Europäische Zentralbank (EZB)

Bankensektor

Bundesbank-Vorstand – Länder drohen ihren Einfluss zu verspielen

Wie die Löwen hatten die Länder bei der Bundesbank-Reform im Gefolge der europäischen Währungsunion darum gekämpft, weiterhin eigene Kandidaten in den Vorstand der deutschen Notenbank entsenden zu dürfen. Nach der Übernahme der geldpolitischen Verantwortung durch die EZB wurde der entmachtete Zentralbankrat der Bundesbank, in dem neben den von der Bundesregierung ernannten Direktoriumsmitgliedern auch die Präsidenten der Landeszentralbanken Sitz und Stimme hatten, abgeschafft. Seither wird die Bundesbank von einem sechsköpfigen Vorstand geführt. Dabei werden Präsident, Vizepräsident sowie ein weiteres einfaches Vorstandsmitglied vom Bund berufen. Für die anderen drei Vorstandsposten verfügen die Länder über das Vorschlagsrecht, das nach einer von ihnen ausgehandelten Rangliste reihum geht. Damit war dem föderalen Prinzip in Deutschland, auf das die Länder gepocht hatten, Genüge getan.

Personalien

Commerzbank Auch zum Abschied bleibt sich Gottschalk treu

Als eigenwillig und unbequem gilt Commerzbank-Oberaufseher Helmut Gottschalk, der sich gerne auch mit kritischen Fragen ins Tagesgeschäft der Vorstandscrew um Konzernchef Manfred Knof einmischt. Mit der HV Ende März wird Gottschalk den AR-Vorsitz an den ehemaligen Bundesbank-Präsidenten Jens Weidmann übergeben.

Bankensektor

Nord/LB – Schützenhilfe von der Aufsicht

Im Streit um die von einigen Eigentümern in den Gremien blockierte Einführung einer neuen Banksteuerung hat Nord/LB-Chef Jörg Frischholz offensichtlich einen mächtigen Verbündeten gefunden. Angeblich drängt die EZB-Bankenaufsicht die Nord/LB, ihre Risiken besser zu kontrollieren. Üblicherweise sind solche Interventionen der Aufsicht für das betreffende Institut eher unangenehm. Doch Frischholz dürften die Forderungen der EZB-Aufsicht durchaus gelegen kommen. Denn damit steigt der Einigungsdruck auf die Nord/LB-Eigentümer, die Blockade der neuen Banksteuerung endlich aufzulösen. Liebend gern würde Frischholz mit seinem wichtigsten IT-Projekt das Risikocontrolling der Nord/LB modernisieren. 

Rohstoffe

Ent-Dollarisierung pusht Goldpreis

Ein Jahr ist es her, da übersprang der Goldpreis (am 8.3.2022), getrieben vom russischen Überfall auf die Ukraine, die 2 000 US-Dollar-Marke und stieg auf ein Allzeithoch. Bis September brach der Preis dann aber um über 20% ein. Inzwischen scheint die Talfahrt vergessen. Denn seit den Iden des März kratzt die Feinunze wieder an der 2 000er-Marke (aktuell: 1 981,44 Dollar).

EZB-Tower in Frankfurt
Zentralbanken

EZB – Leitzinsen werden auch im Mai steigen

Der kräftige Rückgang der deutschen Inflation im März, der als wichtiger Indikator für den Preisauftrieb in der Eurozone gilt, gibt nur vordergründig Anlass zur Erleichterung.

Anleihen

CoCo-Bonds – Alles nicht so schlimm?

Für die Halter der Additional Tier One (AT1)-Bonds der Credit Suisse war es ein böses Erwachen. Während die Aktionäre des einstigen Schweizer Nationalheiligtums immerhin noch ein paar UBS-Anteile erhielten, wurden die AT1-Anleihen auf Anweisung der Finma komplett abgeschrieben. Damit folgten die Bankenaufseher zwar nur einer Notverordnung des Bundesrats. Den Markt für „Contigent Convertible“ (CoCo)-Bonds setzten sie damit allerdings so unter Schock, dass die Lage auch für andere Banken durchaus hätte riskant werden können.

Andreas Steck
Drei Fragen an ...

Was passiert bei einer Bankenpleite in einem EU-Land, Herr Steck?

Bail-in der Anteilseigner statt Bail-out durch den Staat, hieß eine zentrale Forderung nach der Finanzkrise 2008. Auf EU-Ebene wurde daraufhin die Bank Recovery and Resolution Directive (BRRD) und der Single Resolution Mechanism (SRM) installiert, systemrelevante Banken mussten Abwicklungspläne vorlegen. Gleich nebenan, bei Credit Suisse, sprang nun aber doch wieder der Steuerzahler ein.

Bankensektor

Enria erstickt Regulierungsdebatte im Keim

EZB-Chefbankenaufseher Andrea Enria und die Bankenlobby sind naturgemäß nicht die besten Freunde. Doch mit Blick auf die vor dem Abschluss stehenden Trilog-Verhandlungen zur Vollendung von Basel III sind sich Enria und die kreditwirtschaftlichen Verbände ungewohnt einig, dass das EU-Bankenpaket nicht wieder aufgeschnürt werden soll.

Sparkassen

Sparkassen auf rauer See

Langsam blicken die letzten Sparkassen aufs Gj. 2022 zurück; wie am Freitag (24.3.) in Erfurt zu erkennen, sowohl mit lachendem als auch weinendem Auge.

Konjunktur

Das Rezessions-Gespenst ist zurück

Das Banken-Beben in den USA und der Schweiz hat den vom ZEW befragten Kapitalmarkt-Experten einen gehörigen Schrecken eingejagt.

Zentralbanken

AT1-Anleihen – Entwarnung für Gläubiger von EU-Banken

Die Halter der Additional Tier One (AT1)-Bonds der Credit Suisse haben schon den Schaden, für den Spott brauchen sie nun auch nicht mehr zu sorgen. Für sie realisiert sich mit dem Ende der Bank das Risiko, das ja schließlich den schönen Coupon dieser Instrumente begründet: die Abschreibung auf Null. Allerdings, und damit wird es schon schwieriger, bevor die CS-Aktionäre ihren Einsatz verloren.

Immobilien

Immobilien – Kommt der SVB-Sog?

Häuslebauer mussten bereits aufgrund des doppelten Anschlags (Corona; Krieg in der Ukraine) auf die Weltkonjunktur eine bittere Pille schlucken: Energie- und Materialkosten stiegen schmerzlich an.

Sparkassen

Anleihe-Abschreibungen für Haspa kein Thema

Die Wertberichtigungen auf Eigenanlagen („Depot A“) im Gefolge des rasanten Zinsanstiegs haben die Bilanzen der Sparkassen im vergangenen Jahr reihenweise verhagelt.

Wechselkurs

Euro-Kurs spiegelt veränderte Zinslandschaft

Der Euro entfernt sich immer weiter von der Parität zum Dollar, die im vergangenen Herbst auf dem Höhepunkt energischer Zinsschritte der Fed für einige Monate sogar deutlich unterschritten wurde.

Sparkassen

KSK Köln – Keine Experimente

Die zusammengekrachte Silicon Valley Bank (SVB) war im Startup-Dorf so etwas wie der Finanzdienstleistungs-Nahversorger, und vom linksrheinischen Vorgebirge bis tief ins Bergische Land spielt diese Rolle die Kreissparkasse (KSK) Köln.

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