Europäische Zentralbank (EZB)

Geldpolitik

Mario Draghis Vermächtnis

Ein Hauch von Abschied waberte durch den Mozart-Saal der Alten Oper, als Mario Draghi auf die Bühne des Frankfurt European Banking Congress schritt. Auch wenn die Amtszeit des EZB-Präsidenten erst im Oktober 2019 endet, war es für Draghi der letzte Auftritt bei dem Frankfurter Banken-Meeting in dieser Funktion. Den an das Tagungsmotto „Back to Normal – What does it mean?“ angelehnten Appell von Deutsche Bank-Chef Christian Sewing, auch bei den Zinsen alsbald zur Normalität zurückzukehren, schien Draghi allerdings geflissentlich überhört zu haben.

Geldpolitik

Merkels verkorkste Europa- Personalpolitik

Höchstpersönlich war Kanzlerin Angela Merkel nach Helsinki gereist, um auf dem Wahlkongress der EVP Manfred Weber den Rücken zu stärken. Mit 80% setzte sich der aus der niederbayerischen Provinz stammende CSU-Politiker als Spitzenkandidat der konservativen europäischen Parteienfamilie EVP gegen den vielsprachigen Finnen Alexander Stubb durch. Als EVP-Fraktionschef ist der als Brückenbauer geltende Weber im Brüsseler EU-Biotop bestens verdrahtet. Doch einen Freifahrtschein an die Spitze der EU-Kommission als Nachfolger von Jean-Claude Juncker hat er mit der EVP-Spitzenkandidatur keineswegs schon gelöst.

Geldpolitik

Olaf Scholz beim VÖB – Kooperation macht stärker

VÖB-Präsident Johannes-Jörg Riegler, im Hauptberuf Chef der BayernLB, begrüßte beim traditionellen Jahresempfang in Berlin eine Gästeschar, die das Verbandsgebäude am Tiergarten fast aus den Nähten platzen ließ. Das lag an heißen Gerüchten um Personen, den Fortbestand der GroKo und nicht zuletzt der Prominenz des Ehrengastes, Bundesfinanzminister und Vizekanzler Olaf Scholz. Scholz wie auch Riegler, dessen Vertragsverlängerung bei der BayernLB noch aussteht, können sich nicht sicher sein, ihre Ämter zu halten. Der Bundesfinanzminister, dessen Haushaltsentwurf, der erneut ohne Schulden auskommen soll, gerade die letzten Hürden passiert, platzierte gleich zu Beginn seines Statements vor den Bankenvertretern sein Petitum: Spare in der Zeit – dann hast Du in der Not.

Geldpolitik

EBA – Wer folgt auf Enria?

Keinen leichten Stand dürfte der vom EZB-Rat als Nachfolger der obersten Bankenaufseherin der Euro-Zone, Danièle Nouy, nominierte Italiener Andrea Enria im Europaparlament haben. Die EU-Parlamentarier müssen der Personalie noch zustimmen, ebenso wie die Staats- und Regierungschefs. Im Rennen um die Nouy-Nachfolge setzte sich der EBA-Chef gegen die auch von Deutschland unterstützte Vize-Gouverneurin der irischen Notenbank, Sharon Donnery, durch.

Geldpolitik

Deutsche Bank – Neuer Großaktionär lässt auf bessere Zeiten hoffen

Positive Nachrichten kann Deutsche Bank-Chef Christian Sewing derzeit gut gebrauchen. Trotz der von Sewing geschürten Aussicht auf eine Rückkehr in die Gewinnzone noch in diesem Jahr musste die Deutsche Bank-Aktie an der Börse zuletzt viel Prügel einstecken. Der Einstieg des US-Finanzinvestors Hudson Executive Capital, der mit einem Anteil von 3,1% in den Kreis der Großaktionäre der Deutschen Bank eingezogen ist, hat am Aktienmarkt neue Hoffnung auf bessere Kurse geweckt.

