Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin)

Stresstest

Pensionskassen gleich doppelt unter Beobachtung

Für Schlagzeilen sorgt seit dem vergangenen Jahr die Caritas Pensionskasse mit ihren rd. 25 000 Versicherten. Die Probleme der relativ kleinen Kölner Vorsorgeeinrichtung für Mitarbeiter der katholischen Kirche stehen exemplarisch für eine Vielzahl der Pensionskassen in Deutschland. Wegen der Zins-
flaute und der Nichtbedeckung der Solvabilitätskapitalanforderung drohen Kürzungen der Betriebsrenten. In der Praxis sei daher bei kleineren Pensionskassen eine Kostenoptimierung in der Kapitalanlage vor allem bei externen Dienstleistern (Asset Managern, KVG, Depotbank) möglich, hören wir von Wilhelm-Friedrich Puschinski, Leiter General Consulting bAV beim Berater Willis Towers Watson (WTW).

DAX

Wirecard bald mit neuer AR-Chefin?

Das gerade ausgelaufene Leerverkaufsverbot der BaFin hat die unter Beschuss von „FT“ und Spekulanten stehende Wirecard-Aktie in den vergangenen Wochen vor einem weiteren Einbruch bewahrt. CEO Markus Braun kann auf die Rückendeckung der Aufsicht indes gut verzichten. Gegenüber PLATOW betonte der Gründer und Großaktionär (7%) auf der Bilanz-PK, dass er sich gerne dem Markt stellt und Short-Attacken eben dazu gehören. Überzeugen will er mit Zahlen, nicht mit juristischen Gefechten, auch wenn der „FT“ jetzt eine Schadenersatzklage droht. Die Zahlen können sich sehen lassen: Der Umsatz kletterte 2018 organisch um 27%, inkl. des von Citi gekauften Portfolios um 35% auf 2 Mrd. Euro. Das Transaktionsvolumen, von dem 1,4 bis 1,7% als Marge hängen bleiben, landete bei 125 Mrd. Euro. Beim 2019er EBITDA stellt Braun bis zu 800 (Vj.: 560) Mio. Euro in Aussicht.

Veranstaltungstipp

Seminar zu KI und Cloud-Banking

Lt. einer aktuellen BaFin-Studie „Big Data trifft auf Künstliche Intelligenz“ wird KI das Finanzsystem massiv verändern. In Sparkassen, Genossenschafts- und Privatbanken gibt es entsprechend viel Handlungsbedarf. Sie möchten wissen, welche Potenziale – aber auch Risiken – Digitalisierung mit sich bringt? Wie gehen Sie und andere Unternehmen in Zeiten des Data-Sharing und Cloud-Banking korrekt mit Daten um?

Smartphone-Bank

BaFin-Kontrolle trifft N26 ins Herz

Start-ups haben eine goldene Ära hinter sich. So ist etwa auch die Smartphone-Bank N26 eine Erfolgsgeschichte für die deutsche Gründerszene. Das 2015 entstandene Vorzeige-Fintech hat heute einen Marktwert von 2,3 Mrd. Euro und rd. 2,5 Mio. Nutzer in 24 europäischen Märkten. Das rasante und offensichtlich unkontrollierte Wachstum fällt dem Management um CEO Valentin Stalf jetzt auf die Füße.

Börsenturbulenzen

Wirecard kommt nicht zur Ruhe

Am letzten Börsentag eines jeden Quartals wird bei den auf Leerverkäufe spezialisierten Hedge Funds abgerechnet. Dann werden die so genannten Performance Fees aus den laufenden Leerverkaufswetten ermittelt. Da kommen Kursrückabschläge zum Quartalsultimo sehr gelegen, die der Provisionsabrechnung noch einen Zusatzkick geben.

