Europäische Zentralbank (EZB)

Geldpolitik

Wie lange schaut die EZB am Geldmarkt noch zu?

Die Kreditinstitute der Euro-Zone haben fast die Hälfte der Gelder, die sie mit den beiden Dreijahrestendern über insgesamt rund 1 Billion Euro aufgenommen hatten, zwischenzeitlich zurückgezahlt. Bei den regelmäßigen, zumeist wöchentlichen Tendern, die eine Vollzuteilung garantieren, gehen die Gebote seit Überwindung des Jahresultimos 2013 deutlich zurück. Offensichtlich verfügt ein Großteil der Banken über ausreichende Liquidität und bessere Refinanzierungsmöglichkeiten durch das Einlagengeschäft und die Emission von Anleihen. Das hat die Überschussliquidität im Bankenhandel auf ca. 130 Mrd. Euro absinken lassen. Die bei der EZB in der so genannten Einlagenfazilität mittlerweile zum Nullzins geparkten Gelder sind unter 40 Mrd. Euro gesunken, nachdem sie zeitweilig hohe dreistellige Milliarden-Beträge ausgemacht hatten.

Immobilien

Frankfurter Bürovermietung bleibt unterduchschnittlich

Der Frankfurter Büromarkt kann die hochgesteckten Erwartungen abermals nicht erfüllen. Lt. Cushman & Wakefield (C&W) wurden 451 000 qm (-11,6%) vermietet bzw. von Eigennutzern übernommen. Damit liegt das Jahresergebnis nach Recherchen von C&W 3,6% unter dem Zehnjahresdurchschnitt. Die Spitzenmiete blieb stabil. Der Leerstand sinkt.

Geldpolitik

Stabiler Euro lässt Renditen in der Peripherie rutschen

In der vergangenen Woche erzielte Spanien bei der Emission fünfjähriger Staatsanleihen mit 2,411% das niedrigste Niveau seit Einführung des Euro und seit seiner Peseten-Vergangenheit ohnehin. Italien gelang das gleiche Kunststück zum Wochenanfang. Die Zinsen für dreijährige Staatstitel fielen mit 1,51% so tief wie nie in der Euro-Zeitrechnung.

Geldpolitik

Pervers ist nur die Deflationsangst

Mario Draghi kann es sich nicht leisten, die Bürger des wichtigsten Eurolandes vor den Kopf zu stoßen. Deshalb ist er am vergangenen Donnerstag zurückgerudert und sprach von Übersetzungsfehler. In einem Interview des „Spiegel“ hatte er zuvor Teilen der deutschen Öffentlichkeit eine „perverse Angst“ vor Inflation bescheinigt und damit sehr viel Widerspruch aus Wirtschaft und Politik geerntet. Was er mit dem englischen Begriff „perverted“ zum Ausdruck habe bringen wollen, schob Draghi nun nach, wäre wohl zutreffender mit „fehlgeleiteter  Inflationsangst“ übersetzt worden.

Geldpolitik

Keine Angst vor dem Schreckgespenst Deflation

Kurz vor der ersten Sitzung des EZB-Rats im neuen Jahr am kommenden Donnerstag (9.1.) beschwören Analysten und Volkswirte die Gefahr einer angeblich drohenden Deflation in der Euro-Zone. Nach Angaben der EU-Statistikbehörde Eurostat sind die Verbraucherpreise im Dezember nur um 0,8% nach 0,9% im Vormonat gestiegen. Im Oktober war die Inflationsrate sogar auf ein Vierjahrestief von 0,7% gesunken. Die EZB hatte daraufhin den Leitzins auf das Rekordtief von 0,25% gesenkt.

Geldpolitik

Trennbanken-Gesetz – Brüssel gebiert eine harmlose Maus

Auffallend gelassen reagierte Banken-Präsident Jürgen Fitschen Ende vergangenen Jahres am Rande der traditionellen Herbstsitzung seines Verbands auf Nachfragen zu den Brüsseler Bestrebungen, ein europäisches Trennbanken-System zu schaffen. Offensichtlich ahnte der Co-Chef der Deutschen Bank da schon, dass von der Initiative des EU-Binnenmarktkommissars Michel Barnier nicht allzu viel zu befürchten ist. Tatsächlich sieht der jüngste Entwurf aus Brüssel nur noch ein extrem abgespecktes Trennbanken-System vor, das sogar noch weit hinter den noch von der alten Bundesregierung beschlossenen deutschen Regelungen zurückbleibt.