Geldpolitik

HSH Nordbank vor weiterem Restrukturierungsprogramm

Am Montag wird der Vorstand des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) abschließend über den Fahrplan für die Aufnahme der HSH Nordbank in das private Einlagensicherungssystem entscheiden. Die bisher der öffentlich-rechtlichen Institutssicherung unterliegenden Nordlichter sollen bis Januar 2022 fit für den Wechsel sein. Wie berichtet (s. PLATOW v. 12.10.), erreichen sie die nötigen BdB-Mindestratings bisher nicht.

Immobilien

Prime Office-Indikator Victor fliegt immer höher

Der Performance-Index für erstklassige Büroimmobilien „Victor Prime Office Indikator““ zeigte zuletzt nur noch einen „moderaten Wachstumstrend““, berichtet JLL. Im dritten Quartal betrug das Performancewachstum lediglich 1,5%. Im Langfristchart ist die Abflachung aber eher unsichtbar.

Geldpolitik

KFW – Eine Staatsbank lernt Regulierung

Seit ihrer Gründung vor 70 Jahren ist die staatseigene KfW ein ganz spezielles Institut, mit eigenem Gesetz und ausgestattet mit einer Bundesgarantie, die es der Förderbank erlaubt, sich am Kapitalmarkt zu ähnlich günstigen Konditionen wie die Bundesrepublik Deutschland zu refinanzieren. Dieser Refinanzierungsvorteil ist denn auch die Basis für die zinsverbilligten Förderkredite der KfW. Die geliehene Bonität der KfW ist für den Bund indes nicht ohne Risiko.

Geldpolitik

Draghi erwartet Einigung im Haushaltsstreit

Natürlich müssen Haushaltsregeln eingehalten werden, mahnte EZB-Präsident Mario Draghi mit Blick auf Italien. Zugleich zeigte sich der Notenbank-Chef im Anschluss an die EZB-Ratssitzung in Frankfurt jedoch zuversichtlich, dass Rom und Brüssel eine Übereinkunft im Streit um die Höhe des italienischen Staatsdefizits finden werden.

Geldpolitik

Nord/LB – Commerzbank bietet mit

Insgesamt sechs Interessenten sollen es in die zweite Bieterrunde um einen Einstieg bei der Nord/LB geschafft haben. Neben den üblichen Verdächtigen aus der Szene der Finanzinvestoren wie Cerberus, Apollo und Advent sowie der Helaba als einziger Landesbank soll nach unseren Informationen auch die Commerzbank um die Nord/LB buhlen. Pikant: Größter Einzelaktionär der Commerzbank ist noch immer der Bund. Die Commerzbank wollte auf Nachfrage ein mögliches Gebot für die Nord/LB nicht kommentieren.

Geldpolitik

Mario Draghi – Standhaft im Gewitterregen

Beharrlich, geduldig und vorsichtig, lauten die Leitmotive des EZB-Rats bei der Steuerung des Ausstiegs aus der ultra-lockeren Geldpolitik. Daran dürfte EZB-Präsident Mario Draghi auch auf der nächsten Ratssitzung am kommenden Donnerstag (25.10.) erinnern. Denn angesichts der jüngsten Börsen-Turbulenzen, dem erbitterten Haushaltsstreit zwischen Rom und Brüssel sowie den äußerst zähen Brexit-Verhandlungen ist von den Euro-Wächtern derzeit vor allem Nervenstärke gefragt. Auf der anschließenden PK dürfte der Italiener Draghi denn auch mit hartnäckigen Nachfragen zum Haushaltsgebaren in seinem Heimatland konfrontiert werden.

Geldpolitik

33. ZinsFORUM am 26. Nov. 2018

Die Konferenz in Frankfurt (Jumeirah Hotel) gehört zu den etabliertesten geldpolitischen Foren in Deutschland. Das 33. ZinsFORUM, das alljährlich vom Heidelberger Forum Institut für Management ausgerichtet wird, kann auch am 26.11. mit prominenten Experten auf höchstem Niveau aufwarten, die das überaus schwierige Kapitalmarktjahr 2018 analysieren und einen Ausblick wagen auf das, was Investoren 2019 erwartet.

