Rückversicherer verzweifeln an deutschem KFZ-Markt
Infolge zu geringer Prämienanpassungen in Verbindung mit steigenden Werkstatt-, Ersatzteil- und Inflationskosten bleibt die deutsche KFZ-Versicherung eine selbstgeschaufelte Milliardengrube.
Infolge zu geringer Prämienanpassungen in Verbindung mit steigenden Werkstatt-, Ersatzteil- und Inflationskosten bleibt die deutsche KFZ-Versicherung eine selbstgeschaufelte Milliardengrube.
Am Wochenende startet das zweite große Rückversicherungstreffen des Jahres. Anders als in Monte Carlo (s. PLATOW v. 15.09.), gibt es in Baden-Baden keine Schonfrist mehr:
Die drei Marktführer Munich Re, Swiss Re und Hannover Re rechnen nach dem Branchentreffen in Monte Carlo weiter mit steigenden Rückversicherungsprämien. Das ist keine gute Nachricht für die Versicherungsnehmende Wirtschaft (GVNW), die die Verhandlungen im Fürstentum aus der Ferne beobachtet. Wie bei Rückversicherungstreffen üblich klüngeln Erst- und Rückversicherer sowie Makler Preise und Bedingungen untereinander aus. Sicher ist, dass steigenden Versicherungsprämien die bereits schwächelnde deutsche Wirtschaft weiter belasten, die ihren Unmut jüngst kundtat. (s. PLATOW v. 17.08.).
Die steigenden Prämien sichern den Erst-, Industrie- und Rückversicherern im Bereich P&C gute bis historische Ergebnisse am Fließband.
Die Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft von China ist und bleibt noch eine Weile sehr groß.
Die Swiss Re hat dank exzellenter P&C-Zahlen ein gutes Hj.-Ergebnis vorgelegt. Die sprudelnden Nettoprämien von 7,8% in Verbindung mit besserem Underwriting im P&C-Sektor sorgen ggü. Vorjahr für eine nahezu Verdreifachung des Nettoeinkommens, eine fast Verdoppelung der Nettobetriebsmarge (6,7- auf 11,6%) und eine um 3,8 Punkte verbesserte Combined-Ratio.
Bereits im April berichteten wir (vgl. PLATOW v. 14.4.) über das große Stühlerücken bei den Unterorganisationen der UN-Klimaschutzinitiative Glasgow Financial Alliance for Net Zero (GFANZ). Insbesondere die auf Versicherer und Rückversicherer ausgerichtete Net-Zero Insurance Alliance (NZIA) beklagt nennenswerte Verluste.
Cyber-Risiken, prophezeite Zurich-Chef Mario Greco zum Jahreswechsel per Zeitungsinterview, könnten bald unversicherbar werden.
Die Raten steigen, Swiss Re ist abgehängt, Ergo in Topform und an der Börse geht es stetig nach oben. Ans Aufhören denken, wenn es am Schönsten ist? Tatsächlich dürfte es dafür bei Munich Re-CEO Jochim Wenning noch ein wenig früh sein. Sein Vertrag wurde erst 2021 um fünf Jahre verlängert, nach dem 60. Geburtstag 2025 allerdings mit jährlicher Kündigungsfrist. Munich Re wäre nicht Munich Re, wenn es bei der Personalplanung nicht weit vorausschaut. Entsprechend interessant waren die jüngsten Vorstandspersonalien.
3,3 Mrd. Euro Gewinn peilt Joachim Wenning für das laufende Jahr an. Ob das klappt, ist nach unseren Informationen aktuell unsicher. Der Munich Re-Chef hatte zum Halbjahr zwar noch 2,7 Mrd. Euro in seinem Großschaden-Budget. Das Q3 entpuppt sich aber einmal mehr dank der Hurrikan-Saison in den USA als das alles entscheidende Quartal. Während Swiss Re-Kapitän Christian Mumenthaler die Anleger (nicht zum ersten Mal) enttäuscht und eine Gewinnwarnung ausgesendet hat, wonach wegen „Ian“ im Q3 ein Minus von 500 Mio. US-Dollar zu erwarten ist und die für 2022 angestrebte EK-Rendite von 10% wahrscheinlich verfehlt wird, rechnen die Claims-Spezialisten bei Munich Re noch (Q3-Zahlen am 8.11.).
