Europäische Zentralbank (EZB)

Geldpolitik

Mario Draghi – Der Eisvogel am Zinsteich

Steigende Kapitalmarktzinsen in den USA, der Ölpreis im Höhenflug, schwache Konjunktur-Indikatoren und ein mit Handelskrieg drohender US-Präsident Donald Trump. Das Umfeld vor der EZB-Ratssitzung am kommenden Donnerstag (26.4.) in Frankfurt ist ziemlich ungemütlich geworden. Doch EZB-Präsident Mario Draghi dürfte sich zumindest äußerlich davon kaum beeindrucken lassen. Derzeit deutet alles darauf hin, dass Draghi weder am Zeitplan für sein noch bis mindestens Ende September laufendes Anleihekaufprogramm noch am Ausblick für den Leitzins rütteln wird. Über die erwartete Verlängerung der Wertpapierkäufe bis zum Jahresende wird der EZB-Rat wohl erst auf seiner Auswärtssitzung in Riga am 14.6. oder auf der Juli-Sitzung in Frankfurt am 26.7. entscheiden. Die ursprünglich für dieses Frühjahr ins Auge gefasste Neujustierung des Zinsausblicks wurde vorsichtshalber auf Eis gelegt.

Geldpolitik

Rentenbank – Zurück zum HGB

Fast 10 Jahre lang ist die Landwirtschaftliche Rentenbank bei der Aufstellung ihrer Bilanz zweigleisig gefahren. Neben dem Jahresabschluss nach HGB erstellte die Förderbank freiwillig auch noch eine IFRS-Bilanz nach den internationalen Rechnungslegungsstandards. Doch damit ist nun Schluss. Auf der Bilanz-PK für 2017 in Frankfurt präsentierten Rentenbank-Chef Horst Reinhardt und Finanzvorstand Hans Bernhardt nur noch den HGB-Abschluss. Die damaligen Erwartungen an die Einführung von IFRS wie eine verbesserte Transparenz und Vergleichbarkeit sowie eine Verbreiterung der Investorenbasis hätten sich nicht erfüllt, begründete Bernhardt die Rückkehr zum HGB. Stattdessen habe IFRS nur zu mehr Aufwand und Verwirrung durch die hohe Volatilität im Bewertungsergebnis gesorgt.

Geldpolitik

Europäische Einlagensicherung – Wie lange kann sich Deutschland noch verweigern?

Es riecht nach einer konzertierten Aktion. Kurz vor dem Treffen zwischen EU-Vizepräsident Valdis Dombrovskis und dem neuen Bundesfinanzminister Olaf Scholz in Berlin lancierte die EZB eine Studie, in der die Vorteile einer gemeinsamen europäischen Einlagensicherung (Edis) in ein günstiges Licht gerückt werden. Zuvor hatten bereits die EU-Kommission und Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron deutlich gemacht, dass sie beim EU-Gipfel im Juni einen Durchbruch bei der Bankenunion erwarten.

Geldpolitik

JP Morgan und Citi – So schön kann Banking sein

Die Zinsen steigen, die Steuern sinken und die Regulierung soll aufgeweicht werden. Bessere Rahmenbedingung für US-Banken hat es lange nicht gegeben. Dazu profitieren JP Morgan und Citi, die am Freitag zusammen mit Wells Fargo ihre Q1-Zahlen vorgestellt haben, von einem turbulenten Quartal, das den Aktienhandel gegenüber dem guten Vorjahr noch einmal befeuert hat. Auch daran war die US-Politik nicht unbeteiligt.

Geldpolitik

Pfandbriefbanken – Fluch und Segen der EZB-Anleihekäufe

Im Konzert der kreditwirtschaftlichen Lobbyverbände ist der Verband der deutschen Pfandbriefbanken (vdp) ein eher kleines Licht. Doch wenn es darum geht, die Privilegierung des deutschen Pfandbriefs bei den Brüsseler Regulatoren zu verteidigen oder gar zu zementieren, ist die Durchschlagskraft des vdp mit seinen 46 Mitgliedsinstituten durchaus beachtlich. Das von der EU-Kommission im März präsentierte Gesetzespaket zur Harmonisierung von Covered Bonds trägt denn auch maßgeblich die Handschrift des vdp. Mit der Entscheidung für einen prinzipienbasierten Ansatz und einem Minimum an Harmonisierung, das die besonderen Qualitäten des Pfandbriefs bewahrt, habe Brüssel die wichtigsten Forderungen des vdp erfüllt, berichtet Verbandsgeschäftsführer Jens Tolckmitt auf der Jahres-PK in Frankfurt.

Geldpolitik

EZB – Bizarre Verrenkungen

Die Angelegenheit ist hochgradig heikel für die EZB. Seit Wochen steht der lettische Notenbank-Chef Ilmars Rimsevics, der auch dem EZB-Rat angehört, unter Korruptionsverdacht, weigert sich jedoch von seinem Amt zurückzutreten.

