Europäische Zentralbank (EZB)

Geldpolitik

Warum EZB-Chef Draghi die Kern-inflation so gerne ausblendet

Derzeit wird die Gesamtinflationsrate so stark wie selten von Energie- und Rohstoffpreisen gedrückt. Anstatt die Kerninflation, die schwankungsanfällige Öl- und Lebensmittelpreise ausklammert und im Euroraum derzeit 1% beträgt, als Maßstab für die Geldpolitik in den Fokus zu rücken, hält die EZB eisern an der eher deflationären Gesamtinflation von zuletzt 0,4% fest.

Geldpolitik

Notenbanken tragen eine Mitschuld am Börsencrash

Als die Aktienmärkte zu Jahresbeginn weltweit einbrachen, waren die Ursachen – vordergründig – schnell ausgemacht. China sollte schuld sein, mit der Abwertung des Yuan und Zweifeln an seinem Wirtschaftswachstum. Der sinkende Ölpreis galt als weiteres Verkaufsargument, weil er angeblich Vorbote eines Konjunkturabschwungs sei.

Geldpolitik

Europa und die Flüchtlinge – Wir sind‘s nicht gewesen

Der EU-Gipfel in Brüssel führt einem wenig erstaunten Publikum den schlechten Zustand der Gemeinschaft in seltener Klarheit vor Augen. Drohender Brexit und unsolidarisches Verhalten bei den Anstrengungen, die Flüchtlingskrise in den Griff zu kriegen, geben das Bild einer zerrütteten Ehe. Die Wurzeln des Übels sind in der Konstruktion des nach dem Krieg nur oberflächlich vereinten Europas zu finden. Staatliche Einzelinteressen hat es immer gegeben, sie wurden auf Kosten der Gemeinschaft stets ausgelebt und haben Brüssel für alle teuer und bürokratisch gemacht. So lange es viel Geld zu verteilen gab und alle profitieren konnten, hat der Zusammenhalt über das Geld funktioniert, und es spielte keine Rolle, dass das institutionelle Fundament Europas schwach war und im Ernstfall immer die Nationalstaaten und deren Regierungen das Sagen hatten.

Geldpolitik

OECD straft Regierungen ab

Vor allem für die Regierungen der Industriestaaten ist es eine schallende Ohrfeige: Die OECD hat ihre Konjunkturprognose von November 2015 nach unten korrigiert. Catherine L. Mann, Chefvolkswirtin der Organisation, verlangt dringend nach politischen Antworten, um dem schwachen Wirtschaftswachstum effektiv gegenübertreten zu können. Geldpolitik alleine helfe nicht, es sei ein stärkeres gemeinsames Vorgehen nötig. Denn trotz des billigen Öls und der rekordniedrigen Zinsen, wiesen jüngste Daten und Indikatoren sowohl auf ein nachlassendes Wachstum als auch auf eine schwächere Nachfrage in vielen Industriestaaten hin. Zudem berge die Instabilität der Finanzmärkte substanzielle Risiken, wie die aktuell starken Marktschwankungen und die zunehmende Verwundbarkeit einiger Schwellenländer zeigten. Es bedürfe einer stärkeren fiskalpolitischen Verantwortung, kombiniert mit abermaligen Strukturreformen. Nur so könne das Wachstum gestärkt und ein günstiges Umfeld für produktionsverbessernde Innovationen geschaffen werden. Für die Weltwirtschaft senkte die Organisation ihre Prognose für 2016 um 0,3 Prozentpunkte auf 3% – die langsamste Rate seit 5 Jahren. 2017 seien lediglich 3,3% drin. Harte Zeiten kommen auf Brasilien zu. Die Wirtschaft werde um 4% schrumpfen, was eine massive Rezession bedeute. Aber auch für die USA, die Eurozone, China, Großbritannien und Deutschland gingen die Prognosen nach unten.

Geldpolitik

Zentralbanken kuschen vor den Märkten

Die von den Bank-Titeln angeführten drastischen Kurseinbrüche an den Aktienmärkten seit Jahresbeginn haben die Notenbanken einmal mehr in Alarmbereitschaft versetzt. Entpuppte sich doch auch die jüngste Kurserhohlung als Stohfeuer, das am Dienstag bereits erlosch. Als Auslöser des Kurssturzes gelten Sorgen um eine Konjunktur-Abkühlung vor allem in China und zuletzt auch in den USA. Viel deutet denn auch darauf hin, dass die Zentralbanken wieder einmal als Retter in der Not den hypernervösen Märkten zur Seite springen werden.