Verzögerungen im Betriebsablauf kommen schon mal vor. Bis etwa 2070 würde es im derzeitigen Investitions-Takt dauern, bis die Deutsche Bahn auch nur die Projekte realisiert hat, die im Bundesverkehrswegeplan derzeit als vordringlich gekennzeichnet sind, wie der Verband Allianz pro Schiene ausgerechnet hat.
2020, als Munich Re die Mittelfrist-Pläne bis 2025 festzurrte, war die Welt eine andere. Von Zinsanstieg, Inflation und Krieg in Europa war keine Rede. Es spricht für die konservativ kalkulierenden Münchener, dass die Planung (u. a. RoE 12 bis 14%, EPS und Dividende +5% p. a.) auch unter anderen Vorzeichen Bestand hat.
Dank eines erfolgreichen Risiko- und Kapitalmanagements im H1 hält Hannover Rück am Gewinnziel 2022 fest, nachdem die Gesellschaft in den ersten sechs Monaten in einem durchweg herausfordernden Marktumfeld einen Netto-Konzerngewinn von 649 Mio. Euro erzielen konnte. Das sind nur 3,3% weniger zum Vj.-Zeitraum. Die gebuchte Konzernbruttoprämie stieg dagegen um 19,9% auf 17,3 Mrd. Euro. Das ungebrochen hohe und profitable Wachstum zeige, wie sehr der Rückversicherungsschutz in schwierigen Zeiten gefragt sei, ist Konzernchef Jean-Jacques Henchoz überzeugt.
Am 9.8. wird Munich Re-Finanzchef Christoph Jurecka die Zahlen für das erste Halbjahr vorstellen. Die steigenden Zinsen hinterlassen deutliche Spuren. So wird es wie bei anderen Häusern in der Kapitalanlage kräftige Abschreiber bei den Assets geben. Umgekehrt steigen aber die Anlagezinsen.
Für Joachim Wenning wird die HV am Donnerstag eine angenehme Veranstaltung. Wie wir hören, wird der Munich Re-CEO, sollte er gefragt werden, das Gewinnziel für das laufende Jahr trotz Ukraine-Krieg noch einmal bestätigen. Im Q1 (Zahlen am 10.5.) sind keine bösen Überraschungen zu erwarten. Der weltgrößte Rückversicherer peilt für 2022 vor allem dank stetig steigender Rückversicherungspreise und der unter Wennings Ägide endlich gelungenen Sanierung der Erstversicherungs-Tochter Ergo ein Gewinnplus von 10% auf 3,3 Mrd. Euro an.
Jetzt also doch. Die Versicherungswirtschaft vermeldet einen neuen Negativrekord.
In einer Ausschreibung von Vodafone Deutschland hat sich die Zurich Gruppe Deutschland gegen insgesamt 48 Wettbewerber durchgesetzt und den Zuschlag für die Übernahme eines Gruppenrisiko-Absicherungspaketes erhalten.
Gerne würde sich Sergio Ermotti im Herbst mit einem großen strategischen Aufschlag verabschieden. Regelmäßig predigt der UBS-Chef die Notwendigkeit von Konsolidierung bei Banken und erst recht bei Asset Managern.
Die gestrige Präsidiumssitzung des GdV fand nur online statt. Über die eigentlich bald zu regelnde Nachfolge von Verbandspräsident Wolfgang Weiler wurde daher gar nicht erst geredet.
Als die UBS vor gut zwei Wochen bekanntgab, dass Ralph Hamers Sergio Ermotti zum 1.11. auf den CEO-Posten der größten Schweizer Bank folgen soll, hat Axel Weber noch auf Zeit gespielt.
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