Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin)

Geldpolitik

Fintechs müssen noch einiges an Überzeugungsarbeit leisten

Fintech-Anbieter haben im Firmenkundengeschäft 2018 nicht nachhaltig Fuß fassen können. Zwar haben sich Fintechs und Banken in der Zusammenarbeit weiter angenähert, das anhaltend schwierige Marktumfeld birgt allerdings nach wie vor große Herausforderungen: Unternehmenskunden vermeiden eher Risiken, haben eine extrem geringe Fehlertoleranz und treiben Innovationen nicht voran. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie, die die Wirtschaftskanzlei CMS Deutschland und die Bank ING in der Bundesrepublik gemeinsam mit Finance-Research durchgeführt haben.

Geldpolitik

Wirecard – Unter Wölfen

Markus Braun ist genervt. Viel zu lange hatte der Wirecard-Chef zu den Vorwürfen der „Financial Times“ geschwiegen, die in der vergangenen Woche gleich zweimal den Aktienkurs des DAX-Werts massiv einbrechen ließen. Geriert sich Braun doch auch nach dem Aufstieg des Zahlungsabwicklers in den deutschen Leitindex immer noch wie der CEO eines ungestümen Fintechs, der seine vornehmste Aufgabe im Vorantreiben von Innovationen sieht, statt sich mit lästigem Krisenmanagement herumzuschlagen.

Geldpolitik

BaFin überprüft erneut Einhaltung von MiFID II

Auf 40 ausgewählte Banken kommt in den nächsten drei Wochen ein mittelgroßer Bürokratieaufwand zu. Ein Jahr nach dem Start der europäischen Finanzmarktrichtlinie MiFID II untersucht die BaFin erneut, wie Banken die neuen EU-Vorgaben umsetzen. Betroffen sind nicht nur Privat- und Auslandsbanken, sondern auch Genossenschaftsbanken und Sparkassen. Die Behörde hatte eine entsprechende Marktuntersuchung bereits im Januar 2018, also kurz nach Inkrafttreten des Regelwerks, bei denselben 40 stichprobenhaft ausgewählten Instituten durchgeführt. Die Stichprobe wurde aus einer Gesamtmenge von etwa 1 400 Finanzhäusern gezogen und erfolgte nach Marktabdeckung und regionaler Verteilung, wie uns eine BaFin-Sprecherin erklärt. Mit der Folgeuntersuchung will sich die Finanzaufsicht jetzt einen aktuellen Überblick verschaffen und Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr identifizieren, als es noch einige Startschwierigkeiten bei der Umsetzung der Vorgaben gegeben hatte.

Geldpolitik

Nord/LB – Auffanglösung auf der Zielgeraden

Die Ansage der EZB-Bankenaufsicht, der Sparkassen-Organisation im Falle einer Abwicklung der unter Eigenkapitalnöten leidenden Nord/LB das Verbundprivileg zu entziehen, hat offensichtlich Eindruck gemacht. Zeichnet sich doch mittlerweile ab, dass DSGV-Präsident Helmut Schleweis auf eine breite Unterstützung der Sparkassen-Organisation für die von ihm ausgetüftelte Auffanglösung für die Nord/LB bauen kann. Tatsächlich blieb den Sparkassen nur die bittere Wahl, viel oder noch mehr Geld für die Nord/LB zu berappen. Auf einer eilig einberufenden Sonder-Mitgliederversammlung des DSGV am kommenden Donnerstag (31.1.) soll die Kapitalspritze offiziell abgesegnet werden. Am Freitag (1.2.), also wieder einmal auf den allerletzten Drücker, wollen die Spitzen der Sparkassen-Organisation zusammen mit den Nord/LB-Trägern die Kapitalpläne dann in Frankfurt der EZB-Bankenaufsicht sowie der BaFin präsentieren.

Geldpolitik

Nord/LB – Schleweis muss noch Überzeugungsarbeit leisten

Antreten zum Rapport bei der EZB-Bankenaufsicht in Frankfurt hieß es am Dienstag (22.1.) für Nord/LB-Chef Thomas Bürkle und die Spitzen der Sparkassen-Organisation um DSGV-Präsident Helmut Schleweis. Bei dem Treffen, an dem auch BaFin-Chef Felix Hufeld und Bundesbank-Präsident Jens Weidmann teilgenommen haben sollen, führten die Aufseher den Vertretern der Sparkassen-Organisation noch einmal eindrucksvoll die Konsequenzen einer möglichen Abwicklung der Nord/LB vor Augen.

