonzept für den Zahlungsdienstleister verhandelt. Der Insolvenzantrag am Donnerstag hat die Institute, die nun nicht mehr auf dem Driverseat sitzen, sondern sich wie alle Gläubiger hinten anstellen müssen, wie wir hören, kalt erwischt.
Lässig den einen Arm an das Rednerpult gelehnt und die Gesichtsmaske unter das Kinn gezogen steht Lutz Raettig auf der Bühne im großen Festsaal des Frankfurter Hilton-Hotels. Trotz Corona ließ es sich der betagte Grandseigneur des Finanzplatzes Frankfurt nicht nehmen, persönlich die mit obligatorischem Sicherheitsabstand im Saal und vor den Bildschirmen im Homeoffice versammelten Teilnehmer des 10. Frankfurt Finance Summit offiziell zu begrüßen.
Auf der AR-Sitzung der apoBank unter Leitung von Oberaufseher Frank Ulrich Montgomery wurde am Freitag die Trennung von Privatkundenvorstand Olaf Klose beschlossen (s. PLATOW v. 8.6.). Schuld ist die in sein Ressort fallende Standardisierung der Vermögensberatung, die bei der anspruchsvollen Klientel der größten genossenschaftlichen Bank nicht gut ankommt.
Auffallend schweigsam haben Bund und Finanzaufsicht bislang auf die wiederholten Angriffe des US-Finanzinvestors Cerberus auf Vorstand und AR der Commerzbank reagiert. Dies, obwohl die Commerzbank immer noch zweitgrößte deutsche Geschäftsbank und der Bund mit gut 15% ihr größter Aktionär ist. Dahinter steckt, dass auch das Finanzministerium mit der Entwicklung der Commerzbank seit der gescheiterten Fusion mit Deutscher Bank höchst unzufrieden ist.
Im ohnehin schwierigen Marktumfeld für Pensionskassen (Stichwort Niedrigzins) drohen den Altersvorsorgeeinrichtungen nun weitere Belastungen. Pensionskassen werden in den kommenden Monaten einige rechtliche Änderungen in ihren Betrieb implementieren müssen.
Für EY droht Wirecard zum Desaster zu werden, auch wenn man sich betrogen fühlt. Seit vielen Jahren prüft und testiert der WP die Bilanzen. Erst jetzt, kurz nach der KPMG-Sonderprüfung, sah sich EY gezwungen, wegen fehlender Belege für Treuhandkonten bei zwei asiatischen Banken, auf denen sich 1,9 Mrd. Euro befinden sollten, das Testat zu verweigern. Wirecard verschob daraufhin zum vierten Mal die Bilanz-PK, die Aktie schmierte zeitweise bis auf 35 Euro (-70%) ab.
Für kommende Woche Donnerstag (18.6.) hat Wirecard zur Bilanz-PK geladen. Die Zahlen interessieren kaum. Für 2019 sind sie gut, auch die Prognose ist nicht in Gefahr, wird doch auch wegen Corona immer mehr online gekauft und bezahlt.
Am Pfingstwochenende hat die apoBank ihre IT auf das Kernbankensystem von Avaloq migriert. Im genossenschaftlichen Lager wurde der Wechsel der größten Genossenschaftsbank vom verbundeigenen Dienstleister Fiducia GAD hin zu den Schweizern mit Spannung erwartet.
Das Coronavirus hat auch Einfluss auf die Erledigung juristischer Baustellen der Deutschen Bank. Wie wir hören, war eigentlich damit gerechnet worden, dass im Q2 eine Reihe von Fällen u.a. in den USA hätte abgeschlossen werden können.
Kaum hat die Assekuranz auf Grund des Dauerniedrigzinses mit viel Anstrengung den Sprung von „alter Klassik“ hin zu flexibleren Garantiemodellen in der Lebensversicherung geschafft, steht ihr ein neuer Belastungstest bevor.
Mächtig angefressen ist DSGV-Präsident Helmut Schleweis über die Weitergabe des streng vertraulichen Schriftwechsels mit der EZB-Bankenaufsicht und der BaFin zur Neuordnung der Sicherungssysteme der Sparkassen-Organisation an das „Handelsblatt“.
Das 1674 gegründete Bankhaus Metzler wirft so schnell nichts aus der Bahn. Mit der gewohnt „vorsichtigen Geschäftsphilosophie“, einer „ausgezeichneten“ Liquiditätssituation sowie einer Kernkapitalquote von über 20% fühlt sich Metzler-Chef Emmerich Müller auch in der Corona-Pandemie bestens gerüstet.
Nur wenige Tage vor der HV am 27.5. hat Aareal-Chef Hermann Merkens die IT-Tochter Aareon erneut ins Schaufenster gestellt. Es gebe Interessenten für einen Minderheitsanteil, trotz Corona sei jetzt ein guter Zeitpunkt. Eine Entscheidung könnte im Sommer fallen.
Einer der Hauptauslöser der Immobilienfolgen der Finanzkrise, der Dominoeffekt von unlogischen Verkaufszwängen auf Grund von Quotenregelungen bei abstürzenden Kursen anderer Vermögenswerte, die gerade die gewünschte Diversifizierung durch unterschiedliche Assetklassen konterkarierte, wird von der BaFin für regulierte Anleger wie Lebensversicherungen oder Versorgungswerke beseitigt.
Es ist ein schmaler Grat, auf dem BaFin-Präsident Felix Hufeld in der Corona-Krise balanciert. Als oberster Finanzmarkt-Aufseher muss Hufeld die Stabilität des deutschen Bankensystems beschwören, um Kunden und Investoren zu beruhigen, ohne jedoch die Schwächen der Institute, die schon vor der Viruskrise mit chronisch geringen Erträgen, niedrigen Zinsen und einer umtriebigen digitalen Konkurrenz zu kämpfen hatten, zu verniedlichen.
Die BayernLB ist im ersten Quartal nach unseren Informationen nach vielen Jahren das erste Mal wieder in die roten Zahlen gerutscht. Zuletzt war das nach unserer Erinnerung 2011 wegen der Probleme bei der damaligen ungarischen Tochter MKB der Fall.
Obwohl die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa die Assekuranz angesichts der Corona-Belastungen zu Zurückhaltung bei Ausschüttungen aufgerufen und Munich Re seine Gewinnprognose von 2,8 Mrd. Euro für 2020 kassiert hatte, schüttet der weltgrößte Rückversicherer mit Segen der BaFin die mit 9,80 Euro höchste Dividende im DAX aus.
Felix Hufeld kennt seine Pappenheimer. Schon jetzt würden die Forderungen aus dem Banken-Lager lauter, die von der Aufsicht zur Abfederung der Corona-Folgen beschlossene Aufweichung der Eigenkapital-Anforderungen zur Dauereinrichtung zu machen, beklagte der BaFin-Präsident auf dem virtuellen Banken-Symposium der Bundesbank.
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