Geldpolitik

„Nur hohe deutsche Zahlungen können den Euro dauerhaft retten“

Die im BDI organisierte deutsche Großindustrie hat mit der SPD für gewöhnlich nicht sonderlich viel am Hut. In der Euro-Debatte verfolgen die Lenker namhafter Unternehmen jedoch eine ganz ähnliche Stoßrichung wie Parteichef und Superminister Sigmar Gabriel: Es regt sie auf, wenn Bundesbank-Chef Jens Weidmann den geldpolitischen Kurs von EZB-Präsidenten Mario Draghi allzu scharf kritisiert und Bundeskanzlerin Angela Merkel den Südeuropäern nach dem Motto „erst fordern, dann fördern“ oberlehrerhaft Reformen abverlangt.

Geldpolitik

US-Fed verschafft dem Euro Luft

Angesichts der Dramatik um Euroland schwankte 2013 der Wechselkurs gegenüber dem US-Dollar lediglich gering, zwischen 1,2750 und 1,3830 Dollar. Selbst im Vorjahr, als EZB-Präsident Mario Draghi den Zerfall der EU-Devise mit seiner Londoner Rede verhinderte, notierte er nicht unter 1,21 US-Dollar und immer noch über dem Niveau von 1,18 bei seiner Gründung.

Geldpolitik

Tapering Light – Ben Bernanke wagt den Ausstieg

Ben Bernanke, bis Ende Januar 2014 noch Chef der amerikanischen Notenbank Fed, hat es doch noch geschafft, seinen Namen mit dem Ausstieg aus QE 3 zu verbinden. Wie von uns prognostiziert (s. PLATOW vom 13.12.), fiel die Senkung mit jeweils 5 Mrd. Dollar bei Staats- und Hypothekenanleihen sehr moderat aus und wurde mit einem Nullzinsversprechen abgefedert, das bis weit unter eine Arbeitslosenquote von 6,5% gelten soll.

Geldpolitik

Angela Merkel – Europas Sonnenkönigin

Wenn die frisch im Amt bestätigte Kanzlerin am Donnerstag zum EU-Gipfel anreist, kann sie in Brüssel noch selbstbewusster auftreten als zuvor schon. Denn mit der satten Mehrheit der großen Koalition im Rücken wächst auch der Handlungsspielraum von Angela Merkel auf dem europäischen Parkett. Anders als die meisten ihrer europäischen Amtskollegen, regiert Merkel an der Heimatfront unangefochten.

Geldpolitik

Bundesbank – Auf Lautenschläger dürfte wieder eine Frau folgen

Mit dem Weggang von Vizepräsidentin und Bankenaufseherin Sabine Lautenschläger, die Nachfolgerin von EZB-Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen (s. S. 4) werden soll, verliert die Bundesbank ihr einziges weibliches Vorstandsmitglied. Viel spricht deshalb dafür, dass wieder eine Frau in den Bundesbank-Vorstand einziehen wird. Schließlich will sich auch Bundesbank-Präsident Jens Weidmann nicht nachsagen lassen, dass er einem reinen Männer-Club vorsteht.

Geldpolitik

Asmussen auf dem Sprung

Als sich nach den Wahlen in Berlin immer stärker eine große Koalition abzeichnete, hieß es kurzzeitig, der amtierende Finanzminister Wolfgang Schäuble könne ins Außenamt wechseln, weil die SPD auf das Finanzressort pochen würde. Bereits in dieser Phase zeigte sich, dass die SPD über keinen versierten Finanzexperten verfügt, außer eben Jörg Asmussen.

