Banken

Baader Bank ordnet Partnerschaften und Führung neu

Die Baader Bank formuliert eine neue Strategie, verlängert eine Private-Equity-Partnerschaft und holt einen neuen Manager an Bord. Zuvor hatte Scalable Capital für Unruhe gesorgt.

Maximilian Volz,
Baader Bank AG-Komplex in Unterschleißheim
Baader Bank AG-Komplex in Unterschleißheim © Baader Bank AG

Flucht nach vorn oder ein gewöhnliches Upgrade? Mit ihrem Programm „Road to Future“ will die Baader Bank aus Unterschleißheim in Bayern eine „hoch skalierbare und reibungslose Kernbankenplattform“ einführen. Damit will der Wertpapier- und Bankdienstleister in den nächsten drei bis fünf Jahren mit Hilfe der Softwareanbieterin Objectway die hauseigene IT auf den neuesten Stand bringen und eine Basis für Wachstum schaffen, erklärt eine Sprecherin, ohne Angaben zu den Kosten zu machen.

Mit den Aufsichtsquerelen der Vergangenheit habe die IT-Umstellung aber nichts zu tun, heißt es. Die BaFin hatte im vergangenen Jahr Verbesserungen im Depotgeschäft angemahnt und ein Zwangsgeld von 200.000 Euro angedroht. Die Bank, die für das Jahr 2024 voraussichtlich ein Ergebnis (EBIT) von rd. 40 Mio. Euro ausweisen wird, muss sich offenbar neu sortieren. Der Partner Scalable Capital emanzipiert sich zunehmend von den Dienstleistungen der Baader und startet eine eigene Handelsplattform, wie wir berichtet haben.

Der Schritt war so bedeutsam, dass die Bank in einer Ad-hoc-Mitteilung versicherte, das Haus bleibe dank der „diversifizierten Partnerbasis auf Wachstumskurs“. Das war offenbar keine Worthülse, denn nun gibt Vorstand Oliver Riedel bekannt, dass sein Haus die Partnerschaft mit der Co-Investment-Plattform NAO um mehrere Jahre verlängert hat, um Investoren „einen langfristigen Zugang zu Private Equity zu ermöglichen“.

Unterstützt wird Riedel und Bankchef Nico Baader künftig von Martin Zoller, der zuvor für die DWP Bank tätig war und im März als Risikovorstand antritt. Neuer Aufsichtsratsvorsitzender ist seit Januar Louis Hagen, der nach einer Rochade mit Helmut Schreyer den Chefaufseher gibt. Mit der neuen Aufstellung will sich die Bank im umkämpften Depotbank- und Neobroker-Markt behaupten.

 

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