Geldpolitik

Brexit-Chaos – EU steht vor der Wahl zwischen Pest und Cholera

Mit dem doppelten Scheitern des Brexit-Deals und des Misstrauensvotums gegen Premierministerin Theresa May im britischen Unterhaus sind zumindest drei Dinge klar geworden. Das mühsam ausgehandelte Austrittsabkommen ist faktisch mausetot, und mit der unverwüstlichen May an der Regierungsspitze wird es weder ein zweites Brexit-Referendum noch Neuwahlen geben. Während Brüssel und May vor einem Scherbenhaufen stehen, lassen sich die Brexit-Ideologen um Boris Johnson als politische Gewinner feiern. Sie haben den ungeliebten Scheidungsvertrag samt Austrittsrechnung sowie Irland-Backstop auf dem Grund der Themse versenkt und der Brexit-Termin rückt unerbittlich näher.

Geldpolitik

Cum Ex – Vorstoß von Warburg lässt Schlammschlacht befürchten

Seit 2016 steht die Privatbank M.M. Warburg & CO im Fokus. Die Staatsanwaltschaft Köln wirft den Hamburgern vor, sich unrechtmäßig zu Lasten des Steuerzahlers mit Cum Ex-Geschäften bereichert zu haben. Für die Privatbank, die über Jahrzehnte für Tradition und Seriosität steht und damit geworben hat, sind diese Vorwürfe, die von Anbeginn zurückgewiesen wurden, schwer zu ertragen. Zumal sie in eine Zeit fallen, in der das Institut wie andere auch mit Margendruck zu kämpfen und in der Schiffsfinanzierung Belastungen wegzustecken hat.

Geldpolitik

Marktmissbrauch – Weniger Rechtssicherheit, mehr Bürokratie

Die EU-Marktmissbrauchsverordnung (MMVO) stellt seit Juli 2016 neue Anforderungen an die Kapitalmarkt-Compliance börsennotierter Unternehmen. Betroffen hiervon sind insbesondere die Ad-hoc-Veröffentlichungspflichten, die Meldung von Wertpapiergeschäften von Führungskräften (so genannte Managers‘ Transactions), das Führen von Insiderlisten, die Insiderhandels- und Marktmanipulationsverbote, die Durchführung von Marktsondierungen bei der Aufnahme von Eigen- und Fremdkapital sowie die Aktienrückkaufprogramme. Doch was den Anlegerschutz und das Vertrauen in die Finanzmärkte verbessern soll, stellt die betroffenen Unternehmen in der Praxis vor Probleme in der täglichen Compliance-Arbeit. Das zeigt eine Studie des Deutschen Aktieninstitutes und der Kanzlei Hengeler Mueller, für die Unternehmen aus DAX, MDAX, TecDAX und SDAX sowie des Freiverkehrs befragt wurden.

Geldpolitik

BGH erhöht Rechtssicherheit beim „Acting in Concert“

Der Bundesgerichtshof (BGH) hat eine für die Praxis wichtige Frage zum Wertpapierhandels- und -übernahmerecht geklärt. Der BGH entschied, dass die so genannte Einzelfall-ausnahme bei einem „Acting in Concert“ formal und nicht materiell zu verstehen ist (Az. II ZR 190/17). Das Acting in Concert in Bezug auf eine börsennotierte Gesellschaft bedeutet, dass allen Beteiligten gegenseitig und in voller Höhe die Stimmrechte aus den von ihnen gehaltenen Aktien zugerechnet werden.

Versicherungen

Deutsche Börse – Martin Jetter soll Faber 2020 an AR-Spitze beerben

Nur mit viel Mühe konnte sich Joachim Faber auf der HV im Mai dieses Jahres in eine weitere Amtszeit an der Spitze des Aufsichtsrats der Deutschen Börse retten. Wichtige Investoren hatten Faber angekreidet, zu lange am damaligen Vorstandschef Carsten Kengeter, der wegen des Verdachts auf Insider-Verstöße im Zusammenhang mit der gescheiterten Fusion mit der Londoner LSE seinen Posten räumen musste, festgehalten zu haben. Zudem war es der AR-Chef, der Kengeter das großzügige Gehalts- und Aktienoptionspaket geschnürt hatte, das dem ehemaligen Investmentbanker zum Verhängnis wurde. Die Investoren wollten Faber deshalb eine weitere Amtszeit nur unter der Bedingung genehmigen, dass er die vollen drei Jahre nicht ausschöpft. Möglichst schon zur HV 2019 sollte Faber einen Nachfolger präsentieren und dann abtreten, lautete die Forderung der großen Investoren.

Geldpolitik

Fintechs – Finanzmetropole Frankfurt verliert an Reiz

Frankfurt ist die Hochburg des traditionellen Bankensektors. Diverse Urgesteine und Schwergewichte der Finanzindustrie nennen die Mainmetropole ihre Heimat – darunter Deutsche Bundesbank, Deutsche Bank, Commerzbank, KfW, DZ Bank, Bafin und EZB, um nur die großen zu nennen.

Geldpolitik

Förderbanken – Rückkehr im Schoß der BaFin

Die hartnäckige Lobbyarbeit des VÖB hat sich ausgezahlt. Die Europäische Union ermöglicht nun eine maßgeschneiderte nationale Aufsichtsregelung für die selbstständigen deutschen Förderbanken, jubelt VÖB-Hauptgeschäftsführerin Iris Bethge.

