Konjunktur – Wie krank ist Deutschland wirklich?
Es ist kein Zufall, dass es gerade jetzt viele Anzeichen gibt, die belegen, dass sich Deutschland im Wettbewerb mit anderen westlichen Ländern auf der Verliererstraße befindet.
Es ist kein Zufall, dass es gerade jetzt viele Anzeichen gibt, die belegen, dass sich Deutschland im Wettbewerb mit anderen westlichen Ländern auf der Verliererstraße befindet.
Den Namen des niederländischen Kooperationspartners der Oldenburgischen Landesbank muss man nicht als Warnung verstehen. Tulp heißt das 2015 gegründete Immobilienfinanzierungs-Fintech aus Utrecht, mit dem die Niedersachsen seit vergangenem Jahr zusammenarbeiten; dabei an die „Tulpenmanie“ im 16. Jahrhundert zu denken, führt allerdings aufs falsche Gleis. Denn für die OLB läuft die Kooperation bisher denkbar positiv, wie die H1-Bilanz zeigt.
Die Bundesbank bündelt ihre bankweite Zusammenarbeit zu den Themen Nachhaltigkeit und Klimawandel sowie die damit verbundenen finanziellen Risiken für Institute und Wirtschaft künftig in einer eigenen Nachhaltigkeitsabteilung.
Rapider Zinsanstieg und eine sich verfestigende Rezession in Deutschland setzen vor allem den vor Ort verwurzelten kleinen und mittelgroßen Instituten, darunter viele Sparkassen, mehr zu als zuletzt gedacht.
Es war sicher kein Zufall, dass gleich mehrere europäische Großbanken schon vor der Publikation der Stresstest-Ergebnisse am Freitagabend (28.7.; nach unserem Redaktionsschluss) neue Aktienrückkaufprogramme ankündigten. Müssen Aktienrückkäufe von Banken doch von der EZB genehmigt werden.
In den einschlägigen Online-Portalen überbieten sich die Institute derzeit mit immer höheren Zinsen auf Einlagen. Da können die Sparkassen, die noch viele langfristige Mittelstandskredite aus der Niedrigzinsphase auf ihren Büchern haben, nur schwer mithalten. Im ersten Halbjahr sind die privaten Kundeneinlagen bei den 50 baden-württembergischen Sparkassen um 500 Mio. Euro (-0,4%) zurückgegangen.
Trotz des um 9% auf 1,4 Mrd. Euro gesunkenen Vorsteuergewinns schlug sich die Deutsche Bank im zweiten Quartal deutlich besser als erwartet. Dazu trugen vor allem der von den höheren Zinsen angetriebene Anstieg der Erträge um 11% auf 7,4 Mrd. Euro und ein vergleichsweise nur moderater Dämpfer im Investmentbanking bei.
Sichtlich zufrieden klang CFO Lars Machenil im Analystencall, als er Donnerstagnachmittag (27.7.) die Q2-Bilanz von BNP Paribas vorstellte. Frankreichs größte Bank sei nach dem Gj. 2022 kein „One Trick Pony“ und habe dank eines starken Business-Modells signifikantes org. Wachstum erzielen können, das selbst den 7,6 Mrd. Euro (110 bps. des CET1) schweren Verkauf der amerikanischen Bank of the West ausgleiche: „Wir sind eine der wenigen europäischen Banken, die langfristig aus eigener Kraft wachsen können.“
Wie erwartet, hat die EZB die Leitzinsen abermals um 0,25 Prozentpunkte erhöht. Zuvor hatte bereits die US-Notenbank Fed die Zinsen ebenfalls um 25 Basispunkte angehoben. Dennoch ist es für die EZB und die Fed immer noch zu früh, den Kampf gegen die Inflation für beendet zu erklären.
Grimmige Einigkeit demonstrierten im Q2 Kreditgeber und -nehmer in Deutschland und in der gesamten Eurozone: Wie EZB und Bundesbank per Bank Lending Survey mitteilen, wurden nicht nur die Kreditkonditionen abermals verschärft, auch die Nachfrage gab weiter nach. Zumindest für Deutschland ist das ein Ergebnis, mit dem die Zentralbanker noch vor ein paar Monaten selbst nicht gerechnet hatten.
Risikovorstände sind derzeit eine begehrte Spezies, bei der die Bankenaufsicht besonders genau hinschaut. Das bekam zuletzt die Commerzbank schmerzhaft zu spüren, die ihren Kandidaten Rüdiger Rass nicht bei der EZB-Bankenaufsicht durchbekommen hat und seither erneut nach einem Nachfolger für den zum Jahresende aus dem Amt scheidenden Marcus Chromik fahndet. Fündig geworden ist indes die Helaba.
Am 28.7. veröffentlichen die EU-Bankenaufsichtsbehörde EBA und die EZB die Ergebnisse des diesjährigen Banken-Stresstests.
Das einmütige Meinungsbild im Wirtschafts- und Währungsausschuss (ECON) des Europaparlaments für die spanische Notenbank-Vize Margarita Delgado war ein schwerer Rückschlag für Bundesbank-Vizepräsidentin Claudia Buch im Rennen um die Nachfolge von EZB-Chefbankenaufseher Andrea Enria (s. PLATOW v. 18.7.). Doch Buch hat eine mächtige Fürsprecherin an ihrer Seite.
Herber Dämpfer für Bundesbank-Vizepräsidentin Claudia Buch im Rennen um die Nachfolge von EZB-Chefbankenaufseher Andrea Enria.
Mit der direkten Aufsicht über „signifikante Banken“ und den Erfahrungen aus der Finanzmarktkrise strebt die EZB seit 2014 eine konsistente, strenge – und zuweilen als enervierend empfundene – Aufsicht über systemrelevante Banken im Euroraum an, um die Stabilität des Finanzsystems zu gewährleisten.
Mit der regelmäßigen Veröffentlichung seiner Sitzungsprotokolle gibt der EZB-Rat nicht nur einen vertieften Einblick in die Diskussionslinien auf der vergangenen Zinssitzung, die Notenbank nutzt das sorgsam abgestimmte Dokument auch gern zur Feinsteuerung der aktuellen Erwartungen an den Kapitalmärkten. Wie aus dem Protokoll zur Juni-Sitzung hervorgeht, wurde die Sichtweise vertreten, dass der EZB-Rat eine weitere Anhebung der Leitzinsen über den Juli hinaus in Betracht ziehen könnte. Damit ist es den Falken um Bundesbank-Präsident Joachim Nagel offensichtlich gelungen, die Option auf eine Zinserhöhung auch im September offenzuhalten.
Droht eine harte Rezession oder gelingt der Wirtschaft eine sanfte Landung, fragt die Alte Leipziger und nennt drei mögliche Szenarien inkl. wirtschaftlicher Folgen für Anleger.
Die große Welle der Fusionen bei Sparkassen ist vorerst vorbei.
Der digitale Euro muss für die EZB ein Erfolg werden, heißt es aus Bankenkreisen. Damit dies gelingt, soll er mehr sein als nur der digitale Zwilling des Bargelds, der für die meisten Bürger nur einen geringen Zusatznutzen bieten würde.
Die Erwartungen waren groß, als am Mittwoch Bundesbank-Vizepräsidentin Claudia Buch auf dem Bundesbank-Symposium „Bankenaufsicht im Dialog“ per Live-Schalte aus Berlin zu ihrer Keynote ansetzte.
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