Europäische Zentralbank (EZB)

Zentralbanken

EZB hat noch nicht fertig

Diesmal haben die Tauben Oberwasser bekommen. Neben der Verschärfung der Kreditbedinungen der Geschäftsbanken, die damit der EZB das Geschäft der geldpolitischen Straffung erleichtern, dürften dazu auch die erneut aufgeflammten Turbulenzen im amerikanischen Regionalbanken-Sektor (s. Extra-Artikel) beigetragen haben.

Inflation

Euro-Inflation – Lichtblick bei der Kernrate

Nach dem deutlichen Rückgang im März ist die Inflation in der Eurozone im April wieder gestiegen. Rechtzeitig vor der EZB-Ratssitzung am Donnerstag (4.5.) taxiert die EU-Statistikbehörde Eurostat die Inflationsrate auf 7% nach 6,9% im Vormonat.

Aktien

Aktienrückkäufe – Oft Zeichen von Schwäche

Wenn Vorständen nichts anderes mehr einfällt, um ihre Aktionäre nach hohen Kursverlusten und mageren oder gar ausgefallenen Dividenden endlich wieder zufriedenzustellen, kommen sie mit Aktienrückkäufen. Es mag Ausnahmen geben (HSBC), aber oft ist das Hauptmotiv Augenwischerei.

Private Equity

Private Debt – Nicht immer gewinnt die Bank

Eine „historische Chance“ und einen „goldenen Moment“ für Private Debt-Anbieter sahen Blackstone-Chef Stephen Schwarzman und sein COO Jonathan Gray schon nach dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank gekommen.

zins

Zins-Bonanza der Banken droht schon wieder zu versiegen

Die Zinswende der EZB im vergangenen Jahr hat den Banken nach einer langen Durststrecke wieder kräftig gestiegene Zinsüberschüsse beschert. Zuletzt meldete die Deutsche Bank im Firmenkundengeschäft (Unternehmensbank) für das erste Quartal einen um sagenhafte 71% höheren Zinsüberschuss. Die besonders zinssensible Commerzbank präsentiert am 17.5. ihr Zahlenwerk für das erste Vierteljahr. Dabei profitierten die Institute auch von eine starken Kreditnachfrage vor allem im ersten Halbjahr 2022. Angesichts des russischen Angriffskriegs und der Sorge vor einer drohenden Energiekrise und der erwarteten Zinswende sogen sich die Unternehmen noch einmal mit frischer Liquidität voll. 

Inflation

Wagt die EZB nochmals einen großen Zinsschritt?

Keine Entwarnung für die EZB. Der Inflationsdruck bleibt auch im April hoch. In Deutschland, der größten Volkswirtschaft der Eurozone, stiegen die Verbraucherpreise nach einer ersten Schätzung des Statistischen Bundesamts im April um 7,2% gegenüber dem Vorjahr. Damit schwächte sich die Inflationsrate erneut ab, wenn auch nur leicht.

Zahlungsdienste

EPI – Europas letzte Chance im Kampf gegen Paypal und Visa

Der jüngst offiziell verkündete Start der europäischen Zahlungsinitiative EPI (European Payments Initiative) ist nicht zuletzt ein Erfolg für DSGV-Geschäftsführer Joachim Schmalzl, der als Verwaltungsratschef der EPI Company in den vergangenen Monaten im Hintergrund die Fäden zog und zusammengebunden hat. Neben Oberhebamme Schmalzl gehörte auch der für den Zahlungsverkehr zuständige Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz zu den Geburtshelfern der EPI. Zusammen mit der EZB hat sich die Bundesbank bereits seit Jahren für eine gemeinsame europäische Lösung im Online-Zahlungsverkehr stark gemacht, um US-Platzhirschen wie Paypal, Apple Pay und Visa das Feld nicht allein zu überlassen.

Jessica Glaser
Personalien des Monats

Lindenpartners gewinnt erfahrene Verbandsjuristin

Seit dem 1. April verstärkt Jessica Glaser als neue Associated Partnerin die Berliner Wirtschaftskanzlei Lindenpartners und das dortige Banking-Team um die Partner Lars Röh und Frank Zingel.

Wirtschaftsjournalismus

René Obermann – Lektionen aus dem Elfenbeinturm

Eigentlich würde man Christine Lagarde und die EZB nicht unmittelbar mit dem Zustand in Berliner Co-Working-Räumen in Verbindung bringen. René Obermann, Co-Head Europe beim Finanzinvestor Warburg Pincus, sieht das anders, wie er in gestriger Runde im Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten erörterte.

Real Estate Investment Funds

EZB warnt vor REIF-Risiken

Aufgrund stark verschlechterter Aussichten für Gewerbeimmobilien im Euro-raum ergebe sich aus der hohen Bedeutung der Real Estate Investment Funds (REIFs) ein systemisches Risiko, moniert brandaktuell die EZB. Der Net Asset Value (NAV) der REIFs habe sich von 2012 auf 2022 von 323 Mrd. Euro auf 1,04 Bio. Euro mehr als verdreifacht. Davon machen Offene REIFs ca. 80% bzw. 835 Mrd. Euro aus. Parallel habe sich der Anteil des Immobilienvermögens von REIFs am Gesamtwert des Gewerbeimmobilienmarktes von 20 auf 40% gesteigert.

