Südeuropas Banken – Wie lange hält der Glanz?
Wir haben uns aus aktuellem Anlass die systemrelevanten Häuser Westeuropas und deren Kursentwicklung seit Jahresbeginn angesehen. Dabei zeigt sich Überraschendes.
Wir haben uns aus aktuellem Anlass die systemrelevanten Häuser Westeuropas und deren Kursentwicklung seit Jahresbeginn angesehen. Dabei zeigt sich Überraschendes.
Die Erschütterung an den globalen Finanzmärkten (-80 Mrd. US-Dollar Marktkapitalisierung) infolge des Kurssturzes bei der Silicon Valley Bank (SVB) zeigt, wie sehr allen das Lehman-Trauma noch in den Knochen steckt.
Als Bad Guy der Branche hat die Credit Suisse, die im vergangenen Jahr einen Nettoverlust von 7,3 Mrd. Franken einfuhr, einen schweren Stand.
Im Sommer 2022 sah alles nach einem schwungvollen Neustart aus.
„Geld allein macht noch keinen guten Unternehmer“ schrieb das „manager magazin“ 2004 über August von Finck. Dieser hatte die von seinem Großvater und Allianz-Mitbegründer Wilhelm Peter Finck übernommene und seinem Vater August von Finck sen. weiterentwickelte noble Privatbank Merck Finck & Co. 1990 für rd. 600 Mio. DM an die britische Barclays Bank verkauft.
Erster IPO des Jahres, erste Kryptowertpapier-Anleihe eines DAX-Konzerns, eine neue strategische Blockchain-Partnerschaft – der Februar brachte einige Premieren im Bank- und Kapitalmarkt mit sich.
Beide sind unabhängig und beide bürsten, wenn es die Argumente zulassen, gerne gegen den Strich. So fanden Flossbach von Storch, der hochdekorierte Vermögensverwalter (ca. 70 Mrd. Euro AuM), und Thomas Mayer, ein ebenso anerkannter Chefvolkswirt (u.a. Goldman Sachs und Deutsche Bank) 2014 zusammen. Eine Liaison, die bis heute gehalten hat. Auch weil sie immer wieder mit spektakulären Studien zum Kapitalmarkt, die meisten davon abseits des Mainstreams, vitalisiert wird.
Zurück ins Glied heißt es kommende Woche (28.2.) bei der DZ Bank, wenn Cornelius Riese und Uwe Fröhlich die Zahlen für 2022 vorlegen. Eine Wiederholung des Traumergebnisses aus dem Vorjahr ist nicht drin. Das haben die beiden Co-Chefs der DZ Bank bereits auf der Bilanz-PK vor einem Jahr klar gemacht.
Jetzt geht’s los, würden die Fußballer, deren Transferforderungen die Oldenburgische Landesbank (OLB) so gerne aufkauft, beim Blick auf die aktuellen Meldungen rund um das Institut wohl lautstark intonieren.
Der einheitliche Währungsraum hat die strukturellen Nachteile für Europas Banken gegenüber ihren US-Wettbewerbern nicht beseitigt. Der kleinteilige Wettbewerb vor allem in Deutschland ist für die Kunden zwar gut, drückt aber auf die Margen der Institute.
Im Bankenverband könnte die Commerzbank bald noch mehr Gewicht bekommen. Wie wir hören, soll der Leiter des Bereichs Public Affairs der Commerzbank, Heiner Herkenhoff, gute Chancen haben, neuer BdB-Hauptgeschäftsführer zu werden.
Nicht madig machen lassen wollte sich Vorstandschef Christian Sewing seine Botschaft, dass die starken Zahlen für 2022 ein klarer Beleg für die erfolgreiche Transformation der Deutschen Bank unter seiner Regie sind.
Mit Fortlaufen des Kriegs in der Ukraine werden deutsche Unternehmen und Aufsichtsbehörden immer stärker dort hineingezogen. Nach dem Beschluss von Bundeskanzler Olaf Scholz, „Leopard2“-Panzer an die Ukraine zu liefern, drohten pro-russische Hacker mit einem Vergeltungsschlag. Deutschland solle sich auf die „Apokalypse“ einstellen, schrieb die Hackergruppe Killnet laut „Handelsblatt“ auf dem Messenger-Dienst Telegram. Das BSI warnt vor akuter Gefahr.
Wenn Christian Sewing und sein Vize und CFO, James von Moltke, kommenden Donnerstag (2.2.) die Geschäftszahlen der Deutschen Bank für 2022 mit Journalisten diskutieren, wird PLATOW besonders auf die Kosten-Planung des Duos achten. Umsatzseitig hat die DB geliefert (das im Juli 2019 ausgesprochene Ziel von 25 Mrd. Euro wird mit Sicherheit weit übertroffen) und auch die angepeilte EK-Rendite von 8% n. St. dürfte erreicht worden sein.
Der DAX-30 des Jahres 1988 ist im DAX-40 von heute noch mit gerade mal elf Werten vertreten: Allianz, BASF, Bayer, BMW, Conti, Deutsche Bank, E.On (vormals Veba/Viag), Henkel, Linde, RWE und Siemens. Dem erlauchten Kreis dieser „Oldies“ gehörte einst auch die Commerzbank an, weshalb es zu verstehen ist, dass das Thema „Rückkehr in den DAX“ derzeit auch innerhalb der Belegschaft Emotionen auslöst.
Mit der bislang auf das Corporate- und Investmentbanking ausgerichteten Citi gibt es eine US-Bank mehr, die hierzulande in den Wettbewerb um eine vermeintliche Goldgrube des Bankings einsteigt. Es geht um das Geschäft mit hochvermögenden Kunden (UHNWI), das Citi nun in den Blick nimmt, wie ein neues Video auf der LinkedIn-Seite der Citi Private Bank unterstreicht.
Die Zinswende hat sich für Banken bislang als zweischneidiges Schwert erwiesen, für private Sparer ist sie immerhin ein kleiner Segen – auch wenn die Inflation die Realrendite weiter auffrisst. Anbieter steigen bereits in den Preiswettbewerb ein, jüngstes Beispiel ist Trade Republic.
Von der Globalisierung haben deutsche Unternehmen lange profitiert. Kein Wunder: An der geopolitischen Front herrschte weitgehend Ruhe, so dass die weltweite wirtschaftliche Vernetzung in verlässlichen Bahnen voranschreiten konnte. Das ist vorbei. Die Folgen der Pandemie und des russischen Überfalls auf die Ukraine haben Lieferketten zerstört und verlangen Neuorientierung.
„Cooperation in a Fragmented World“, lautet das Motto des 53. World Economic Forum vom 16. bis 20.1. in Davos. Vor allem der Krieg in der Ukraine wird das erste nach der Pandemie wieder regulär zur Winterzeit stattfindende WEF überschatten, aber auch in die Verantwortung nehmen.
Um den Jahreswechsel herum sind Beförderungen gerne willkommen, etwa um mit frischem Wind zu starten, getreu dem Motto: Neues Jahr, neue Herausforderung. So wird es auch bei Holger Knittel, bisheriger „Head of M&A“ für Deutschland bei der US-Bank Citi, sein, der just Ende Dezember zum Co-Leiter für die deutsche Investmentbanking-Einheit aufgestiegen ist.
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