Versicherungen

Deutschen Versicherern geht die Puste aus

Die Lage in der deutschen Versicherungswirtschaft muss schon ernst sein, wenn GDV-Präsident Alexander Erdland die Assekuranz zu mutigen Reformen aufrufen muss. Zwar würde der Verbandschef Worte wie „ernst““ oder „bedrohlich““ niemals in den Mund nehmen, doch ein Rückblick auf das abgelaufene Jahr 2015 und der Ausblick auf das laufende, lassen nichts Gutes ahnen.

Geldpolitik

KfW – Feuerwehr der Politik

Flüchtlingskrise, Wohnungsnot und der Juncker-Plan für eine europäische Investitionsinitiative: Wann immer die Politik mit neuen Herausforderungen zu kämpfen hat, kommt früher oder später die KfW ins Spiel. Denn die staatliche Förderbank kann nicht nur mit günstigen Finanzierungen helfen, sondern verfügt auch über reichlich Erfahrung im Projektmanagement, damit aus politischen Plänen funktionierende Vorhaben werden. So hat die KfW ein zinsloses Darlehensprogramm für Kommunen zum Bau von Notunterkünften für Flüchtlinge aufgelegt, das bereits dreimal auf inzwischen 1,5 Mrd. Euro aufgestockt wurde und trotzdem innerhalb von nur fünf Monaten vergriffen war. Zudem fördert die KfW mit bis zu 2 Mrd. Euro den sozialen Wohnungsbau, um den durch die Flüchtlingskrise verschärften Wohnungsmangel zu lindern.

Immobilien

Längster Immobilien-Aufschwung seit den 1970er Jahren

Seit nunmehr 40 Jahren gibt es den von uns oft als Referenz herangezogenen Immobilienindex der Münchener bulwiengesa. Für 2015 zeigt der Index das elfte positive Jahr in Folge. Das sei die längste, jedoch nicht die stärkste positive Marktdynamik seit den 1970er Jahren. Insgesamt legte der Index segmentübergreifend um 3,7% zu.

Geldpolitik

Deutsche Börse – Kengeter hadert mit Sitz in Eschborn

Barclays, Goldman Sachs und UBS waren die Stationen in der Bilderbuchkarriere von Carsten Kengeter, eh der 48-Jährige 2015 Reto Francioni an der Spitze der Deutsche Börse AG beerbte und seither aus seinen Ambitionen keinen Hehl macht.

Asset Management

Schwäbisch Hall kann Kunden vom Bausparen überzeugen

Trotz der überwiegend eher negativen Berichterstattung im vergangenen Jahr über den Umgang mit lang laufenden Bausparverträgen verzeichnete die Bausparkasse Schwäbisch Hall (BSH) 2015 ein erfolgreiches Geschäftsjahr. Sowohl beim Bausparen als auch in der Baufinanzierung stiegen die Zahl der Verträge und das vermittelte Volumen deutlich an.

Geldpolitik

Mario Draghi – Der Eisbrecher in Davos

Ein katastrophaler Jahresstart an den internationalen Aktienbörsen. Ein ins Bodenlose fallender Ölpreis und ratlose Politiker, die der Flüchtlingskrise nicht Herr werden. Die Stimmung der nach Davos gepilgerten Top-Manager hätte beim 46. World Economic Forum zunächst gedrückter kaum sein können.

Geldpolitik

Italiens Banken ächzen unter faulen Krediten

Nach Berechnungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) lastete per Ende 2014 ein Volumen von 923 Mrd. Euro an faulen Krediten auf europäischen Bankbilanzen. Experten weisen darauf hin, dass sich die Qualität der Problemkredite zwischen den verschiedenen Ländern signifikant unterscheiden und hohe Volumina landesweit insbesondere auf Italien, Spanien, Frankreich und Griechenland entfallen. Ende 2015 ist der Bestand an faulen Krediten nach Berechnungen von Linklaters um rund 100 Mrd. auf 826 Mrd. Euro gefallen.

Geldpolitik

EZB – Balsam für den Moment, Fantasie für den Monat März

Mit konkreten Beschlüssen war bei der gestrigen Sitzung des Zentralbankrats der EZB ohnehin nicht zu rechnen. Der Termin lag zu nah an dem etwas missglückten Dezember-Beschluss. Also konzentrierte sich das Interesse der EZB-Watcher und der Märkte auf die Wortwahl Mario Draghis in dieser besonders schwierigen Jahresanfangsphase. Der EZB-Präsident konnte dabei überzeugend punkten.