Geldpolitik

Wirecard – Trübe Wasser

Der Zahlungsdienstleister Wirecard kommt nicht zur Ruhe. Nach einem negativen Analysten-Kommentar von Citi sowie einem Zeitungsbericht, demzufolge die Singapurer Ermittler nun auch die Wirecard-Filiale in Indien ins Visier genommen haben sollen, brach am Freitag der DAX-Wert zeitweise um 10% ein. Die heftige Kursreaktion ist insofern erstaunlich, da die Finanzaufsicht BaFin ein Leerverkaufsverbot für Wirecard-Aktien verhängt hat. Zuvor sorgten bereits kritische Medienberichte in Singapur über einen Streit zwischen Wirecard und den örtlichen Polizeibehörden über die Herausgabe von Firmenakten für Aufsehen. Wirecard hat bislang stets beteuert, eng mit den Ermittlern in Singapur zusammenzuarbeiten.

Geldpolitik

Wirecard in ruhigerem Fahrwasser

Rechtzeitig vor der Vorstellung der 2018er Bilanz am 4.4. versucht Wirecard-CEO und 7%-Aktionär Markus Braun von den Negativ-Schlagzeilen der letzten Wochen abzulenken. Auf Twitter deutete er am Freitag (8.3.) an, dass der Markt sich sehr bald auf die „starke operative Leistung und die Innovationen von Wirecard“ konzentrieren könne. Aus zuverlässiger Quelle hören wir, dass die mit der Untersuchung der angeblichen Unregelmäßigkeiten in der Niederlassung in Singapur beauftragte Kanzlei Rajah & Tann spätestens in zwei Wochen ihren Bericht vorlegen wird. Braun gibt sich gelassen und erwartet nicht, dass die in der „FT“ erhobenen Vorwürfe (u. a. manipulierte Nutzerzahlen) belegt werden können. Vielmehr, so ist aus seinem Umfeld zu hören, werde der Zahlungsdienstleister mit einem hervorragenden operativen Ergebnis für 2018 glänzen.

Asset Management

Für digitale Vermögensverwaltung wird die Luft zunehmend dünner

In den vergangenen drei Jahren verzeichnete der europäische Markt für digitale Vermögensverwaltung einen raschen Aufschwung. Die guten Zeiten dürften auch in den nächsten Jahren anhalten. Lt. einer aktuellen Analyse von Deutsche Bank Research belief sich das verwaltete Vermögen von Robo Advisor in Europa per Ende 2018 auf ca. 14 Mrd. Euro bei etwa 900 000 Kunden.

Geldpolitik

Deutsche Bank – BaFin erhöht den Druck

Die BaFin hat die Deutsche Bank angewiesen, die gruppenweiten Risikomanagementprozesse im Korrespondenzbankbereich des Instituts zu überprüfen und falls erforderlich anzupassen. Zudem hat die Aufsichtsbehörde das Mandat des im September von der BaFin eingesetzten Sonderbeauftragten erweitert, um die Umsetzung der angeordneten Maßnahmen zu überwachen.

Geldpolitik

Fintechs müssen noch einiges an Überzeugungsarbeit leisten

Fintech-Anbieter haben im Firmenkundengeschäft 2018 nicht nachhaltig Fuß fassen können. Zwar haben sich Fintechs und Banken in der Zusammenarbeit weiter angenähert, das anhaltend schwierige Marktumfeld birgt allerdings nach wie vor große Herausforderungen: Unternehmenskunden vermeiden eher Risiken, haben eine extrem geringe Fehlertoleranz und treiben Innovationen nicht voran. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie, die die Wirtschaftskanzlei CMS Deutschland und die Bank ING in der Bundesrepublik gemeinsam mit Finance-Research durchgeführt haben.

Geldpolitik

Wirecard – Unter Wölfen

Markus Braun ist genervt. Viel zu lange hatte der Wirecard-Chef zu den Vorwürfen der „Financial Times“ geschwiegen, die in der vergangenen Woche gleich zweimal den Aktienkurs des DAX-Werts massiv einbrechen ließen. Geriert sich Braun doch auch nach dem Aufstieg des Zahlungsabwicklers in den deutschen Leitindex immer noch wie der CEO eines ungestümen Fintechs, der seine vornehmste Aufgabe im Vorantreiben von Innovationen sieht, statt sich mit lästigem Krisenmanagement herumzuschlagen.