Geldpolitik

Euro-Konjunktur schaltet einen Gang zurück

Nach dem starken Jahresauftakt hat die Industrie in der Euro-Zone ihr Wachstum weiter gedrosselt. Der von IHS Markit berechnete Einkaufsmanagerindex fiel im März um 2 Punkte auf 56,6 Zähler und damit bereits zum dritten Mal in Folge. Zudem war der Rückgang im März der stärkste seit 2011.

Geldpolitik

Gabriele Eick – Botschafterin Frankfurts

Viele Weggefährten kamen, um der Auszeichnung Gebriele Eicks mit der Ehrenplakette der Stadt Frankfurt durch OB Peter Feldmann im Kaisersaal des Römer beizuwohnen.

Geldpolitik

Helaba-Chef Grüntker – „Klagen hilft nicht“

Immer wieder hat Helaba-Chef Herbert Hans Grüntker auf die gewaltigen Herausforderungen durch die Niedrigzinspolitik der EZB hingewiesen und vor einem spürbaren Gewinnrückgang für 2017 gewarnt. Auf der Bilanz-PK in Frankfurt rückte Grüntker die Verwerfungen durch das Dauerzinstief sogar auf eine Stufe mit dem Wegfall von Anstaltslast und Gewährträgerhaftung sowie der jüngsten Finanzkrise. Ein Vergleich, aus dem der Helaba-Lenker die Zuversicht schöpft, dass sein Institut auch aus der Zinsflaute ähnlich gestärkt hervorgehen wird, wie nach den beiden vorherigen Umbrüchen.

Geldpolitik

Neuer Banken-Stresstest – EBA legt nach

Am 31.1.18 wurde der neue Banken-Stresstest von der European Banking Authority (EBA) losgetreten. Ziel ist es, nicht nur den Aufsehern, sondern auch den Banken selbst und den Marktteilnehmern die Widerstandsfähigkeit des Instituts im Krisenfall vor Augen zu führen. Auch fließt das Ergebnis in den Supervisory Review and Evaluation Process (SREP) ein. Hier erhalten Banken von den Aufsichtsbehörden institutsspezifische Aufschläge auf die gesetzlichen Mindestkapitalquoten, wenn sie besonderen Risiken ausgesetzt sind. Welche Neuerungen zudem auf die Banken zukommen, hat sich Manuel Lorenz von Baker McKenzie angeschaut.

Immobilien

In Frankfurt heißt es wieder: „Es werde Licht!“

Alle zwei Jahre steht die Mainmetropole ganz im Zeichen der Lichtindustrie. Im Rahmen der Luminale erleuchten dann die Wahrzeichen der Stadt wie die EZB oder der Römerplatz in bunten Farben. Kreative Lichtinstallationen sind quer durch die Finanzhochburg verteilt. Vom 18. bis 23.3. lockt das Leuchtspektakel allerdings nicht nur Touristen und Kunstinteressierte an. Bei der parallel veranstalteten Fachmesse Light+Building können Unternehmen aus der Branche baubegeisterten Besuchern ihre Innovationen präsentieren.

Geldpolitik

Auslandsbanken – Noch kein „Run“ auf den Finanzplatz Frankfurt

Vor einem Jahr hieß es noch, der Brexit werde 10 000 Stellen von London an den Main schwemmen. Prompt stand die Frage im Raum: Wohin mit den vielen Bankern, Brokern und Asset Managern? Die nun vom Auslandsbankenverband (VAB) aufgerufene Zahl für die Nach-Brexit-Ära liegt deutlich darunter.

Immobilien

Immobilienfinanzierungsindex dreht ins Minus

Trotz einer weiterhin guten Finanzierungslage verzeichne der „Deutsche Immobilienfinanzierungsindex““ (DIFI), der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und JLL erhoben wird, im ersten Quartal 2018 einen Rückgang um 7,9 auf -7,8 Punkte. Getrieben wurde der Rückgang von einer wahrnehmbaren Eintrübung der Geschäftserwartungen für gewerbliche Immobilienfinanzierungen in den nächsten sechs Monaten.

Geldpolitik

BVR-Vorstand – Abrechnung mit der Politik

Schon als Generalbevollmächtigte und spätere Vorständin der Berliner Volksbank hatte Marija Kolak die große Politik quasi vor der Haustür. Das kommt ihr heute als frischgebackener BVR-Präsidentin zugute. Kann sie doch auf ein umfangreiches Netzwerk bis hin zu Persönlichkeiten, die auch der neuen Bundesregierung angehören, zurückgreifen. Kolaks Auftritt bei der gestrigen Jahres-PK in Frankfurt, flankiert von den Vorständen Gerhard Hofmann (u. a. zuständig für Einlagensicherung) und Andreas Martin (IT, Zahlungsverkehr), geriet denn auch zu einer Art Abrechnung mit der Politik. Banken würden von der Politik oft undifferenziert kritisiert und nicht genügend wertgeschätzt.