Geldpolitik

Heta-Schuldenschnitt – Gläubiger lassen die Muskeln spielen

Die Reaktion der größten Gläubiger-Gruppe auf das Rückkaufangebot des Hypo Alpe Adria-Nachfolgers Heta ließ nicht lange auf sich warten. Die Gruppe, zu der auch die Commerzbank und HSH Nordbank gehört, lehnt die Offerte aus Österreich ab, ist aber zu weiteren Verhandlungen mit dem Land Kärnten und der österreichischen Regierung bereit. Damit ist die heiße Phase im Schuldenpoker um die Heta eröffnet. Im März 2015 hatte Österreich einen Zahlungsstopp für die mit rund 11 Mrd. Euro in der Kreide stehende Heta verhängt. Seither ringen die zumeist deutschen Heta-Gläubiger mit Österreich um einen Schuldenschnitt.

Geldpolitik

Die besten Trader im Portrait

Auch in dieser Woche wollen wir Ihnen wieder einen der für unser Dachwikifolio PLATOW Best Trader Selection ausgesuchten Trader etwas genauer vorstellen. So haben Sie die einzigartige Möglichkeit, die Menschen kennenzulernen, denen wir nach gezielter Auswahl das Geld anvertrauen, welches später in das entsprechende Zertifikat investiert wird. Manfred Beutler (MBTrading) hat dabei bislang einen äußerst guten Eindruck hinterlassen. Mit einer Performance von 4,4% seit der Anfang Dezember erfolgten Aufnahme in das wikifolio hat er den Turbulenzen am Markt erfolgreich getrotzt.

Geldpolitik

Der Euro wird zum sicheren Hafen

In politischen oder wirtschaftlichen Krisenzeiten war früher stets der Dollar gesucht, mitunter waren es auch der Schweizer Franken und der Yen. Der Euro war es jedenfalls nicht. Vor wenigen Jahren herrschte gar noch eine Kapitalflucht aus dem Euro, die erst EZB-Präsident Mario Draghi 2012 mit seinem uneingeschränkten Bekenntnis zum Euro stoppen konnte. In den aktuellen, von Chinas Aktien und Währung ausgehenden Turbulenzen erweist sich der Euro als ausgesprochen stabile Währung. Dies ist umso erstaunlicher, als einige amerikanische Währungshüter derzeit geradezu wetteifern, wie schnell die Fed 2016 die Zinsen weiter anhebt. Die Spekulationen reichen von vier bis zu sechs Erhöhungsschritten von je 0,25 Prozentpunkten. An den Märkten werden indes bis zum Jahresende nur zwei Erhöhungen eingepreist. Dennoch spricht die zu erwartende Spreadausweitung zwischen US-Dollar-Zinsen und Euro-Renditen normalerweise für den Greenback. Was also ist heute so anders?

Geldpolitik

Janet Yellen und Mario Draghi 2016 doch im Gleichschritt?

Das Jahr 2015 war durch eine divergente Zinspolitik zwischen den USA und Europa gekennzeichnet. Zum Höhepunkt kam es im Dezember, als binnen weniger Wochen die Fed die Leitzinsen erhöhte und die EZB den schon negativen Einlagensatz noch weiter auf zuletzt 0,3% senkte.

Versicherungen

Das zähe Ringen um Ausgewogenheit bei Verbriefungen

Am 30.11.2015 hat der Rat der Europäischen Union dem EU-Parlament den Vorschlag einer Verordnung für „einfache, transparente und standardisierte““ Verbriefungen (simple, transparent and standardised, oder „STS““) vorgelegt. Zugleich erfolgte die Zuführung des Vorschlags einer Verordnung zur Änderung der Capital Requirements Regulation (CRR), der ebenfalls weit reichende Änderungen für Verbriefungen enthält. Dabei handelt es sich jeweils um die dritte Kompromissfassung, woraus deutlich wird, dass EU und Verbände zäh um ein ausgewogenes Verbriefungsregelwerk ringen. Oliver Kronat, Rechtsanwalt und Steuerberater, Partner bei Clifford   Chance, gibt im Folgenden seine Einschätzung zu den gegenwärtigen Entwicklungen im Verbriefungsmarkt wieder.

Geldpolitik

Fosun wollte angeblich BHF und Hauck & Aufhäuser weiterreichen

Der Schlingerkurs der chinesischen Beteiligungsgesellschaft Fosun bei ihrem geplanten Einstieg in den deutschen Privatbanken-Markt wird immer verwirrender. Ende vergangener Woche verabschiedete sich Fosun offiziell aus dem Bietgefecht mit der französischen Privatbank Oddo & Cie. um die Frankfurter BHF-Bank. Kurz zuvor hatte Fosun noch auf Geheiß seines wieder aufgetauchten Firmengründers Guo Guangchang verlauten lassen, dass sich die Chinesen keineswegs schon geschlagen geben wollen.

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