Geldpolitik

BaFin überprüft erneut Einhaltung von MiFID II

Auf 40 ausgewählte Banken kommt in den nächsten drei Wochen ein mittelgroßer Bürokratieaufwand zu. Ein Jahr nach dem Start der europäischen Finanzmarktrichtlinie MiFID II untersucht die BaFin erneut, wie Banken die neuen EU-Vorgaben umsetzen. Betroffen sind nicht nur Privat- und Auslandsbanken, sondern auch Genossenschaftsbanken und Sparkassen. Die Behörde hatte eine entsprechende Marktuntersuchung bereits im Januar 2018, also kurz nach Inkrafttreten des Regelwerks, bei denselben 40 stichprobenhaft ausgewählten Instituten durchgeführt. Die Stichprobe wurde aus einer Gesamtmenge von etwa 1 400 Finanzhäusern gezogen und erfolgte nach Marktabdeckung und regionaler Verteilung, wie uns eine BaFin-Sprecherin erklärt. Mit der Folgeuntersuchung will sich die Finanzaufsicht jetzt einen aktuellen Überblick verschaffen und Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr identifizieren, als es noch einige Startschwierigkeiten bei der Umsetzung der Vorgaben gegeben hatte.

Geldpolitik

Nord/LB – Auffanglösung auf der Zielgeraden

Die Ansage der EZB-Bankenaufsicht, der Sparkassen-Organisation im Falle einer Abwicklung der unter Eigenkapitalnöten leidenden Nord/LB das Verbundprivileg zu entziehen, hat offensichtlich Eindruck gemacht. Zeichnet sich doch mittlerweile ab, dass DSGV-Präsident Helmut Schleweis auf eine breite Unterstützung der Sparkassen-Organisation für die von ihm ausgetüftelte Auffanglösung für die Nord/LB bauen kann. Tatsächlich blieb den Sparkassen nur die bittere Wahl, viel oder noch mehr Geld für die Nord/LB zu berappen. Auf einer eilig einberufenden Sonder-Mitgliederversammlung des DSGV am kommenden Donnerstag (31.1.) soll die Kapitalspritze offiziell abgesegnet werden. Am Freitag (1.2.), also wieder einmal auf den allerletzten Drücker, wollen die Spitzen der Sparkassen-Organisation zusammen mit den Nord/LB-Trägern die Kapitalpläne dann in Frankfurt der EZB-Bankenaufsicht sowie der BaFin präsentieren.

Geldpolitik

Nord/LB – Schleweis muss noch Überzeugungsarbeit leisten

Antreten zum Rapport bei der EZB-Bankenaufsicht in Frankfurt hieß es am Dienstag (22.1.) für Nord/LB-Chef Thomas Bürkle und die Spitzen der Sparkassen-Organisation um DSGV-Präsident Helmut Schleweis. Bei dem Treffen, an dem auch BaFin-Chef Felix Hufeld und Bundesbank-Präsident Jens Weidmann teilgenommen haben sollen, führten die Aufseher den Vertretern der Sparkassen-Organisation noch einmal eindrucksvoll die Konsequenzen einer möglichen Abwicklung der Nord/LB vor Augen.

Geldpolitik

Brexit-Chaos – EU steht vor der Wahl zwischen Pest und Cholera

Mit dem doppelten Scheitern des Brexit-Deals und des Misstrauensvotums gegen Premierministerin Theresa May im britischen Unterhaus sind zumindest drei Dinge klar geworden. Das mühsam ausgehandelte Austrittsabkommen ist faktisch mausetot, und mit der unverwüstlichen May an der Regierungsspitze wird es weder ein zweites Brexit-Referendum noch Neuwahlen geben. Während Brüssel und May vor einem Scherbenhaufen stehen, lassen sich die Brexit-Ideologen um Boris Johnson als politische Gewinner feiern. Sie haben den ungeliebten Scheidungsvertrag samt Austrittsrechnung sowie Irland-Backstop auf dem Grund der Themse versenkt und der Brexit-Termin rückt unerbittlich näher.