Geldpolitik

Deutschlands Banken dürsten nach steigenden Zinsen

Am kommenden Freitag (12.10.) eröffnen Citigroup, J.P. Morgan Chase und Wells Fargo den Quartalsreigen der amerikanischen Großbanken. Dabei müsste es schon mit dem Teufel zugehen, wenn die US-Institute nicht auch im dritten Vierteljahr erneut mit satten Milliarden-Gewinnen auftrumpfen. Profitieren die US-Banken doch von einem geradezu traumhaften Umfeld. Die amerikanische Konjunktur brummt auf Hochtouren, der Aktienmarkt jagt trotz steigender Zinsen, die den Banken ebenfalls in die Karten spielen, von einem Rekordhoch zum nächsten und die Aufsichtsbehörden haben die Regulierungsfesseln gelockert. Bei den deutschen Banken kommt von der amerikanischen Banken-Bonanza indes nur wenig an. Die Datensammel-Wut diverser Aufsichtsbehörden bindet wertvolle Kapazitäten und treibt die Kosten.

Geldpolitik

Sparkassen wollen Nord/LB nicht den Finanzinvestoren überlassen

Zugeknöpft bis zur Halskrause zeigte sich Helaba-Chef Herbert Hans Grüntker vor zwei Wochen beim traditionellen Presse-Empfang mit Blick auf jüngste Spekulationen über eine mögliche Beteiligung seines Hauses an dem Bieterverfahren für die Nord/LB. Ein hartes Dementi hätte anders ausgesehen. Am kommenden Montag (8.10.) läuft die Frist für die Abgabe unverbindlicher Angebote ab.

Geldpolitik

Italien – Im Machtkampf mit den Kapitalmärkten am kürzeren Hebel

Italiens Vize-Premier Luigi Di Maio muss liefern. Während sein Koalitionspartner, Lega-Chef und Innenminister Matteo Salvini, mit seiner extrem restriktiven Flüchtlingspolitik bei den Wählern kräftig punkten konnte, hat der Vorsteher der links-populistischen Fünf Sterne-Bewegung seiner Klientel bislang nur wenig zu bieten.

Geldpolitik

Endspurt beim Banken-Stresstest

Die europäische Bankenaufsichtsbehörde EBA und die EZB haben die Schlussrunde beim diesjährigen Stresstest für Europas wichtigste Banken eingeläutet. Die Ergebnisse der Übung, bei der die Institute ihre Widerstandsfähigkeit gegen konjunkturelle Schocks nachweisen müssen, wollen die Aufseher am 2.11. nach Börsenschluss präsentieren. Mittlerweile hat sich zwischen Aufsehern und Instituten eine gewisse Routine bei der Durchführung des Stresstests eingespielt.

Geldpolitik

Italien, Türkei, Argentinien – Draghi wiegelt ab

Es wäre nicht das erste Mal, dass eine Krise in den Schwellenländern die gesamte Weltwirtschaft infiziert und Turbulenzen an den internationalen Kapitalmärkten auslöst. In der Türkei stemmt sich die Notenbank mit einer drastischen Zinserhöhung gegen die grassierende Kapitalflucht und den Verfall der Lira. Das unter einer schweren Finanzkrise leidende Argentinien sah sich sogar bereits gezwungen, den IWF zur Hilfe zu rufen.

Geldpolitik

EZB – Draghi will noch selbst an der Zinsschraube drehen

Auf seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause am kommenden Donnerstag (13.9.) wird der EZB-Rat die bereits im Juni in Riga gefassten Beschlüsse zum Anleihekaufprogramm sowie dem Zinsausblick bestätigen. Demnach werden die Anleihekäufe ab Oktober auf monatlich 15 Mrd. Euro halbiert. An Silvester soll das Kaufprogramm dann endgültig beendet werden.

Geldpolitik

Deutsche Bank – HNA muss auf Geheiß Pekings aussteigen

Die Deutsche Bank kommt nicht zur Ruhe. Ausgerechnet der größte Aktionär bläst zum Ausstieg aus seinem Engagement beim deutschen Bankenprimus. Die Deutsche Bank-Aktie reagierte auf die Nachricht vom bevorstehenden Rückzug des chinesischen Großaktionärs HNA mit Kursverlusten. Ganz freiwillig erfolgt die Trennung indes nicht.

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