Geldpolitik

Geldwäsche-Razzia – Deutsche Bank bekommt Compliance nicht in Griff

Die Schatten der (jüngeren) Vergangenheit holen die Deutsche Bank immer wieder ein. Erst kürzlich geriet das Institut in den Sog des Geldwäsche-Skandals der Danske Bank, für die der deutsche Branchenprimus bis 2015 als Korrespondenzbank aktiv war. Jetzt wurde die Deutsche Bank auch noch vom Strudel der so genannten Panama Papers erfasst. Am Donnerstag durchsuchten Polizei und Staatsanwaltschaft mehrere Gebäude der Deutschen Bank im Großraum Frankfurt. Wieder geht es um den Verdacht auf Geldwäsche. Das Institut soll Kunden bei der Eröffnung von Briefkastenfirmen in Steuerparadiesen geholfen haben und dabei auch Gelder aus Straftaten über Konten der Deutschen Bank transferiert haben. Die Deutsche Bank-Aktie brach daraufhin zeitweise um fast 5% ein.

Geldpolitik

Ad hoc-Pflicht – Falscher Tweet kann teuer werden

In den USA dürfen kursrelevante Informationen unter bestimmten Voraussetzungen auch über soziale Medien wie Twitter verbreitet werden. Der deutsche Gesetzgeber ist hier wesentlich restriktiver: Tweets & Co. entsprechen hierzulande nicht den gesetzlichen Vorschriften. Auch wenn die sonstige Unternehmenskommunikation über soziale Medien rechtlich zulässig ist und häufig auch unternehmerisch sinnvoll sein kann, sollten Emittenten an den üblichen Publikationskanälen festhalten, wie Sebastian J. M. Longrée, Partner und Experte für Gesellschafts- und Kapitalmarktrecht bei der Essener Kanzlei Kümmerlein, erläutert.

Geldpolitik

Bitcoins als Finanzinstrument – Berliner Kammergericht hinterfragt BaFin-Verwaltungspraxis

Der Handel mit Bitcoins ist nach Auffassung des Strafsenats des Kammergerichts Berlin in Deutschland nicht strafbar, da Bitcoins keine Rechnungseinheiten und somit auch keine Finanzinstrumente seien. Grundsätzlich gilt: Wer ohne Erlaubnis nach dem Kreditwesengesetz (KWG) mit Finanzinstrumenten handelt, macht sich strafbar. Da Bitcoins aus Sicht des Gerichts aber eben keine Rechnungseinheiten seien, wäre daher eine ausdrückliche Entscheidung des Gesetzgebers für eine strafbare Handlung erforderlich gewesen (Az.: 161 Ss 28/18).

Immobilien

Hire & Fire bei der Deutschen Bank

DWS-Chef Nicolas Moreau, im Vorstand der Deutschen Bank zugleich für das Asset Management verantwortlich, verlässt die Bank zum Jahresende. Nachfolger wird an der Spitze der DWS Asoka Wöhrmann, der aber nicht mehr in den Bank-Vorstand einziehen wird. Der Wechsel hat sich abgezeichnet.

Immobilien

Generali positioniert die Marke Dialog exklusiv für Makler

Der Umbau von Generali geht in die nächste Runde. Deutschlands zweitgrößter Erstversicherer mit 16 Mrd. Euro Beitragseinnahmen und rd. 13 Mio. Kunden hat sein Maklergeschäft neu geordnet. Dieses wird künftig unter der Marke Dialog zusammengefasst. Damit ist Dialog der exklusive Maklerversicherer von Generali auf dem deutschen Markt.

Geldpolitik

KFW – Eine Staatsbank lernt Regulierung

Seit ihrer Gründung vor 70 Jahren ist die staatseigene KfW ein ganz spezielles Institut, mit eigenem Gesetz und ausgestattet mit einer Bundesgarantie, die es der Förderbank erlaubt, sich am Kapitalmarkt zu ähnlich günstigen Konditionen wie die Bundesrepublik Deutschland zu refinanzieren. Dieser Refinanzierungsvorteil ist denn auch die Basis für die zinsverbilligten Förderkredite der KfW. Die geliehene Bonität der KfW ist für den Bund indes nicht ohne Risiko.

Geldpolitik

Deutsche Bank – Sylvie Matherat nach BaFin-Warnschuss angezählt

Seit 2015 ist Sylvie Matherat im Vorstand der Deutschen Bank für Regulierungsthemen verantwortlich. Dass die BaFin, die mit der Deutschen Bank zuletzt eigentlich ihren Frieden gemacht zu haben schien, das Haus vor knapp zwei Wochen öffentlich zur Einhaltung ihrer Sorgfaltspflichten im Zusammenhang mit Geldwäsche und Terrorfinanzierung mahnen musste und sogar einen Aufpasser entsandt hat, stellt Matherats Arbeit indes kein gutes Zeugnis aus.

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