Geldpolitik

Cum Ex – Vorstoß von Warburg lässt Schlammschlacht befürchten

Seit 2016 steht die Privatbank M.M. Warburg & CO im Fokus. Die Staatsanwaltschaft Köln wirft den Hamburgern vor, sich unrechtmäßig zu Lasten des Steuerzahlers mit Cum Ex-Geschäften bereichert zu haben. Für die Privatbank, die über Jahrzehnte für Tradition und Seriosität steht und damit geworben hat, sind diese Vorwürfe, die von Anbeginn zurückgewiesen wurden, schwer zu ertragen. Zumal sie in eine Zeit fallen, in der das Institut wie andere auch mit Margendruck zu kämpfen und in der Schiffsfinanzierung Belastungen wegzustecken hat.

Geldpolitik

Marktmissbrauch – Weniger Rechtssicherheit, mehr Bürokratie

Die EU-Marktmissbrauchsverordnung (MMVO) stellt seit Juli 2016 neue Anforderungen an die Kapitalmarkt-Compliance börsennotierter Unternehmen. Betroffen hiervon sind insbesondere die Ad-hoc-Veröffentlichungspflichten, die Meldung von Wertpapiergeschäften von Führungskräften (so genannte Managers‘ Transactions), das Führen von Insiderlisten, die Insiderhandels- und Marktmanipulationsverbote, die Durchführung von Marktsondierungen bei der Aufnahme von Eigen- und Fremdkapital sowie die Aktienrückkaufprogramme. Doch was den Anlegerschutz und das Vertrauen in die Finanzmärkte verbessern soll, stellt die betroffenen Unternehmen in der Praxis vor Probleme in der täglichen Compliance-Arbeit. Das zeigt eine Studie des Deutschen Aktieninstitutes und der Kanzlei Hengeler Mueller, für die Unternehmen aus DAX, MDAX, TecDAX und SDAX sowie des Freiverkehrs befragt wurden.

Geldpolitik

BGH erhöht Rechtssicherheit beim „Acting in Concert“

Der Bundesgerichtshof (BGH) hat eine für die Praxis wichtige Frage zum Wertpapierhandels- und -übernahmerecht geklärt. Der BGH entschied, dass die so genannte Einzelfall-ausnahme bei einem „Acting in Concert“ formal und nicht materiell zu verstehen ist (Az. II ZR 190/17). Das Acting in Concert in Bezug auf eine börsennotierte Gesellschaft bedeutet, dass allen Beteiligten gegenseitig und in voller Höhe die Stimmrechte aus den von ihnen gehaltenen Aktien zugerechnet werden.

Versicherungen

Deutsche Börse – Martin Jetter soll Faber 2020 an AR-Spitze beerben

Nur mit viel Mühe konnte sich Joachim Faber auf der HV im Mai dieses Jahres in eine weitere Amtszeit an der Spitze des Aufsichtsrats der Deutschen Börse retten. Wichtige Investoren hatten Faber angekreidet, zu lange am damaligen Vorstandschef Carsten Kengeter, der wegen des Verdachts auf Insider-Verstöße im Zusammenhang mit der gescheiterten Fusion mit der Londoner LSE seinen Posten räumen musste, festgehalten zu haben. Zudem war es der AR-Chef, der Kengeter das großzügige Gehalts- und Aktienoptionspaket geschnürt hatte, das dem ehemaligen Investmentbanker zum Verhängnis wurde. Die Investoren wollten Faber deshalb eine weitere Amtszeit nur unter der Bedingung genehmigen, dass er die vollen drei Jahre nicht ausschöpft. Möglichst schon zur HV 2019 sollte Faber einen Nachfolger präsentieren und dann abtreten, lautete die Forderung der großen Investoren.

Geldpolitik

Fintechs – Finanzmetropole Frankfurt verliert an Reiz

Frankfurt ist die Hochburg des traditionellen Bankensektors. Diverse Urgesteine und Schwergewichte der Finanzindustrie nennen die Mainmetropole ihre Heimat – darunter Deutsche Bundesbank, Deutsche Bank, Commerzbank, KfW, DZ Bank, Bafin und EZB, um nur die großen zu nennen.

Abonnieren Anmelden
Zur PLATOW Börse