EZB-Bankenaufsicht – Zieht Buch zurück?
Herber Dämpfer für Bundesbank-Vizepräsidentin Claudia Buch im Rennen um die Nachfolge von EZB-Chefbankenaufseher Andrea Enria.
Herber Dämpfer für Bundesbank-Vizepräsidentin Claudia Buch im Rennen um die Nachfolge von EZB-Chefbankenaufseher Andrea Enria.
Mit der direkten Aufsicht über „signifikante Banken“ und den Erfahrungen aus der Finanzmarktkrise strebt die EZB seit 2014 eine konsistente, strenge – und zuweilen als enervierend empfundene – Aufsicht über systemrelevante Banken im Euroraum an, um die Stabilität des Finanzsystems zu gewährleisten.
Mit der regelmäßigen Veröffentlichung seiner Sitzungsprotokolle gibt der EZB-Rat nicht nur einen vertieften Einblick in die Diskussionslinien auf der vergangenen Zinssitzung, die Notenbank nutzt das sorgsam abgestimmte Dokument auch gern zur Feinsteuerung der aktuellen Erwartungen an den Kapitalmärkten. Wie aus dem Protokoll zur Juni-Sitzung hervorgeht, wurde die Sichtweise vertreten, dass der EZB-Rat eine weitere Anhebung der Leitzinsen über den Juli hinaus in Betracht ziehen könnte. Damit ist es den Falken um Bundesbank-Präsident Joachim Nagel offensichtlich gelungen, die Option auf eine Zinserhöhung auch im September offenzuhalten.
Droht eine harte Rezession oder gelingt der Wirtschaft eine sanfte Landung, fragt die Alte Leipziger und nennt drei mögliche Szenarien inkl. wirtschaftlicher Folgen für Anleger.
Die große Welle der Fusionen bei Sparkassen ist vorerst vorbei.
Der digitale Euro muss für die EZB ein Erfolg werden, heißt es aus Bankenkreisen. Damit dies gelingt, soll er mehr sein als nur der digitale Zwilling des Bargelds, der für die meisten Bürger nur einen geringen Zusatznutzen bieten würde.
Die Erwartungen waren groß, als am Mittwoch Bundesbank-Vizepräsidentin Claudia Buch auf dem Bundesbank-Symposium „Bankenaufsicht im Dialog“ per Live-Schalte aus Berlin zu ihrer Keynote ansetzte.
Völlig verschlafen hat offensichtlich die Bankenlobby die Bestrebungen der EZB und der EU-Kommission zur Einführung eines digitalen Euro. Anders lassen sich die aufgeschreckten Reaktionen auf den jüngst von Brüssel publizierten Legislativvorschlag zum digitalen Euro kaum erklären.
Bundesbank und EZB lassen sich bei der möglichen Ausgestaltung des digitalen Euro (Retail-Variante) nach wie vor nicht in die Karten schauen.
Den Zeitpunkt für seinen Angriff auf die österreichische Bawag hat der aktivistische Investor Petrus Advisers geschickt gewählt. Hat sich die Bawag doch bis heute nicht von dem Kurseinbruch Mitte März, als die Silicon Valley Bank kollabierte, erholt. Gilt ein solches Umfeld doch als idealer Nährboden für Leerverkäufer.
Der aktuelle Cocktail aus gesellschaftlichen Wohlstandsverlusten durch Inflation und aus dem sich Entpuppen der technischen Rezession zu einer echten Verlustperformance der deutschen Wirtschaft belasten das Kreditgeschäft der Banken. Das ist von der EZB so gewollt.
Erst kürzlich (s. PLATOW v. 13.6.) hatten wir über den wachsenden Druck der EZB auf Banken berichtet, sich endlich aus Russland zurückzuziehen.
Trotz der erneuten Vorsorge für die Franken-Kredite der polnischen Tochter mBank strebt die Commerzbank noch im laufenden Jahr ein zweites Aktienrückkaufprogramm an.
Die Abschreibungen auf Wertpapier-Eigenbestände (Depot A) haben manchen deutschen Instituten ihre Ergebnisse 2022 geradezu verhagelt.
Seit der jüngsten Ratssitzung, auf der sich EZB-Präsidentin Christine Lagarde einmal mehr klar auf die Seite der Falken um Bundesbank-Chef Joachim Nagel geschlagen hat, sind die nach einer baldigen Zinspause lechzenden Tauben in der Defensive. Die nächste Zinserhöhung um 25 Basispunkte auf der kommenden EZB-Sitzung am 27.7. gilt denn auch als in Stein gemeißelt.
Die Europäische Investitionsbank (EIB) steht eher selten im öffentlichen Rampenlicht. Für eine gewisse Aufmerksamkeit sorgte die Luxemburger EU-Förderbank zuletzt vor allem mit ihrem Engagement beim geplanten Wiederaufbau der von Russland überfallenen Ukraine.
Auch nach der von der EZB-Bankenaufsicht jüngst genehmigten Übernahme der Aareal Bank durch die Finanzinvestoren Advent und Centerbridge sowie den kanadischen Pensionsfonds CPPIB und Goldman Sachs wird der Wiesbadener Gewerbeimmobilienfinanzierer wohl nicht so schnell vom Kurszettel verschwinden. Über einen möglichen Rückzug von der Börse mit anschließendem Squeeze-out der verbliebenen freien Aktionäre haben die neuen Eigentümer noch nicht entschieden, berichtete Aareal-Chef Jochen Klösges im Club Frankfurter Wirtschaftsjornalisten (ICFW).
Am Freitag (23.6.) läuft die Bewerbungsfrist für die Nachfolge von EZB-Chefbankenaufseher Andrea Enria ab. Als heißeste Favoritin für den Top-Posten gilt weiterhin Bundesbank-Vizepräsidentin Claudia Buch, die auch auf die Unterstützung der Bundesregierung, insbesondere von Finanzminister Christian Lindner, bauen kann. Für den FDP-Chef würde die Berufung Buchs zur obersten EZB-Bankenaufseherin aller Voraussicht nach die Chance eröffnen, einen Liberalen an hervorgehobener Stelle im Bundesbank-Vorstand zu installieren.
Über viele quälende Monate hinweg rang der Commerzbank-Aufsichtsrat mit der EZB-Bankenaufsicht um die Erlaubnis, Rüdiger Rass zum Nachfolger des Ende 2023 ausscheidenden Risikovorstands Marcus Chromik berufen zu dürfen. Doch die Aufsicht blieb offensichtlich hart. Daran konnte wohl auch der neue AR-Chef Jens Weidmann nichts ändern.
Direkt nach dem Brexit hat Frankfurt noch spürbar von der Fluchtwelle von Banken aus London profitiert. Seit 2018 haben internationale Banken ihre in Niederlassungen in der Eurozone gebuchten Vermögenswerte auf 1,7 Billionen Euro versechsfacht. Der Löwenanteil davon ging nach Frankfurt.
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