Asset Management

Deutsche Börse – Neuer AR löst Fabers Probleme nicht

Wie berichtet (s. PLATOW v. 17.11.), trennt sich die Deutsche Börse auf der Kapitalseite von drei Aufsichtsräten. Neben Erhard Schipporeit und Craig Heimark, die nach 12 jähriger Amtszeit gehen müssen, verlässt Monica Mächler angeblich auf eigenen Wunsch das Gremium. Die ehemalige Vize-Chefin der Schweizer Aufsichtsbehörde Finma, die zuletzt den Eindruck gemacht hatte, bleiben zu wollen, hat zunehmend Gegenwind bekommen.

Versicherungen

DSGV-Präsident Schleweis – Der unaufgeregte Pragmatiker

Pudelwohl fühlt sich Helmut Schleweis in seiner neuen Rolle als Oberhaupt der deutschen Sparkassen-Familie. Wie im Fluge seien die Tage seit seinem Amtsantritt zu Jahresbeginn verflogen, bekannte der neue DSGV-Präsident auf seiner ersten Bilanz-PK in Frankfurt. Gefüllt waren die ersten Wochen an der DSGV-Spitze vor allem mit dem Knüpfen von Kontakten zur Politik in Berlin und Brüssel sowie zu den Regulierungsbehörden. Als Sparkassen-Präsident stehen dem Neu-Berliner, der für das neue Amt extra seinen Wohnsitz von Heidelberg in die Hauptstadt verlegt hat, die Türen zu den Ministerien und Behörden meist weit offen.

Geldpolitik

Draghi lässt sich von Trump und italienischen Wählern nicht beirren

Seinen Platz in den Geschichtsbüchern als Retter des Euro hat Mario Draghi längst sicher. Doch das Kapitel über den aktuellen EZB-Präsidenten ist noch keineswegs zu Ende geschrieben. Denn Draghi scheint fest entschlossen, bis zum Abschluss seiner Amtszeit im Oktober 2019 auch noch die Zinswende einläuten zu wollen. Damit diese Übung gelingen kann, muss der EZB-Chef schon frühzeitig die Weichen für eine behutsame Straffung der geldpolitischen Zügel stellen. Angesichts des von US-Präsident Donald Trump angedrohten Handelskriegs, der unübersichtlichen politischen Gemengelage nach den Parlamentswahlen in Drahis Heimatland Italien und einem weiterhin starken Euro ist das jedoch alles andere als einfach. Doch trotz dieser Widrigkeiten will sich Draghi nicht von seinem Kurs abbringen lassen.

Geldpolitik

Kreissparkasse Köln kommt gut über die Runden

Mit rheinischem Pragmatismus führt Alexander Wüerst seit vielen Jahren die Kreissparkasse Köln. Die Turbulenzen des Bankensektors erschüttern den Sparkassen-Chef ebenso wenig wie die Unmenge an Brüsseler Regulierungsauflagen. Letztere seien allerdings mühselig, so Wüerst im PLATOW-Interview und teuer. Alleine das neue Meldesystem um MiFID II koste die deutschen Sparkassen 2018 über 1 Mrd. Euro. Doch anstatt zu Jammern, heißt es in seinem Haus anpacken und für den Kunden im Speckgürtel des Kölner Umlands attraktive Finanzierungs- und Vermögensaufbauoptionen finden. „Das ist uns auch 2017 wieder gut gelungen“, konstatiert Wüerst.

Geldpolitik

Mario Draghi – Keine Experimente

Mit einiger Sorge dürfte EZB-Präsident Mario Draghi auf den schwierigen Wahlausgang in seinem Heimatland Italien (s. S. 4) blicken. Auch der momentan ziemlich raue Wind an den Aktienmärkten sowie die von US-Präsident Donald Trump angedrohten Strafzölle auf Stahl und Aluminium sorgen im Frankfurter EZB-Tower für Bauchgrimmen. Dort trifft sich am Donnerstag (8.3.) der EZB-Rat, um über den weiteren geldpolitischen Kurs zu entscheiden. Der noch zu Jahresbeginn vorherrschende Konjunktur-Optimismus in der Euro-Zone ist denn auch mittlerweile etwas gedämpft. Das dürfte die von der EZB geplante Neujustierung ihrer Kommunikation an die Kapitalmärkte nicht gerade erleichtern.

Immobilien

Globaler Konjunkturaufschwung liefert starke Immobilien-Plattform

Ein positives Bild für die Entwicklung der Immobilienmärkte liefert der weltweit synchronisierte Konjunkturaufschwung. Er biete laut JLL auch für 2018 eine starke Plattform für Investmentaktivitäten auf hohem Niveau. Das weltweite Immobilien-Transaktionsvolumen stieg im Q4 um 10% auf 228 Mrd. US-Dollar. Das Gesamtjahresvolumen erreichte 2017 ein Plus von 6% auf 698 Mrd. Dollar. Trotz der weltweiten politischen Unsicherheiten sei das Vertrauen der Investoren in die Performance des Immobiliensektors ungebrochen, resümiert JLL. Das Abschlussquartal habe sogar den Rekord von 2014 übertroffen.

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