Digitalisierung

Giralgeld – Tokenisierung rückt immer näher

Seitdem die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) erstmals im Juli 2021 in einem White Paper die Vorteile einer Reform des Giralgeldes hin zum Commercial Bank Money Token (CBMT) beleuchtete, hat sich viel getan. Nun hat der Interessenverband ein neues Arbeitspapier vorgestellt. Denn das Fortschreiten der Digitalisierung im Zuge von Industrie 4.0 stelle das herkömmliche Giralgeld vor immer neue Herausforderungen.

Bankensektor

Bundesbank-Vorstand – Länder drohen ihren Einfluss zu verspielen

Wie die Löwen hatten die Länder bei der Bundesbank-Reform im Gefolge der europäischen Währungsunion darum gekämpft, weiterhin eigene Kandidaten in den Vorstand der deutschen Notenbank entsenden zu dürfen. Nach der Übernahme der geldpolitischen Verantwortung durch die EZB wurde der entmachtete Zentralbankrat der Bundesbank, in dem neben den von der Bundesregierung ernannten Direktoriumsmitgliedern auch die Präsidenten der Landeszentralbanken Sitz und Stimme hatten, abgeschafft. Seither wird die Bundesbank von einem sechsköpfigen Vorstand geführt. Dabei werden Präsident, Vizepräsident sowie ein weiteres einfaches Vorstandsmitglied vom Bund berufen. Für die anderen drei Vorstandsposten verfügen die Länder über das Vorschlagsrecht, das nach einer von ihnen ausgehandelten Rangliste reihum geht. Damit war dem föderalen Prinzip in Deutschland, auf das die Länder gepocht hatten, Genüge getan.

Personalien

Commerzbank Auch zum Abschied bleibt sich Gottschalk treu

Als eigenwillig und unbequem gilt Commerzbank-Oberaufseher Helmut Gottschalk, der sich gerne auch mit kritischen Fragen ins Tagesgeschäft der Vorstandscrew um Konzernchef Manfred Knof einmischt. Mit der HV Ende März wird Gottschalk den AR-Vorsitz an den ehemaligen Bundesbank-Präsidenten Jens Weidmann übergeben.

Bankensektor

Nord/LB – Schützenhilfe von der Aufsicht

Im Streit um die von einigen Eigentümern in den Gremien blockierte Einführung einer neuen Banksteuerung hat Nord/LB-Chef Jörg Frischholz offensichtlich einen mächtigen Verbündeten gefunden. Angeblich drängt die EZB-Bankenaufsicht die Nord/LB, ihre Risiken besser zu kontrollieren. Üblicherweise sind solche Interventionen der Aufsicht für das betreffende Institut eher unangenehm. Doch Frischholz dürften die Forderungen der EZB-Aufsicht durchaus gelegen kommen. Denn damit steigt der Einigungsdruck auf die Nord/LB-Eigentümer, die Blockade der neuen Banksteuerung endlich aufzulösen. Liebend gern würde Frischholz mit seinem wichtigsten IT-Projekt das Risikocontrolling der Nord/LB modernisieren. 

Rohstoffe

Ent-Dollarisierung pusht Goldpreis

Ein Jahr ist es her, da übersprang der Goldpreis (am 8.3.2022), getrieben vom russischen Überfall auf die Ukraine, die 2 000 US-Dollar-Marke und stieg auf ein Allzeithoch. Bis September brach der Preis dann aber um über 20% ein. Inzwischen scheint die Talfahrt vergessen. Denn seit den Iden des März kratzt die Feinunze wieder an der 2 000er-Marke (aktuell: 1 981,44 Dollar).

EZB-Tower in Frankfurt
Zentralbanken

EZB – Leitzinsen werden auch im Mai steigen

Der kräftige Rückgang der deutschen Inflation im März, der als wichtiger Indikator für den Preisauftrieb in der Eurozone gilt, gibt nur vordergründig Anlass zur Erleichterung.

Anleihen

CoCo-Bonds – Alles nicht so schlimm?

Für die Halter der Additional Tier One (AT1)-Bonds der Credit Suisse war es ein böses Erwachen. Während die Aktionäre des einstigen Schweizer Nationalheiligtums immerhin noch ein paar UBS-Anteile erhielten, wurden die AT1-Anleihen auf Anweisung der Finma komplett abgeschrieben. Damit folgten die Bankenaufseher zwar nur einer Notverordnung des Bundesrats. Den Markt für „Contigent Convertible“ (CoCo)-Bonds setzten sie damit allerdings so unter Schock, dass die Lage auch für andere Banken durchaus hätte riskant werden können.

Andreas Steck
Drei Fragen an ...

Was passiert bei einer Bankenpleite in einem EU-Land, Herr Steck?

Bail-in der Anteilseigner statt Bail-out durch den Staat, hieß eine zentrale Forderung nach der Finanzkrise 2008. Auf EU-Ebene wurde daraufhin die Bank Recovery and Resolution Directive (BRRD) und der Single Resolution Mechanism (SRM) installiert, systemrelevante Banken mussten Abwicklungspläne vorlegen. Gleich nebenan, bei Credit Suisse, sprang nun aber doch wieder der Steuerzahler ein.

Bankensektor

Enria erstickt Regulierungsdebatte im Keim

EZB-Chefbankenaufseher Andrea Enria und die Bankenlobby sind naturgemäß nicht die besten Freunde. Doch mit Blick auf die vor dem Abschluss stehenden Trilog-Verhandlungen zur Vollendung von Basel III sind sich Enria und die kreditwirtschaftlichen Verbände ungewohnt einig, dass das EU-Bankenpaket nicht wieder aufgeschnürt werden soll.

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