Geldpolitik

Konjunktur – Ifo bleibt PLATOW auf den Fersen

Je später das Jahr, desto größer die Zuversicht. Die deutsche Wirtschaft wird 2014 einen gehörigen Zahn zulegen, sind sich die meisten Auguren inzwischen einig. Hans-Werner Sinn vom Ifo-Institut prognostiziert fürs kommende Jahr ein Wachstum von 1,9%, getragen von der Binnennachfrage und den Exporten.

Geldpolitik

Im Instrumentenkasten der EZB fehlt das entscheidende Werkzeug

Die jüngste Zinssenkung der EZB von Anfang November auf 0,25% ist verpufft. Der Euro setzt seinen Anstieg unbeirrt fort und am Geldmarkt steigen die Sätze in nahezu allen Laufzeitbereichen. EZB-Notenbanker wie Yves Mersch (s. PLATOW v. 11.12.) touren durch Euroland und verweisen ungewöhnlich deutlich auf den umfangreichen Instrumentenkasten, der ihnen zur Verfügung steht, um das geldpolitische Signal auch in der Peripherie durchzusetzen und die dortigen Banken zur Kreditvergabe zu animieren.

Geldpolitik

Julius Bär sieht Bankaktien z. T. unter Druck

Die Vereinheitlichung der Bilanzstandards und der anschließende Stresstest durch die EZB im Zuge der Bankenunion werden das Vertrauen in die Qualität europäischer Bankbilanzen mittelfristig festigen. Gleichwohl habe die Aufdeckung neuer fauler Kredite die Titel einiger Geldhäuser bereits unter Druck gebracht. Weitere dürften folgen, so Julius Bär im neuesten Marktausblick.

Geldpolitik

Beim Schweizer Franken bleibt der Deckel drauf

Angesichts des Euro-Höhenflugs gegenüber US-Dollar und anderen Währungen erstaunt der Rückgang in der Relation zum Schweizer Franken. Der Kurs fiel zeitweilig unter 1,22 Franken. Mit der Stabilisierung und Erholung der Eurozone wäre eigentlich ein Kapitalabfluss aus dem sicheren Schweizer Hafen zu erwarten gewesen. Es sei denn, andere Fluchtgelder überlagern diese Bewegung.

Geldpolitik

Commerzbank – Der neue Börsen-Liebling

Schon früh hatte Commerzbank-Chef Martin Blessing das Jahr 2013 abgehakt. Mit der im ersten Quartal gebuchten Restrukturierungsrückstellung von 500 Mio. Euro sowie der Ankündigung, dass auch für 2013 keine Dividende zu erwarten sei, hatte Blessing seine Aktionäre auf ein schwieriges Jahr 2013 eingestimmt. Zudem war die Commerzbank in den Strudel der Schiffskrise geraten.

Geldpolitik

Yves Mersch – Geldpolitik auf europäisch

Die Berufung des langjährigen Präsidenten der Zentralbank von Luxemburg, Yves Mersch, ins 6-köpfige EZB-Direktorium war von einer Quoten-Debatte überschattet, die zum Glück längst verhallt ist. Seit 2012 sitzt der Bankmanager völlig unumstritten im obersten Steuerungsgremium der EZB und ist dort für eines ihrer wichtigsten Projekte, die Vorbereitung der Bankenunion, zuständig.

Geldpolitik

Großbritannien kommt schneller aus dem Tal als Euroland

Aus der Finanzkrise 2008/2009 wählten die Briten ihren eigenen Weg, eine Mischung aus amerikanisch lockerer Geldpolitik und fiskalisch hartem Sparkurs. Mit den wirtschaftlichen Auswirkungen nahmen sie es auch nicht so sträflich genau. Eine Schwäche des Pfund Sterling wurde vorübergehend ebenso akzeptiert wie über das Inflationsziel von 2% hinausschießende Teuerungsraten. Die Bank of England senkte ihren Basiszinssatz auf das Rekordtief von 0,5% und kaufte ungehemmt Staatsanleihen für 375 Mrd. Pfund. Damit finanzierte die Zentralbank bis heute ein Viertel der britischen Staatsverschuldung.

Abonnieren Anmelden
Zur PLATOW Börse